Volkswagen Arena Wolfsburg © funky1opti, Lizenz: Creative Commons (CC BY 2.0)

Etwas ganz Besonderes war zum Beispiel meine Begegnung mit Inori Kato. Inori kommt aus Kobe in Japan und ist absoluter VfL-Fan. Ihre Fingernägel, ihre Handyhülle, ihr Herz – alles ist grün-weiß. Zwischen Februar und März hat sie Deutschland besucht und ich durfte Sie treffen. Es war großartig. Sie ist extra für den VfL Wolfsburg nach Deutschland gekommen und hat sich sogar Spiele von ausgeliehenen VfL-Spielern und ihren aktuellen Mannschaften angesehen. Am Ende waren es bestimmt über zehn Partien, die Inori gesehen hat. Aus unserer Begegnung ist dann noch ein toller Artikel entstanden und später hatte ich sogar die Möglichkeit eine ganze Serie über VfL-Fans aus aller Welt zu machen. Bock reinzulesen? Klickt hier.

Ich erinnere mich auch gern an die Geschäftsstellenausfahrt am 31. März nach Berlin. Mit zwei Bussen sind wir in die Hauptstadt gefahren und am Ende hat die Mannschaft uns einen super Tag beschert. 4:0 haben die Wölfe gegen Hertha gewonnen. Da hat uns auch die bittere Kälte des Tages (während des Spiels hat es sogar geschneit) nicht mehr gestört. Ein klasse Erlebnis mit vielen tollen Kollegen.

Ein wenig hängt inzwischen auch mein Herz am VfL. Ich glaube das liegt auch daran, dass ich mich in meiner Zeit oft und lange mit der grün-weißen Geschichte beschäftigen durfte. Bei den Nachforschungen habe ich dann auch ein paar der ganz großen VfL-Legenden kennengelernt. Mit dabei war zum Beispiel Torjäger Frank Plagge. Er hat in 183 Spielen für den VfL ganze 107 Tore erzielt und ist 1992 mit dem Grün-Weißen in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Trotzdem ist er ganz locker geblieben und hat mir sofort das „Du“ angeboten. Ein super Typ – immer nett, immer gut drauf. Mit seiner Hilfe und vorliegenden Spielerdaten aus über 60 Jahren VfL-Geschichte habe ich eine Datenbank konzeptioniert, die demnächst online gehen wird. Wer sich also für den VfL interessiert, der kann demnächst nachschlagen wie viele Spiele Claus-Dieter Wollitz für den VfL gemacht und wie viele Tore Siegfried Reich in der Aufstiegsrunde 1992 erzielt hat.

Im meinen letzten Monaten in Wolfsburg kam natürlich auch was Neuzugänge angeht nochmal Fahrt rein. Ob Bas Dost von SC Heerenveen oder Naldo von Werder Bremen: Wenn neue Spieler kamen, dann war ich immer aufgeregt. Ein wenig wie ein kleines Kind, das seine neuen Spielzeuge ansehen möchte. Hach, ich steh auf Fußball. Ein Praktikum bei einem Bundesligisten kann ich nur jedem empfehlen. Es ist eine super Erfahrung, man kann viele Dinge lernen und sieht, wie es hinter den Kulissen abläuft. Ich bin super zufrieden und werde auf jeden Fall versuchen später im Dunstkreis der Bundesliga zu arbeiten.

Eines der Highlights war die  Premiere des ersten Testlevels aus dem Ende des Jahres folgenden Gamecast-Multiplayergame „Urban Rebellion“, das sich auf der Messe als wahrer Publikumsmagnet entpuppte. Die präsentierten Forschungsergebnisse waren so überzeugend, dass der Prototyp innerhalb kürzester Zeit die ersten Fans fand.

Besonders Fachbesucher waren sehr an der Forschung in diesem Bereich interessiert, was für viele interessante Unterhaltungen sorgte. Neben Interviews für einige mediale Plattformen und Gesprächen mit verschiedenen Vertretern aus der Gaming-Branche und -Industrie, war dennoch der Kontakt zum allgemeinen Besucherpublikum am wichtigsten. Denn dadurch wurde deutlich, wie nah das Produkt, beziehungsweise die Ideen, für die Gamecast steht, den Nerv der Zielgruppe treffen.

Um es kurz zu machen: Die Nachfrage war enorm und zeigte deutlich, dass die Forschung auf dem richtigen Weg ist.

