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Die Welt ist groß und bietet unendliche Möglichkeiten. Du möchtest ein Semester im Ausland studieren oder ein Praktikum absolvieren? Wir unterstützen dich dabei!

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Wieso ein Auslandsaufenthalt?

Neben dem schon angesprochenen Extra auf deinem Lebenslauf, kannst du deine Sprachkenntnisse während eines Auslandaufenthaltes vertiefen. Du sprichst vielleicht ein oder zwei Fremdsprachen, die du in der Schule gelernt hast. Aber würdest du sagen, dass du dich wirklich sicher in der Sprache fühlst und eventuell sogar Verhandlungen führen könntest? Mit einem Auslandsaufenthalt kommst du diesem Ziel näher. Außerdem lernst du die kulturellen Besonderheiten eines Landes und viele neue Leute kennen. Über Traditionen, Musik oder kulinarische Köstlichkeiten zu lesen ist die eine Sache, aber all das zu erleben ist etwas ganz Anderes. Trau dich und begib dich in das große Abenteuer.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Es gibt viele Optionen, wie du deinen Auslandsaufenthalt gestalten kannst. Sehr viele. Beginnen wir mit dem Klassiker: Du kannst ein Auslandssemester absolvieren und an einer Partneruniversität studieren. Den Zeitraum kannst du natürlich auch verlängern – etwa auf ein Jahr. Interessant für Sprachaffine: Es gibt die Möglichkeit, dein im Studium vorgesehenes Praktikum im Ausland zu machen;  statt in fremden Hörsälen zu sitzen kannst du so direkt praktische Erfahrungen sammeln und in der Fremdsprache im beruflichen Kontext interagieren.

Auch der Besuch einer Summer School in den Semesterferien ist möglich. Bei diesen Sommerakademien treffen Studierende aus verschiedenen Ländern aufeinander. Es gibt verschiedene Formate, die sich unter anderem durch den Praxisanteil unterscheiden. Allen gemein ist in der Regel, dass Wissen zu einem spezifischen Thema in kurzer Zeit vermittelt wird. Dabei kannst du Sprachkenntnisse sammeln und neue Länder kennen lernen, ohne gleich ein halbes Jahr weg zu sein. Du kannst eine Summer School auch als Testphase nutzen: Gefällt dir, was du vor Ort siehst, kannst du direkt ein richtiges Auslandssemester planen.

All diese Möglichkeiten hast du sowohl innerhalb Europas als auch weltweit. Dafür haben wir viele Partnerhochschulen – etwa in England, Schottland, Frankreich, Rumänien, Südafrika, auf den Philippinen und in vielen anderen Ländern. Eine Übersicht über die Partnerhochschulen der HSMW findest du bei Cosmo X.

Werden im Ausland erbrachte Leistungen in Mittweida angerechnet?

Die Noten, die du an der Partneruni im Ausland schreibst, kannst du dir meist ohne große Probleme an der HSMW anrechnen lassen. So können die Module eines Semesters auch im Ausland erbracht werden und somit „verlierst“ du auch kein Semester deiner Studienzeit. Wie du dir was anrechnen lässt, besprichst du im Vorfeld unbedingt mit dem Fachverantwortlichen in Mittweida. Keine Sorge: Eine gewisse Nichtübereinstimmung der Fächer ist der Normalfall. Bei Auslandsaufenthalten geht es deshalb darum, ähnliche Fachkenntnisse zu erwerben – nicht dieselben. Und es geht darum, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Wie sieht die Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes aus?

Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt während des Studiums zu finanzieren. „Das ist bestimmt zu teuer“ ist zwar eine bequeme Ausrede, entspricht aber zu 0,0 % der Wahrheit. Erste Möäglichkeit: Auslands-BAföG. Vielleicht hast du schon Mal von ERASMUS+ gehört? Dieses ermöglicht ein Austauschsemester, Praktikum oder Sprachkurs im europäischen Ausland. Für Aufenthalte, die nicht mit ERASMUS+ gefördert werden können, gibt es PROMOS. Dieses Programm fördert weltweite Studien- und Forschungsvorhaben, Praktika außerhalb der EU-Länder, Fachsprachkurse und Fachkurse (zum Beispiel Sommerkurse). Ganz schön viel, oder? Deshalb gibt es jemanden, der dir hilft, die richtigen, wichtigen Dinge zu beachten.

Wer hilft bei der Planung?

Neben der passenden Finanzierung ist für einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt eine gute Planung die wichtigste Voraussetzung. Unterstützung bekommst du dabei vom Akademischen Auslandsamt. Diese reicht von der Vermittlung der passenden Partneruniversität über das Finden der richtigen Finanzierung bis hin zu Tipps zu Versicherungen und lokalen Besonderheiten. Weitere Informationen zu Auslandsaufenthalten, Partneruniversitäten und nützliche Tipps für Outgoings findest du auf den Seiten des International Office der HSMW.

