Wie ihr wisst, bin ich nicht nur wegen der schönen Landschaft nach Schottland gekommen, sondern vor allem auch um etwas zu lernen. Und darum soll es in diesem Beitrag auch gehen: mein Praktikum. Ich arbeite in einer kleinen Video-Produktionsfirma (klein heißt meine Chefin und ich) und bin rundum zufrieden. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und ich lerne hier jede Menge. Neben dem fachspezifischen Wissen ist es für mich auch interessant, einen Einblick in die Selbstständigkeit zu bekommen: ohne Koordination, Selbstdisziplin und Networking läuft da nichts.

Alle ein bis zwei Wochen sind wir auf Dreh, was mir jedes Mal Spaß macht. Ich bin gerne unter Menschen und lerne ihre Geschichten kennen. Die Themen sind vielfältig: von Mode über Charity bis hin zu Werbevideos ist alles dabei. Meine Aufgaben beschränken sich zum Glück nicht auf Kaffee kochen und kopieren. Ich bin am kompletten Entstehungsprozess des Produkts beteiligt. Das heißt ich assistiere bei den Vorbereitungen, zum Beispiel dem Gestalten von Storyboards, dem Dreh selbst sowie beim anschließenden Schnitt und der Fertigstellung. Die einzigen wirklichen „Praktikantenaufgaben“ sind DVDs bestücken und Papiermüll Schreddern, aber das macht auch irgendwie Spaß ;)

Nach der Arbeit lasse ich den Tag ganz gerne im Wintergarten oder auch mal am Strand ausklingen. Ich wohne in einem wirklich hübschen und gemütlichen Häuschen in einer super Lage, wo ich täglich die Meeresluft riechen kann. An den Wochenenden wird aus der fleißigen Praktikantin dann die neugierige Touristin, die so viel wie nur möglich erleben und sehen möchte. Zum Glück habe ich immer mal Besuch, mit dem ich die tollen Erlebnisse teilen kann und auch örtliche Bekanntschaften machen die Zeit hier interessanter.

Nun noch ein paar Empfehlungen für einen unvergesslichen Schottland-Aufenthalt:

  • Edinburgh Castle,
  • Arthur’s Seat und Calton Hill
  • Botanischer Garten
  • Nordseeküste und Inseln
  • Highlands
  • Loch Ness
  • Scotch Whisky Distillery

Diese Liste könnte endlos sein, ich lasse am besten einfach die Bilder sprechen.

 

Bis zum nächsten Mal!
Cindy

Unter Motto „Extrablatt – Junge Redakteure auf Hochschultour“ starteten wir das erste Feriencamp der Hochschule. Eine Woche voll spannender Ereignisse, Blitzlichtgewitter und echter Gewitter wurde zu einer abwechslungsreichen Erfahrung für die 12 SommercamperInnen und natürlich auch für uns. Viel gab es zu sehen in der Hochschule: Es wurden unter anderem die musikalischen Talente der Kinder am Schlagzeug erprobt, als wir mit Herr Neumayer eine Radiotour durch die Hochschule machten.

Eine echte Herausforderung für die SchülerInnen war es eine eigene Zeitung über diese Woche zu gestalten. Interviews führen, Bilder schießen, Texte schreiben und Kreativarbeit waren eine stressige Angelegenheit in so kurzer Zeit. Doch da die Interviewpartner von uns ausgewählt und auf die kommenden Gespräche eingestellt waren, lief alles problemlos. Aufgeteilt in vier Gruppen zogen die 12 SchülerInnen los, Mitarbeiter, eine Studentin und einen Professor zu interviewen. Eine Sommercamperin war für Bilder zuständig und zog während der Gespräche von Interviewort zu Interviewort um jedes Gespräch abzulichten. Wie man das am besten macht, hatte uns Herr Mothes einen Tag zuvor gezeigt.

Die Fotos, die in die Zeitung sollten, mussten natürlich auch bearbeitet werden. Dafür weihte uns das Team „Novum“ in die Kunst der Bildbearbeitung ein.  Innerhalb der nächsten 2 Tage wurden Texte zusammengezimmert die später echte Zeitungsberichte werden sollten. Unsere Fotomeisterin kümmerte sich um einen Einleitungstext und ich schrieb einen Schlusstext. Donnerstag-Nachmittag war dann alles fertig abgetippt und ausgedacht. Die Zeitung hatte einen Titel und die Kinder waren zufrieden. Jetzt lag es in der Hand des Novum-Teams alles in eine endgültige Form zu bringen.

Damit die SchülerInnen in ihren Ferien nicht nur mit Arbeit gequält werden, haben wir an den Nachmittagen Freizeitprogramm geplant. Schwimmbad, Eisdiele und Raumfahrtmuseum waren schöne Erlebnisse für die Kinder, aber auch für uns Betreuerinnen. Zum Abschluss unternahmen wir einen Ausflug nach Kriebstein. Pommes, Schnitzel und Chicken Nuggets im Kriebsteiner Imbiss ließ die Herzen der SommercamperInnen höher schlagen. Sattgegessen ging es mit der Fähre wieder zurück nach Lauenhain, wo pünktlich zur Ankunft der Eltern auch der „Blattsalat“ erschien. Zufrieden ließen wir den Tag und unser erstes Sommercamp mit Kuchen und Versteckspiel ausklingen.