Im Gepäck war aber nicht nur das Forschungsprojekt. Ein weiterer Schwerpunkt war natürlich auch dieses Jahr wieder der Studiengang Medieninformatik und interaktives Entertainment der Hochschule Mittweida. Mit viel Freude und auch ein wenig Stolz konnten wir den Besuchern an unserem Stand die zahlreichen vielversprechenden Projekte unserer Studenten aus dem Studiengang „Medieninformatik und interaktives Entertainment“ zeigen.

Die Besucher interessierten sich aber auch für andere informatikbezogene Studiengänge wie Wirtschafts- und Bioinformatik, sowie für die Medienstudiengänge. Ein Familienvater berichtete uns sogar, dass sein Sohn nach einem Besuch am Hochschulstand im letzten Jahr die Hauptfächer Informatik und Kunst gewählt hat, um bestens für ein Medieninformatik-Studium in Mittweida gerüstet zu sein.

Darüber hinaus waren die Besucher sehr begeistert von den praxisnahen Angeboten der Hochschule Mittweida. Wenn in Gesprächen Projekte wie das Medienforum, Technikum Mittweida Motorsport oder „Meine Abizeitung“, ein Projekt in dem Studenten Schüler bei der Anfertigung einer Abizeitung unterstützen, erwähnt wurden, zeigten sich die Besucher häufig überrascht, wie hoch und qualifiziert der Praxisanteil eines Studiums an der Hochschule Mittweida tatsächlich ist.

Dass es im Vorfeld der Messe einige Aufregung gab, als Mainplayer wie Nintendo und Microsoft ankündigten nicht auf der Messe vertreten zu sein, hat den Besucherzahlen nicht geschadet. Die Messe ist laut dem offiziellen Bericht der Veranstalter sogar gewachsen. Auch aus unserer Sicht war die Gamescom ein voller Erfolg und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

 

Biotechnologie für den Forschernachwuchs

Nachdem die Sieben- bis Dreizehnjährigen mit einem eigenartigen Spiel, bei dem Enten an ihre Gliedmaßen erinnert werden sollten, von uns begrüßt wurden und sich trotz allgemeiner Ferienmüdigkeit auch noch in zwei Gruppen teilen mussten, durften sie sich einmal wie echte Studenten fühlen und einen Hörsaal besichtigen. Weil es am Dozenten-Pult so viele tolle Knöpfe gibt, wurde der Raum auch gleich mal komplett abgedunkelt. Nachdem die Rollläden wieder oben und die Lampen wieder im Normalzustand waren, ging es endlich los.

Im Bereich Physik brachte Herr Glätzner die Schüleren mit theoretischen Laserstrahlen und Kerzen, die Wasser augenscheinlich magisch anziehen, nur weil sie beim Leuchten Sauerstoff verbrennen, zum Staunen. Und was der Unterschied zwischen Luft und Wasser in einem Ballon ist, können unsere Forscher jetzt auch erklären.

Natürlich durfte eine Stärkung am Mittag nicht fehlen, denn Forschen macht hungrig. Aber da die Mensa ja nicht weit ist, gab es für jeden etwas leckeres zu Essen, auch wenn die Wahl zwischen Jägerschnitzel, Lasagne und Nudeln Manchem sichtlich schwer fiel.

Frisch gestärkt, mit einem leicht zu überspielenden Mittagstief ging es in die nächste Runde.

In der Biotechnologie demonstrierte Prof. Wünschiers kunstvoll, wie aus Alginat und Sirup, welche in Kalziumchlorid geträufelt wurden, kleine rote Wackelpuddingkugeln entstehen. Oder, wie ein junger Forscher feststellte: „Wenn man es schnell reingespritzt hat, sind es eher so dünne Blättchen geworden.“ Dieses Kunstwerk sah, laut Aussagen der Kiddis ziemlich lecker aus…. Schmeckte aber grausig.

Egal, schon die Erfahrung, in einem echten Labor arbeiten zu können, mit Kittel und Schutzbrille und allem was dazu gehört, hat den Geschmack des verkorksten Wackelpuddings wieder gut gemacht. Wir hoffen, dass wir die Sommerferien mit diesem spannenden Experimentiertag super eingeleitet haben und die Schüler und Schülerinnen jetzt die Köpfe ihrer Eltern zum qualmen bringen.