 Forensik auf Schottisch8.30 Uhr geht mein Flug von Dresden, über Düsseldorf und London nach Glasgow. Nach ersten Verständigungsproblemen geht es auf der linken Spur weiter mit dem Taxi nach Hamilton. Eine kurze Nacht später treffe ich auf meine „flatmates“ in der „hall of residence“. Zu meiner Überraschung bin ich in keiner reinen „exchange student“ – WG gelandet und ab jetzt gezwungen Englisch zu reden und zu denken.

 

Erste Experimente

 Forensik auf Schottisch

Forensische Analysen von Amphetaminen, Opiaten und LSD

Im Bewerbungsverfahren für mein ERASMUS Auslandssemester habe ich mich für zwei Trimester „Applied Bioscience with Forensic Investigation“ entschieden. In meiner ersten offiziellen Stunde „Forensic Analytical Techniques“ geht es gleich ins Labor. Meine sehr englische Laborpartnerin und ich sollen Drogen mit verschiedenen bekannten Indikatoren nachweisen. In jedem Reagenz erwartet uns eine andere Reaktion. Der Versuch war einfach und zu gleich faszinierend.

Forensik auf Schottisch

Biotechnologisches Labor an der UWS – Hamilton Campus

Bei einem Betreuungsschlüssel von 16 Studenten auf einen Professor entstehen aber auch leicht Fehler, die unbemerkt bleiben. Da lernt man die Versuche mit Dozentennähe an der Hochschule Mittweida zu schätzen. Meine „class“ an der University of the West of Scotland ist sehr nett und wie in Mittweida sind mehr weibliche Forensiker am Werk als männliche.

Die „staffs“ schaffen es in zwei Stunden mit Pausen fünf verschiedene Themen mit je 30 Folien Präsentation vorzustellen. Diesen „lectures“ zu folgen, fällt nicht Englisch sprechenden sehr schwer. Zum Glück gibt es auch „staffs“, die langsam und deutlich sprechen.

ERASMUS-Studentenleben

 Forensik auf Schottisch

Ausflug nach Glencoe – Three Sisters

Jeden Freitag habe ich frei und Zeit für typische „ERASMUS-student“-like Dinge: Party in Glasgow oder in der „union“ in Hamilton, einem Studentenclub, der einfach schon wegen der Anzahl an Pool-Tischen mega ist. Danach geht es ins „pub“ um die Ecke zur Karaoke.

Neben Studieren, „Feiern“ und Englisch Lernen, stehen natürlich auch Ausflüge durch Schottland auf dem Plan. Ein Tagestrip nach Glasgow oder St. Andrews organisiert vom „international office“ und der Wochenendtrip zur „Isle of Skye“ sind unvergessliche Erlebnisse. Die Highlands und die alten Kirchen sind einfach nur ein Traum für Naturliebhaber. Nach der ersten Woche hier kann ich bereits eins sagen: Es ist ein Abenteuer fürs Leben!

 

 Forensik auf Schottisch

Schloss Eilean Donan Castle, bekannt aus dem James Bond Film „The World is Not Enough“

Linda PabstLinda Pabst, Studentin im Masterstudiengang „Physikalische Technik“, zieht es ebenfalls in die Ferne. Ab September wird sie für vier Monate nach Liverpool gehen und dort ihre Masterarbeit schreiben. Neben Fußballvereinen, wie dem FC Liverpool und einer Musikszene, die vor allem durch die Beatles geprägt wurde, ist die englische Stadt auch bekannt für ihre Universität mit dem Laserinstitut Lairdside Laser Engineering Centre.

Somit fiel die Wahl nicht ohne Grund auf Liverpool. Das Laserinstitut der Hochschule Mittweida, an dem Linda neben ihrem Studium arbeitet, verfügt über gute Beziehungen zur University of Liverpool und vermittelte ihr die Abschlussarbeit. In dem internationalen Forschungsinstitut in Großbritannien möchte Linda nun ihre Masterarbeit zum Thema „Dynamic Polarisation Control for improved Femtosecond laser-materials Micro-structuring“ verfassen. Dabei wird sie unter anderem die Erzeugung von bestimmten Oberflächenstrukturen durch die schnelle Änderung der Polarisation des Laserstrahls untersuchen.

Engagement zahlt sich aus

Im Laserinstitut der Hochschule Mittweida ist die 24-jährige seit 2010 angestellt. Bereits während ihres Bachelorstudiums arbeitete sie dort an verschiedenen Forschungsprojekten mit. „In der Vorlesung Lasertechnik wurde damals direkt darauf hingewiesen, dass für die Studenten die Möglichkeit besteht am Laserinstitut zu arbeiten“, erinnert sich Linda. Nun, unmittelbar vor dem Auslandsaufenthalt, blickt die Thüringerin voller Erwartungen auf die kommenden Monate. Neben Erfahrungen in einem internationalen Forschungslabor, freut sie sich vor allem darauf Land und Leute kennenzulernen und ihre Englischkenntnisse zu verbessern. Bei guten Forschungsergebnissen besteht darüber hinaus die Möglichkeit diese in einer Fachzeitschrift zu veröffentlichen.