Hier gehts zum Blattsalat

Markus Mayr, Absolvent Medienmanagement

Markus Mayr hatte sich von Anfang an seine Ziele für ein Studium gesteckt: „Für mich war klar, dass ich an der HFF München Produktion und Medienwirtschaft studieren möchte. Um mich auf dieses sehr anspruchsvolle Studium vorzubereiten, habe ich mich für ein Erststudium in dieser Richtung entschieden. Der ausschlaggebende Grund für Mittweida war jedoch, dass ich auch praktische Vorerfahrungen sammeln wollte, und die Kombination aus Praxis und Theorie, das Mittweidaer Modell, hat sich hier einfach sehr gut angeboten.“

Diesen Anforderungen ist das Studium in Mittweida gerecht geworden: „Vor allem die praktischen Erfahrungen und der Umgang mit Teams verschiedener Größenordnung waren ein toller Lerneffekt. Im theoretischen Bereich, vor allem in BWL, Urheber- und Arbeitsrecht sowie auch Journalismus und TV-Landschaft, habe ich das Grundwissen erhalten, welches ich mir für mein ‚Zielstudium‘ an der HFF München erhofft habe.“

An sein Studium in Sachsen denkt Markus Mayr gern zurück: „Ich verbinde damit eine schöne Zeit, die mich als Bayer irgendwie auch geprägt hat. Es war für mich eine enorme Umstellung von Großstadt auf Kleinstadt, die ich eigentlich fast nur in den Semesterferien verlassen habe. Natürlich habe ich in Mittweida auch viele Freunde gewonnen und viele Anekdoten und Geschichten erlebt.“

Sein neues Projekt thematisiert die Gewaltausschreitungen in der Münchner U-Bahn

Sein Ziel, den Produzenten-Beruf zu erlernen, hat Markus Mayr nie aus den Augen verloren: „Ich habe neben dem Studium in Mittweida immer wieder bei Filmprojekten in München mitgemacht. Bei Kurzfilmen der HFF München konnte ich als Produktionsleiter oder Erster Aufnahmeleiter mein Wissen aus Mittweida direkt anwenden – sowohl theoretisch als auch im Umgang mit Teammitgliedern. Diese Verbindung zu den Projekten und das abgeschlossene Studium in Mittweida hat mir bei der Aufnahmeprüfung an der HFF sicherlich in die Karten gespielt, da ich zeigen konnte, dass ich unbedingt den Beruf des Produzenten erlernen möchte. Mit dieser Grundlage an Erfahrungen konnte ich bisher sechs Kurzfilme als Produktionsleiter betreuen, drei davon vor meinem Studium an der HFF. Diese Projekte haben mir eine große Sicherheit in den rein organisatorischen und operativen Aufgaben eines Produktionsleiters gegeben, so dass ich mich seit längerem auch auf die eigentlichen Aufgaben eines Produzenten konzentrieren kann: Projektentwicklung, Stoffsuche und -bearbeitung und vor allem Finanzierung von Projekten.“

„Ganz aktuell arbeite ich an dem Kurzfilm ‚last train home‘, der das Thema Gewalt in der U-Bahn als Thriller behandelt. Das ist als Produzent eine ganz andere Aufgabe als ‚nur‘ Produktionsleitung, da hier der Aspekt der inhaltlichen Arbeit und der Finanzierung hinzukommt. Außerdem muss man stets den Gesamtüberblick behalten und immer wieder neue Impulse bringen. Einen Eindruck von diesem Film erhält man unter www.lasttrainhome.de. Die größte Herausforderung ist bei diesem Projekt wirklich die Finanzierung, da wir aufgrund der Personenkonstellation keine Möglichkeiten für reguläre Filmförderung haben. Ein Ansatzpunkt war bei ‚last train home‘ die Finanzierung über Stiftungen und Unternehmen, die dieses Thema wichtig finden und sich auf diese Art für das Thema einsetzen wollen. Außerdem versuchen wir, uns finanziell über Crowdfunding abzusichern, also mit der Finanzierung über viele Menschen, die mit einem kleineren bis größeren Beitrag den Film ermöglichen, weil sie das Projekt, den Ansatz und die Aussage gut finden und uns auf dem weiten Weg zur Leinwand helfen möchten. Wir haben uns für die Crowdfunding-Plattform Startnext entschieden, da ich einen der Gründer, Tino Kreßner, noch aus meiner Zeit in Mittweida kenne.“

„Wer schläft, kann keine Fische fangen.“

Im Bereich Medienmanagement bzw. Produktion einzusteigen, kann Markus Mayr nur empfehlen: „Vor allem ist es etwas für alle jungen Leute, die Lust haben, sich mit voller Energie in ein Projekt zu werfen, und die Mischung aus Teamarbeit, Kreativität, unternehmerischem Denken und Projektarbeit mögen. Ganz wichtig ist: Sehr gerne sehr viel arbeiten, denn das bringt der Beruf des Produzenten und der Weg dahin mit sich.“

Wie die nächsten Monate für ihn aussehen, weiß er ganz genau: „Das erste Ziel ist seit ein paar Monaten ganz klar: Die Finanzierung für ‚last train home‘ schließen und die Dreharbeiten vorbereiten, nach dem Dreh ein paar Tage frei machen und mich dann wieder voll auf mein akademisches Studium an der HFF konzentrieren. Für mich persönlich ist es ein großer Wunsch, im nächsten Jahr ein Austauschsemester in den USA oder Italien bei einer wirklich großen Filmproduktion zu absolvieren. Ein Lebensmotto habe ich dafür nicht wirklich, aber den Spruch ‚Chi dorme non piglia pesci‘ (dt.: Wer schläft, kann keine Fische fangen.) finde ich immer sehr angebracht.“

Wer das Projekt ‚last train home‘ unterstützen möchte, findet dazu alle Informationen auf der Website und auf www.startnext.de/last-train-home. Wir wünschen Markus Mayr und seinem Team dafür alles Gute und viel Erfolg.