 

Katrin Schindler, Absolventin Multimediatechnik

Ausschlaggebend für das Studium in Mittweida war für Katrin Schindler der gute Mix zwischen den Disziplinen: „Ingenieurswissenschaften haben mich schon immer interessiert und natürlich wollte ich neue Technologien und Programmiersprachen kennenlernen. Außerdem wollte ich unbedingt an eine Fachhochschule, da dort für mich Praxis und Theorie Hand in Hand gehen. Mittweida hat mich durch den damaligen Slogan ‚Campus der kurzen Wege’ angesprochen, außerdem gaben die zahlreichen Infos auf der Webseite viel preis über die ‚kuschelige’ Atmosphäre.“

Keine Angst vor Neuem

Besonders profitiert sie heute noch von den in Mittweida erlernten Soft Skills: „Im Studium, sagt man, lernt man zu lernen. Genau dieser Aspekt ist für mich heute immer noch treibend. Neue Themengebiete selbstständig zu erschließen, zu verstehen und sich weiterzuentwickeln fällt mir durch das erfolgreich gemeisterte Studium enorm leicht. Ich habe keine Angst vor Neuem – ganz im Gegenteil ich bin mehr als neugierig. Natürlich sind auch die technischen und  organisatorischen Grundlagen aus dem Studium, wie das Projektmanagement, wichtige Kompetenzen im Berufsalltag. Multimediatechnik ist wie der Name schon andeutet – vielfältig und multimedial. Wir haben, was das angeht, so gut wie alles im Studium behandelt, was die Medienlandschaft zu bieten hat: von Audio-und Videotechnik, über zahlreiche Webtechnologien, Öffentlichkeitsarbeit und Mobiltechnik. Genau das habe ich an meinem Studiengang geliebt – es wurde thematisch nie langweilig.“

Auch im Job wird es nie langweilig

Direkt nach dem Studium begann Katrin Schindlers Karriere bei der DIAS Infrared GmbH: „Als Diplomandin entwickelte ich eine Benutzeroberfläche für portable Infrarotkameras. Mir wurde dort eine Stelle angeboten. Zunächst war ich im Vertriebsinnendienst tätig und baute seitdem die Marketingabteilung Schritt für Schritt auf. Heute bin ich verantwortlich für unsere Außendarstellung, besonders im Web-, Social-­Media- und Printbereich. Außerdem organisiere ich unsere Messeauftritte. Die Entscheidung für die DIAS Infrared GmbH habe ich nach dem Studium situativ getroffen und bis heute nicht bereut. Flache Hierarchien, Mitarbeitermotivationen in Form von Schulungen, Festen und Ausflügen, betriebliche Altersvorsorge und generell ein gutes Klima sind nur einige Argumente, die für meinen jetzigen Arbeitgeber sprechen.“

Langweilig wird es dabei nie: „Kein Tag ist wie der andere – zum Glück, kann man meinen. Ich organisiere viel und mache viel Kopfarbeit, z.B. plane ich Presseaktivitäten, Messeauftritte, denke mir Texte und Marketingaktionen aus, pflege und programmiere die Webseite und unsere Social-Media-Kanäle wie Twitter und Facebook. Natürlich geht auch mal etwas schief, wie überall. Bei mir waren es anfänglich kleinere Patzer oder ab und an sind es geistige Blockaden, aber das kriegt man in den Griff. Die Branche, in der ich arbeite, ist thematisch sehr speziell und im B2B-Bereich angesiedelt. Das muss man sich bewusst machen und auch das nötige Interesse bzw. den nötigen Willen, sich damit zu befassen, mitbringen. Ich denke allerdings als Absolvent eines Ingenieursstudiengangs sollte das kein Problem sein.“

Auch nebenberuflich lässt sie das Thema Social Media nicht los: „Ich wollte mich ausprobieren und Neues kennenlernen, ohne mich komplett selbstständig zu machen. Die Möglichkeiten, wie Nutzer heute das Web aktiv mitgestalten können und somit zu Multiplikatoren werden, sind absolut vielfältig. Ich berate Unternehmen, meist regionale und mittelständische, ihre Potentiale auf dem Gebiet auszuschöpfen und sich vom Gedanken der klassischen Werbung zu lösen. Durch verschiedene Netzwerke habe ich Kontakte geknüpft und bearbeite neben meiner Tätigkeit Aufträge aus verschiedenen Branchen. Das gibt mir neuen Input und Motivation.“