Aller Anfang ist schwer

Um die vier Monate in Großbritannien zu finanzieren, hat sich Linda für ein Erasmus-Stipendium beworben, welches Studienaufenthalte in Europa unterstützt. Doch bis zum endgültigen Start ist noch einiges zu erledigen. „Es gestaltet sich alles ein wenig schwieriger als erwartet. Da sind zum Einen Probleme bei der Ausstellung eines internationalen Studentenausweises und zum Anderen bei der Wohnungssuche. Dann fehlen wiederum einzelne Unterlagen aus England“, bemängelt Linda. Doch am Ende der Bemühungen steht ein Auslandsabenteuer, für welches sie diese Startschwierigkeiten gern in Kauf nimmt.

raika_heidemann_finnland_01Endlich mal raus aus Deutschland und etwas Neues sehen und erleben. Das war der Hauptgedanke von Raika Heidemann, als sie sich für ein Auslandssemester in Jyväskylä, Finnland entschied. „Es gibt keine bessere Erfahrung, als für eine längere Zeit in einem anderen Land zu leben. Man lernt selten so viel über andere Länder und Kulturen, wie bei einem Studentenaustausch. Denn dort bist du nicht der oder die einzige, sondern oft sind dort noch hundert weitere Studenten aus der ganzen Welt. Solange du nicht mit Scheuklappen umher läufst und dich im Studentenwohnheim einschließt, wirst du auch alle kennen lernen“, berichtet die Medienstudentin über ihre Erfahrungen im Ausland.

„Das spannendste meines Auslandssemesters war die finnische Mentalität kennenzulernen. Finnen haben grundlegend einen anderen Charakter als Mitteleuropäer. Sie reden nicht viel, sind aber äußerst zuvorkommend und freundlich. Wo sonst sagt man dem Busfahrer beim Aussteigen schon ‚Danke‘? Außerdem habe ich mit meinen Kommilitonen die Zeit genutzt, um andere Länder und Städte zu bereisen – was man in einem Austauschsemester alles erlebt, ist schon beeindruckend. Da helfen natürlich die Studentenvereinigungen (national oder regional) mit günstigen Reisen nach. Geht man in ein anderes Land, nimmt man alles anders wahr und wird auferksamer. Alles wird wieder interessant“, erzählt Raika.

Das ERASMUS-Programm

raika_heidemann_finnland_02Neben der Förderung von Auslandspraktika ist das ERASMUS-Programm vor allem dafür bekannt, Studenten bei ihrem Auslandsstudium innerhalb Europas zu unterstützen. Das passiert einerseits dadurch, dass das Aufnahmeverfahren sehr einfach ist und sich alle Hochschulen und Universitäten mit der Universitätscharta verpflichten die darin festgelegten Mindestanforderungen und Grundsätze einzuhalten. Dazu gehört zum Beispiel die volle Anerkennung aller Prüfungsleistungen, die ein Student während seines Auslandssemesters ablegt.

Anderseits bekommen die Studenten ein Stipendium, das sie finanziell unterstützt. Es gilt als ein Zuschuss, der die entstehenden Mehrkosten, wie Umzug- und Reisekosten sowie erhöhte Lebenshaltungskosten, ausgleichen soll. Wie hoch dieser ist, ist von Jahr zu Jahr und zwischen den Hochschulen unterschiedlich.

Das Budget des ERASMUS-Programms wird unterschiedlich auf die Hochschulen verteilt. Es ist abhängig davon, wie viele Studenten im Vorjahr an dem Austauschprogramm teilnahmen. Je mehr Studenten einer Hochschule dieses Jahr über ERASMUS ins Ausland gehen, umso größer ist die finanzielle Förderung, die die Hochschule im nächsten Jahr erhält.

„Als ich im Wintersemester 2011 nach Finnland ging, betrug meine Förderung rund 180 Euro im Monat. Wie viel man als Student insgesamt erhält, ist abhängig von der Dauer des Auslandsaufenthalts. Die Dauer muss außerdem von der Gasthochschule offiziell bestätigt werden. In der Regel wird dabei für die Berechnung auf volle Monate auf- bzw. abgerundet. Auch hierbei werden 80% der gesamten Förderungshöhe zu Beginn des Aufenthalts ausgezahlt und die restlichen 20% nach dem erfolgreichen Abschluss“, beschreibt Raika ihr finanzielle Unterstützung.

Wie komme ich an die Förderung?

raika_heidemann_finnland_03Um diese Förderung zu erhalten, müssen aber bestimmte Kriterien vor dem Auslandsaufenthalt erfüllt werden:

  • Der Student muss die ersten beiden Semester an der Heimathochschule erfolgreich abgeschlossen haben.
  • Der Aufenthalt darf nicht kürzer als 3 Monate und nicht länger als 12 Monate sein, muss aber mindestens die Länge eines Trimester bzw. Semesters der Gasthochschule betragen.
  • Die Gasthochschule bestätigt die Annahme des Studenten für die gesamte Dauer seines Auslandsaufenthalts.
  • Ein Learning Agreement, über die Anerkennung der belegten Kurse und Prüfungsleistungen, muss zwischen der Heimat- und Gasthochschule geschlossen werden.

