Die Entscheidung für die Stelle im ländlichen Mittweida fiel dem habilitierten Physiker leicht: „Die Professur hat inhaltlich sehr gut zu meinem persönlichen Profil gepasst. Zudem hat Mittweida in der Laserbranche einen hervorragenden Ruf und die Leute sind sehr nett. Die Kombination hat einfach gepasst.“
Er muss es ja wissen. Immerhin ist Professor Horn im Laufe seiner Karriere viel herum gekommen und arbeitete bereits in einigen bedeutenden Zentren der deutschen Laserforschung. Neben der RWTH Aachen, an der er promovierte und später habilitiert wurde, zählen dazu das Fraunhofer Institut für Lasertechnik in Aachen, das Laserzentrum Hannover sowie die Universitäten Göttingen und Kassel. Für ein viertel Jahr arbeitete er sogar im Rahmen eines Forschungsstipendiums an der Harvard University, welches er aus privaten Gründen jedoch leider abbrechen musste. Sein Ziel ist es nun „den Leuchtturm Mittweida weiterhin zum Leuchten zu bringen“, wie er augenzwinkernd erklärt.
Eine Wohnung in Hochschulnähe hat er dafür bereits bezogen. So kann er ohne Probleme jeden Mittag mit seinem Hund eine kleine Runde gehen. Eine andere Form der Entspannung findet der passionierte Klavierspieler beim Kochen, eine Leidenschaft, die sich erst während seines Studiums an der Universität Siegen entwickelte. Man könnte nun spekulieren, dass sich damit die Eindrücke seiner Jugendjahre zeigen, denn als Sohn deutscher Eltern in Mailand geboren, wuchs Alexander Horn bis zu seinem 17. Lebensjahr zweisprachig in der italienischen Metropole auf.
Neuer Forschungsschwerpunkt im Mittweidaer Laserinstitut
Die akademische Laufbahn schlug er allerdings erst später ein. Nach Abschluss der mittleren Reife absolvierte er bei der BASF eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Es schlossen sich Grundwehrdienst und Hochschulreife über den zweiten Bildungsweg an, bevor Professor Horn sein Physikstudium beginnen konnte. Spätestens hier erwachte sein Interesse für die Lasertechnik, wobei der Hobby-Astronom, der für seine Aufnahmen auch schon mal Geräte selbst zusammenbaut, schon länger ein Faible für die Optik besaß.
An der Hochschule Mittweida wird Professor Horn zunächst Vorlesungen und Seminare zur Physik-Grundlagenausbildung sowie zu Mikro- und Nanotechnologien halten. Darüber hinaus möchte er auch einen neuen Forschungsschwerpunkt im Mittweidaer Laserinstitut etablieren: die organische Elektronik. Hierbei handelt es sich um elektronische Bauelemente, die auf Kunststoffen basieren und dadurch z.B. biegsame Schaltungen oder Displays ermöglichen. In diesem Bereich konnte Professor Horn bereits Erfahrungen sammeln. Im Einsatz von Lasertechnik bei der Herstellung bzw. der Bearbeitung solcher organischer Schaltkreise sieht er eine Menge Forschungs- und Entwicklungspotenzial.
Die Zukunft wird zeigen, wie diese Pläne und Vorstellungen umgesetzt werden können. Vielleicht nutzen wir in ein paar Jahren Displays und organische Solarzellen, die auf Lasertechnologien „Made in Mittweida“ basieren.