Familie als Rückhalt für neue Ziele

Auch in Zukunft möchte sich Katrin Schindler weiterentwickeln und Neues dazu lernen: „Ich habe mir, ehrlich gesagt, nie konkrete Vorstellungen gemacht, was ich nach dem Studium beruflich machen möchte. Meine Ziele waren, allgemein gesagt, Geld verdienen mit einem Job, der mich genügend fordert, ausfüllt und thematisch gut zu mir passt. Und ich denke, genau das habe ich für mich erreicht – jedoch ohne mich darauf ausruhen zu wollen. Ich bin 2008 wieder nach Dresden gezogen und lebe seitdem mit meinem Mann zusammen. Natürlich muss man akzeptieren, dass sich viele Studienkontakte schlichtweg verlieren, trotz des hohen Vernetzungsgrades, den wir heute haben. Das ist schade, aber der Lauf der Dinge. Ich bin durch meine Familie und meinen Freundeskreis sehr verwurzelt in Dresden, das hat sich seit meiner Rückkehr noch mehr gefestigt. Ich möchte mich auch in Zukunft weiterentwickeln, beruflich und persönlich – neue Technologien entdecken, neue Projekte realisieren. Privat möchte ich vor allem viel reisen und beruflich meinen Nebenjob weiter festigen und etablieren. Irgendwann möchte ich Kinder haben, aber das kann noch warten.“

Durch einen Projekttag in der Schule hat Eric das Sportschießen für sich entdeckt. Das ist jetzt über neun Jahre her und seine Erfolge bestätigen nicht nur sein Interesse sondern auch sein Talent. Denn fünf Landesmeistertitel, der dritte Platz zur Deutschen Meisterschaft, zwei neue Landesrekorde und zahlreiche weitere Auszeichnungen sowie die Chance mit seiner Landesligamannschaft in die zweite Bundesliga aufzusteigen kann Eric auf seinem Erfolgskonto verbuchen.

Zielen, Atmen, Abdrücken

Den besonderen Reiz beim Schießen beschreibt Eric Kreßner, der Luftgewehr und Kleinkaliber schießt so:  „Es kommt auf mehrere Sachen gleichzeitig an, nicht nur die Konzentration zu halten oder auch genügend Ausdauer zu haben, sondern auch, dass man immer denselben Ablauf beim Schießen durchführt. Deshalb ist jeder Schuss ein Wettkampf für sich. Vom Einsetzen der Waffe bis hin zum Zielen, Atmen, Abdrücken des Schusses liegt die Schwierigkeit darin  zu versuchen den gleichen Ablauf beizubehalten.“

Richtig spannend wird es dann aber beim Wettkampf, bei dem Eric nach eigener Aussage meist besser als im Training abschneidet. „Mein Wettkampf läuft so ab, dass ich eine vorgegebene Zeit habe, die je nach Disziplin variiert. Dann richte ich meinen Anschlag ein und versuche die Scheibe richtig anzuvisieren, dann mache ich mein Probeschießen und gehe meinen Ablauf genau durch. Das heißt richtiges Zielen, Atmen Abdrücken, nachhalten.“ Erklärt der Wirtschaftsingenieurwesen-Student. „Und ich achte immer darauf Fehler sofort zu korrigieren. Wenn es mal nicht so läuft die Ruhe zu bewahren und gegebenenfalls mich neu auf die Scheibe einzurichten.“

Die Zukunft heißt aber Ingenieur

Erics Zukunft wird dann aber doch eher auf sein Studium aufbauen „vorrangig werde ich wohl als Ingenieur arbeiten, weil sich mit dem Schießen leider kein Geld verdienen lässt, aber mal sehen was die Zukunft so bringt.“ Dennoch ist Eric froh über die gute Zusammenarbeit mit der Hochschule, denn falls sich Trainings- oder Wettkampftermine mit Vorlesungen überschneiden, findet sich immer eine individuelle Lösung.

Für die Hochschule Mittweida hat der Sportschütze sich gleich aus mehreren Gründen entschieden, einerseits wegen des guten Rufs, andererseits weil auch sein Vater hier schon studierte und nicht zuletzt auf Grund der Nähe zu seinem Heimatort Zschopau.

Als ich Ende Juli auf der „Insel“ ankam, erlebte ich sogleich einige Überraschungen. Im grauen und verregneten Deutschland gestartet, erwartete mich in Edinburgh ein blauer Himmel und Sonnenschein. Ich habe mich natürlich sehr über diese sonnige Begrüßung gefreut, aber innerlich war ich schon darauf vorbereitet, dass es sicher gleich morgen anfängt zu regnen. Doch ich habe mich (glücklicherweise) getäuscht! Die Sonne hielt ganze drei Tage durch, bevor sie sich den Regenwolken für ein paar Stunden geschlagen geben musste.