Nach dem erfolgreichen Abschluss eures Auslandssemesters verpflichtet ihr euch einen kurzen Bericht, über eure Erfahrungen und Erlebnisse zu schreiben. Die Gasthochschule ist dazu verpflichtet euch ein Transcrips of Records, euer Zeugnis, auszustellen.

Übrigens beträgt die maximale ERASMUS-Förderungshöhe 300 Euro im Monat und nimmt damit keinen Einfluss auf das BAföG. Außerdem lohnt es sich für jeden einen Antrag auf Auslands-BAföG zu stellen, denn hierfür sind die Hürden geringer als bei dem Inlands-BAföG und die finanzielle Förderung dementsprechend höher. Niemals wird ein Auslandsaufenthalt einfacher sein als während des Studiums. Besucht also unsere Studentenberaterin Marion Dienerowitz im International Office und lasst euch dort über eure Möglichkeiten für ein Auslandsstudium informieren.

Am Strand | © Patrick Sommer

Am Strand | © Patrick Sommer

Wo genau hast Du in Spanien gelebt?

Das erste Mal außerhalb von Deutschland studierend, habe ich 2012 in Valencia verbracht. Diese wunderschöne, sehr südlich gelegene Stadt strotzt nur von Leben und ihrem ganz eigenem Spirit.

 

 

Hast Du dort ein Auslandssemester oder –praktikum gemacht?

An der Universidad Politecnica de Valencia habe ich im Fachbereich „Ingeneria industrial“, was der Studienrichtung Wirtschaftsingenieurwesen entspricht, studiert. Der Campus ist ein riesen Areal. Ausgestattet mit Geschäften, Tennisplätzen, Fussballfeldern und auch einer Schwimmhalle. Von der Größe fast zu vergleichen mit dem Stadtkern von Mittweida. Diese Universität erfüllt mit ihren Freizeitangeboten, aber auch mit ihrer technischen Ausstattung, alle Erwartungen.

 

Cuenca | © Patrick Sommer

Cuenca | © Patrick Sommer

Wann und wie hast Du diesen Aufenthalt geplant?

Man sollte ein halbes Jahr vorher beginnen seinen Auslandsaufenthalt zu planen, um ausreichend Spielraum zu haben, fehlende Dokumente nachreichen zu können. Unterlagen wie Notenspiegel, Learning Agreement (vom Professor zu unterschreiben), und ein paar Spanischkenntnisse sind erforderlich. Im Vorfeld gibt es genügend Informationsveranstaltungen an der Hochschule zum Schnuppern. In Mittweida haben wir das Glück, das wir eine kleine Hochschule sind und somit das Auslandsamt nicht überlastet ist.

 

Gab es im Vorfeld Probleme bei der Organisation?

So ein Aufenthalt im Ausland klingt kompliziert und nach viel Organisation. Ist es aber nicht! Das Auslandsamt und besonders Marion Dienerowitz haben mir viel geholfen und waren bei Fragen und Problemen immer für mich da. Wir haben ein Super Erasmusprogramm. Wenn du zeitig kommt, kannst du dir so gut wie jeden Ort aussuchen. Freunde von mir, die an anderen Universitäten studieren, beneiden uns.

 

Ausflug ans Wasser | © Patrick Sommer

Ausflug ans Wasser | © Patrick Sommer

Wenn Du zurückschaust, wie war Deine Anfangszeit in Spanien?

Ich kann mich noch gut an den ersten Tag erinnern. Ankommen auf dem riesen Campus, auf der Suche nach dem „International Office“ versuchte ich natürlich nach dem Weg zu fragen. „Donde está la oficina?“ waren die ersten Brocken Spanisch. Ich habe kein Wort verstanden, als der Spanier hektisch probierte mir den Weg zu erklären. Dann suchte ich eine Person mit blonden Haaren, da ich mit den Spaniern schon am Verzweifeln war. Auf Englisch konnte sie mir den Weg erklären.
Auch die Wohnungssuche gestaltete sich äußerst aufregend. Da die älteren Spanier gar kein Englisch konnten, versuchte ich per Telefon nach einer Wohnung zu fragen. Nach erhaltenem Termin zur Besichtigung einer Wohnung mussten teilweise Mimiken und Gestiken herhalten, um auf irgendeine Art und Weise kommunizieren zu können. Nach diesen ersten „Negativ“-Erlebnissen beschloss ich, einen Spanisch Intensivkurs zu absolvieren, der dringend notwendig war.

 

Wie wurdest Du von den Spaniern aufgenommen?

Spanier sind super freundlich, hilfsbereit und offene Menschen. Jedoch sind deren Englischkenntnisse meist nicht so gut, besonders bei den Älteren. Von daher kann sich eine Konversation ohne Spanisch kompliziert gestalten. Aber es ist von dem ganzen „Papierkram“ viel einfacher. Behördengänge gestalten sich als Ausländer nicht so kompliziert wie in Deutschland.

 

Wo hast Du in Spanien gewohnt?

Ich habe nahe der Universität in einer Erasmus WG gelebt. Die Hauptsprache war Englisch. Es ist nicht ratsam mit Deutschen zusammen zu ziehen. Man befindet sich im Ausland um eine Sprache zu lernen. Von daher waren meine Erwartungen Spanisch zu lernen in der ersten WG nicht so groß.
In meiner zweiten Wohnung habe ich mit Spaniern und Franzosen zusammen gelebt. Hier habe ich versucht mich auf Spanisch zu verständigen, wenn jedoch mal ein paar Worte fehlten, wurde wieder auf Englisch gewechselt. Es war ein jonglieren der Sprachen.

 

Wie hast Du Deine Freizeit gestaltet?

Kochabend | © Patrick Sommer

Kochabend | © Patrick Sommer

Neben Sport, Strand und Stadtbummeln, war es normal sich abends bei anderen ausländischen Studenten zu treffen und gemeinsam zu kochen oder in einer Bar den Tag ausklingen lassen. Was gibt es schöneres als ein Bierchen in der Abendwärme zu trinken und dabei auch noch die Sprache zu lernen.

 

Was war rückblickend Dein schönstes Erlebnis?

Es gab viele schöne Erlebnisse, aber die intensivsten waren während der „Fallas“. „Las Fallas“ ist eines der größten Frühlingsfeste in Europa. Eine ganze Woche lang knallt es in jeder Straßenecke. Wenn es um Lautstärke und Effekte geht, sind die Spanier nicht zu übertreffen. In jeder Straße gibt es ein Festzelt und laute Musik und Massen von gut gelaunten Menschen. Man kann sich gar nicht vorstellen, was hier alles möglich ist. In Deutschland würde es so etwas auf Grund der ganzen Schutzmaßnahmen nicht geben.

 

Gab es auch Zeiten, in denen Du am liebsten wieder nach Hause gefahren wärst?

NEEEEIN!!!!

 

Was hat Dich erneut nach Spanien geführt?

Das Gefühl etwas begonnen zu haben und nicht einfach so abbrechen zu wollen. Spanisch ist eine ganz besondere Sprache, die man, nach dem man einmal in diesem Land war, auch in gewisser Sicht und Weise lebt. Ich kann mich mit dem Land, den Leuten und der Sprache identifizieren.

 

Wie bist Du an das Praktikum gekommen?

Formel 1| © Patrick Sommer

Die Arbeitssituation ist momentan nicht die beste in Spanien, von daher habe ich mit Initiativbewerbungen mein Glück versucht. Ich rate zu größeren Unternehmen zu gehen, weil man sonst vielleicht doch mal die spanischen Launen zu spüren bekommt. Nach sicher geglaubtem Praktikumsplatz in Bilbao, kam 3 Wochen vor Beginn eine Absage.
Nun war es schwer Ersatz zu finden. Jedoch konnte ich nach weiteren erfolgreichen Bewerbungsgesprächen zwischen „Bosch“ und „Volkswagen Navarra“ wählen. Mit Spanisch- und Englisch-Kenntnissen hat man es als Deutscher ein bisschen einfacher.

 

Was sind Deine Aufgaben im Praktikum?

Mein Praktikumsplatz befindet sich bei VW in Pamplona in der Abteilung Qualität und Einkauf. Neben Lieferantengesprächen, Planung und Meetings ist auch das Übersetzen ein großer Teil meiner Aufgaben.

 

Welche Förderungen hast Du in Anspruch genommen?

Während meiner Zeit in Valencia hatte ich Erasmus-Studien-Stipendium und nun für das Praktikum in Pamplona ein Erasmus-Praktika-Stipendium. Das Stipendium für Praktika ist wesentlicher höher und beträgt 300 bis 400 Euro im Monat. Also nicht zögern, diese Stipendien werden in Sachsen vergeben und es gibt immer reichlich nicht genutzte Gelder.

 

Sollte, Deiner Meinung nach, jeder eine gewisse Zeit im Ausland verbracht haben?

Ja, Ja, und nochmals JA!!! Ich finde es sollte ein Studienschwerpunkt sein. Es ist eine intensive mit unglaublichen vielen Eindrücken geprägt Zeit. Manch einer erlebt nicht so viel in 10 Jahren. Alles was man vorher an „ Klischees“  hatte, ist vergessen. Toleranz, Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit sind Schlagwörter, mit denen man sich danach beschreiben kann. Denn es ist etwas ganz anderes im Ausland auf sich gestellt zu sein. Nach einem Erasmus-Aufenthalt versteht man sich nicht mehr als Deutscher, sondern als Europäer.

Erasmus„Erasmus, das Flaggschiff unter den EU-Programmen für allgemeine und berufliche Bildung, ermöglicht jedes Jahr 200.000 Studierenden, im Ausland zu lernen und zu arbeiten“, so schreibt die Europäische Kommission auf ihrer Website. Natürlich steht das Programm auch an der Hochschule Mittweida zur Verfügung. Ansprechpartner in „unserem“ Fall ist das Leonardo-Büro Part Sachen an der TU Dresden. Gleich hier möchte ich hervorheben, dass auf der Website des Büros alle notwendigen Informationen schnell und übersichtlich aufbereitet wurden. Das erleichtert einiges.

Erasmus spaltet sich grundsätzlich in mehrere Bereiche auf. Diese umfassen Auslandssemester und –praktika für Studenten und Graduierte. Heute soll es um die Förderung von Auslandspraktika für Studenten gehen. Grundsätzlich werden solche Berufserfahrungen im Ausland mit 300 bis 400 Euro pro Monat gefördert. Abhängig ist dies davon, ob die Praktikumsstelle den Praktikanten in irgendeiner Weise entlohnt. Ich habe zum Beispiel von meinem Unternehmen 50 Pfund pro Woche für Essen und 135 Pfund für ein Nahverkehr-Monatsticket bekommen. Darum betrug meine Förderung 300 Euro pro Monat.  Das Geld wird in zwei Stufen ausgezahlt. Bei der ersten Überweisung erhält der Praktikant 80 Prozent der Gesamtsumme. Der Rest fließt auf das Konto, wenn das Praktikum erfolgreich abgeschlossen, eine Mindestdauer von drei Monaten nicht unterschritten wurde und die Abschlussunterlagen beim Leonardo Büro eingegangen sind.

Auf der Website des Leonardo-Büros werden  19 Förderbedingungen aufgelistet, die für ein Praktikum eingehalten werden müssen. Es folgt ein kurzer Auszug, der (aus meiner Sicht) wichtigsten Punkte:

  • Es gibt keine Einschränkungen auf bestimmte Studiengänge.
  • Das Praktikum kann in den Bachelor-, Diplom- oder Magisterstudiengängen nach dem Abschluss des 2. Semesters begonnen werden.
  • Die Laufzeit des Praktikums darf nicht unter 3 Monaten und nicht über 12 Monaten liegen.
  • Das Praktikum darf außer bei Urlaubsanspruch nicht unterbrochen werden.
  • Das (reine) Praktikum muss als Vollzeitpraktikum durchgeführt werden.

Neben der grundsätzlichen Förderung kann und wird euch das Leonardo-Büro aber auch bei der Suche nach einer Praktikumsstelle unterstützen. Sobald ihr euch für die Förderung beworben habt, können euch die Mitarbeiter des Büros eine Liste mit möglichen Praktikumsstellen und Kontakten übermitteln. Diese Liste besteht aus Unternehmen, die schon einmal einen Praktikanten aus Sachsen aufgenommen haben. Dort könnt ihr euch dann eigenständig bewerben. Somit stehen eure Chancen schon von Beginn an besser und es ist einfacher eine geeignete Praktikumsstelle zu finden. Auch ich habe meine Stelle durch diese Hilfestellung gefunden und habe es an keinem Tag bereut. Also: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Es gibt viele Klischees über die Briten. Sie trinken ständig Tee. Sie essen ausschließlich Fish & Chips. Sie mögen die Deutschen nicht. Wenn man dann jedoch in UK lebt, zeigt sich ein ganz anderes Bild. In vielen Gesprächen mit Einheimischen durfte ich mir lobende und anerkennende Worte über Deutschland, die deutsche Kultur und die Menschen anhören.  Manchmal ging es um die freundliche Art der Deutschen, manchmal um deutsche Politik oder um die guten Biermarken der BRD.

Im Gegenzug sind die Briten jedoch auch mächtig stolz auf ihr „Kingdom“. Meine englische Chefin zum Beispiel freute sich sehr über die Siege des schottischen Tennisspieler Andy Murray bei den Olympischen Spielen und beim Grand Slam in New York. Auch war sie begeistert  vom Erfolg des europäischen Golfteams beim Ryders Cup und verfolgte das Finale sogar mitten in der Nacht. Sie meinte es sei toll, dass die Briten (und die Europäer) endlich wieder etwas im Sport erreichen. Genauso sah man rund um den Remeberance Day (11. November) viele Menschen auf den Straßen, die ihre Verbundenheit zu „ihren“ Streitkräften mit roten Papierblumen am Revers, den sogenannten Poppy’s, ausdrücken. Am Tag selbst gab es eine große Militärparade auf der White Hall (Strasse), um den Opfern der Weltkriege zu gedenken und die aktuellen Truppen zu unterstützen.

Ein paar Klischees sind natürlich auch wahr. Zum Beispiel, dass die Inselbewohner sehr höflich miteinander umgehen. Auf den Straßen der britischen Hauptstadt zum Beispiel, wird wohl kein Satz öfter gesprochen als „Excuse me!“, dicht gefolgt von einem einfachen „Sorry!“. Eine Bekannte fasst es mal mit den Worten zusammen: „Das ist ganz anders als Berlin. Hier kannst du jemanden anrempeln und er entschuldigt sich noch bei dir.“ Das entspannt den Alltag natürlich erheblich und es hilft selbst gute Laune an den Tag zu legen. Auch stellen sich die Briten brav in Schlangen an, um Tickets, Fish&Chips und Chicken Wings zu bestellen.

Streichelzoo und Banken-Tower

ChanaryWharf

Chanary Wharf

London an sich ist natürlich eine großartige Erfahrung. Ständig gibt es neue Orte zu entdecken. Zum Beispiel „Little Venice“ – ein kleine Gegend in Maida Hill, die mit Kanälen, Booten und Schiffsrestaurants stark an die norditalienische Metropole erinnert. Interessant ist ebenfalls das Gebiet um Canary Wharf, denn dort stehen die Elfenbeintürme der größten englischen Banken. City, Barclay’s, HSBC und wie sie alle heißen sind dort stationiert. Ich hatte das Gefühl, dass ich um den halben Erdball gebeamt  wurde und mich in den Häuserschluchten von New York befinde. (Das ist soweit von hier entfernt, das Google Maps nicht mal eine Route berechnen kann.) Am Wochenende kann man sich jedoch alles in Ruhe ansehen, denn dann ist die Gegend schlicht ausgestorben. Lustig: In Sichtweite der Banken-Tower befindet sich ein kleiner Park in dem ein Streichelzoo junge Familie zu entspannten Sonntagsausflug einlädt.

 

RoyalExchange

Royal Exchange

London schafft außerdem eine tolle Verbindung zwischen dem Altertum und der Moderne. Zum einen hat man die wunderschönen Gebäude des Mittelalters mit ihren Kathedralen und beeindruckenden Regierungsgebäuden, zum anderen ambitionierte Neubauten wie die umweltfreundliche 30st Mary Axe und den zweithöchsten Wolkenkratzer Europas „The Shard“. Hier kann man die Geschichte der Menschheit quasi spüren und sehen wie eine Stadt organische wächst und sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Um es mit den Worten meiner Chefin zu sagen: „It’s just amazing.“

Durch all diese Faktoren war und ist London eine tolle Erfahrung. Mein Verständnis für andere Menschen und Kulturen hat sich definitiv verbessert, genauso wie meine Englischkenntnisse.  Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe und kann ein Auslandspraktikum nur wärmstens empfehlen.

Spruch des Tages: “By seeing London, I have seen as much of life as the world can show.”-  Samuel Johnson

Möglichkeiten gibt es wie Sand am Meer, also in welche Richtung soll es gehen? Für mich ganz wichtig: In welchen Teil der  Welt soll es gehen? Bei der Suche nach Praktikumsorten und -firmen fand ich große Unterstützung von Professoren der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und dem Akademischen Auslandsamt der Hochschule Mittweida. Es standen nun verschiedene Länder und Unternehmen zur Auswahl, aber welches sollte es werden? Unter anderem stand auch Indien zur Wahl und ich dachte mir, warum eigentlich nicht? Von Indienurlaubern habe ich viel gehört und Bilder gesehen, aber wie ist es in einer so fremden und anderen Kultur wirklich zu leben und zu arbeiten? Die Entscheidung war also gefällt, es geht nach Indien.

Zunächst machte ich aber noch zwei Wochen Urlaub im winterlichen Minsk, in Weißrussland, bevor ich nach rund vierzehn Stunden Flug und einmal Umsteigen in London am internationalen Flughafen in Bengaluru (Indien) landen sollte. Der erste Schock ließ nicht lange auf sich warten: Nach -25°C in Minsk waren es in Indien plötzlich feucht-warme 35°C. Der Schock war überwunden, also ging es mit dem Taxi erst einmal ins Hotel, zum Glück klimatisiert.

Das Praktikum

Nach erfolgreicher Bewerbung trat ich nun im März 2012 mein Praktikum als  „Executive Assistant to the Managing Director“ beim TÜV Rheinland (India) Pvt. Ltd. an. Noch träumend von einer Einarbeitungsphase wurde ich hier sofort in das kalte Wasser des indischen Geschäftsalltages geschmissen und musste sofort in den täglichen Geschäftsabläufen eines internationalen und weltweit vernetzten Unternehmens mitwirken. Das Aufgabenfeld reichte von Mitbewerber- und Kundenanalysen, Terminplanung und Koordination des Top-Managements bis zum Projektmanagement. Dazu kam auch noch die Kommunikation und Koordination mit dem deutschen Mutterunternehmen, denn ich war der einzige nichtindische Mitarbeiter außer dem Geschäftsführer.

Nach einiger Zeit und überwundenen Hürden wurde der Geschäftsalltag zur Normalität und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wuchs von Tag zu Tag. Dabei half auch das große Vertrauen seitens der Geschäftsführung in mich und die große Verantwortung, die ich teilweise tragen musste. So mussten Messeauftritte und Kongresse geplant, organisiert und durchgeführt werden, ohne dass ich dabei an die Hand genommen wurde.

Durch die Vielfalt an Aufgaben und die Vielschichtigkeit der selbigen bekam ich einen tiefen Einblick in das Unternehmen und konnte das an der Hochschule erlangte Wissen endlich auch in der Praxis anwenden. Gerade durch das Verlassen gewohnter Wege und Denkweisen ist es möglich, neue Herangehensweisen zu erlernen und sich selbst positiv weiter zu entwickeln. Auch die kulturellen Unterschiede spielen dabei eine maßgebliche Rolle.

Der Alltag

Obwohl mein Englisch fließend ist, war die Kommunikation mit den indischen Mitarbeitern und das Leben unter Indern nicht immer einfach. Schnell musste ich lernen, dass Englisch nicht gleich Englisch ist. Aber mit Händen, Füßen und Mimik konnte ich mich dann doch ganz gut verständlich machen. Nicht nur die Sprache und das Verständnis von Worten und Redewendung waren vollkommen verschieden, auch das Verhalten ist von Grund auf anders.

Filme, Fernsehen und Berichte vieler Indienreisenden vermitteln das typische Bild des lieben und hilfsbereiten Inders. Dieses Bild trifft auch oft zu, vor allem bei den Ärmsten der Armen. Diese Menschen, die eigentlich nichts haben, erfreuen sich an den einfachsten Dingen des Lebens. Die Kinder spielen mit sich und dem was sie finden. Sie kennen keinen Gameboy, Play Station oder ähnliches und vermissen es auch nicht. Noch nie habe ich so fröhliche Kinder getroffen, wie in den Slums in Bengaluru. Auch wenn man irgendwie mit den Familien ins Gespräch kommt, wird einem so viel Freundlichkeit und Nähe entgegengebracht, wie ich sie selten erlebt habe. Soweit stimmt dieses Bild also. Lebt man jedoch in diesem Land und besucht es nicht nur, bekommt man einen etwas facettenreicheren Eindruck der Kultur und der Gebräuche. So ist das Rickshaw (auch bekannt als Tuk Tuk) fahren immer wieder ein Erlebnis: Weiß der Fahrer den Weg, versteht er wirklich was du von ihm willst oder tut er nur so? Auch wenn der Weg beziehungsweise das Ziel bekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass der Preis fair oder am Ziel noch der selbe ist, wie er zu Beginn der Fahrt vereinbart wurde. Immer wieder findet man sich im Streit und scheinbar unendlich werdenden Diskussionen mit den Rickshaw-Fahrern, dem Gemüsehändler, dem Handwerker oder jedem, mit dem man Geschäfte machen muss oder will, wieder.

Am  Anfang  macht  das Handeln und Feilschen noch Spaß, obwohl man zu Beginn immer mehr als der Einheimische zahlt. Nach einer Weile wird es aber immer einfacher und man kann die Preise besser einschätzen.

Offiziell gibt es weder Kasten noch Unterschiede auf Grund der Herkunft oder der Hautfarbe. Im täglichen Leben trifft man jedoch immer wieder auf diese. Schilder weisen auf die getrennte Behandlung und unterschiedlichen Preise für Inder und Ausländer hin. Diese sind teils sehr deutlich, so beträgt der Eintritt ins Taj Mahal für einen Inder INR 20 (ca. 0,30€) und für einen Ausländer INR 750 (ca. 11,00€).

Auch auf der Straße fällt schnell auf, welche Inder vermögend und welche es ganz und gar nicht sind. Die Oberschicht Indiens orientiert sich stark an westlicher Mode und die Blackberrys und iPhones sind allgegenwärtig. Auch der eigene Fahrer und natürlich Angestellte für so ziemlich alles im Leben gehören dazu. Jede Arbeit ist in mehrere Einzelarbeiten aufgeteilt und wird von so vielen Menschen wie nur möglich erledigt. Am Anfang ist es ein sehr seltsames Gefühl von einem Fahrer herum gefahren zu werden oder sich den Tee aus der Teeküche bringen zu lassen. Aber mit der Zeit wird auch das normal.

Das Verhältnis zur Natur und der eigenen Umwelt ist in Indien sehr schwierig. Zwar hat Indien eine wundervolle Flora und Fauna, doch gehen die Inder nicht besonders rücksichtsvoll damit um. Tiere werden oft als lästig betrachtet und an erster Stelle steht die schnelle und einfache Entsorgung von Müll, also entweder fallen lassen, wo man gerade steht oder sitzt, oder in den nächsten Fluss werfen.

Nicht immer einfach, aber immer interessant und fordernd, das ist das Leben in Indien.