Im Großen und Ganzen meint das Wetter es scheinbar wirklich gut mit mir, lediglich ein paar Schauer musste ich ertragen und die sind nach ein paar Minuten meist durchgezogen. Vor meiner Anreise muss es allerdings schrecklich gewesen sein und es soll fast zwei Monate lang geregnet haben, wie mir jeder erzählt. Daraufhin sage ich natürlich, dass ich das gute Wetter mitgebracht habe. Ihr wisst schon, wenn Engel reisen… :)

An das gute Wetter habe ich mich natürlich schnell gewöhnt und es auch schon ausgiebig am Strand genossen. Etwas schwieriger ist die Umstellung auf den Linksverkehr. Jedes Mal, wenn ich als Beifahrer  in ein Auto einsteigen will, gehe ich prinzipiell auf die Fahrerseite. Ich bin ja ganz froh, dass ich bislang wenigstens immer den Bus in die richtige Richtung erwischt habe und nicht am falschen Ende der Stadt ankomme. Komplizierter wird es aber, wenn ich mal das Fahrrad raushole. Ich weiß nicht ob es für mich oder die anderen Verkehrsteilnehmer gefährlicher ist.  Die Leute sind zum Glück sehr rücksichtsvoll gegenüber Radfahrern und bislang ist weder mir noch anderen etwas passiert.

Interessanterweise habe ich sogar schon Parallelen zwischen Edinburgh und Mittweida gefunden: Die ersten Tage und Wochen in Mittweida dachte ich, es geht überall nur bergauf. Aus dem Flachland kommend, war Mittweida für mich schon sehr hügelig. Kaum bin ich in Edinburgh angekommen, kam dieses Gefühl wieder hoch. Allerdings sind die Steigungen hier etwas extremer als in meiner Wahlheimat. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich dadurch gleich ein bisschen heimischer.

Das nächste Mal werde ich etwas mehr über meine Erlebnisse und Ausflüge erzählen. Außerdem erwartet euch eine kleine Bildergalerie!

Bis dahin lasst es euch gut gehen,
Cindy

 

Leif Beuth, Absolvent Medienmanagement

Leif Beuth war zwischen 1993 und 2000 deutscher Kaderturner. Im Laufe seiner Karriere wurde er unter anderem deutscher Vizemeister am Pauschenpferd und nahm an internationalen Turnieren teil. 1999 entschied er sich für ein Studium des Medienmanagements an der Hochschule Mittweida: „Durch meine sportliche Laufbahn hab ich relativ wenig links und rechts mitbekommen, aber etwas hat mich schon immer interessiert: Das war das Thema Werbung, Marketing und beides im wirtschaftlichen Zusammenhang. Und damit fand ich das Studium des Medienmanagements, wie es beschrieben war, eigentlich recht passend. Ehrlich gesagt, wusste ich aber nicht wirklich, worauf ich mich einlasse. Eine gute Freundin hatte das Studium ein Jahr vorher angefangen und sie hat mir ein bisschen was dazu erzählt. Ich habe mich dann etwas belesen, mich erkundigt und dann den Aufnahmetest mitgemacht. Zum Glück wurde ich auch genommen.“

Kleine Seminargruppen und Topausstattung

Von den Studienbedingungen war Leif Beuth von Anfang an überzeugt: „Wir hatten in der Regel recht kleine Seminargruppen und waren topp ausgestattet. Da gab es aus meiner Sicht keine Beanstandungen, wenn man vor allem sieht, wie es heutzutage in anderen Hochschulen zugeht, dass zum Beispiel die Hörsäle überfüllt sind. So etwas gab es hier nicht. Ausstattung und Seminargruppengröße war hier perfekt. Insgesamt war alles sehr gut durchgeplant und durchgetaktet. Für mich persönlich waren nur die Studienzeiten manchmal etwas ungünstig, weil ich ja nebenbei immer noch 20 bis 25 Stunden pro Woche trainiert habe. Wenn dann Seminare ausgefallen sind, wegen denen ich extra aus Chemnitz hergefahren war, war das natürlich immer ärgerlich für mich. Die technischen Möglichkeiten, eine SMS automatisiert zu erhalten oder über eine App über Stundenplanänderungen informiert zu werden, gab es ja damals noch nicht. Das war aber auch das einzige, was mich manchmal ein bisschen geärgert hat.“

Kooperationsverträge mit Spitzensportlern

Seit 1999 ist die Hochschule Mittweida eine „Partnerhochschule des Spitzensports“. Leif Beuth unterzeichnete als einer von bisher acht Leistungssportlern diesen Kooperationsvertrag: „Im Umgang mit den Professoren wurde mir da schon vieles ermöglicht. Ich hab natürlich versucht, so weit wie möglich normal am Studienleben teilzunehmen, das ist mir zum Großteil auch gelungen. Aber die Unterstützung durch Dozenten und Professoren war schon groß. Sie wussten um meine zeitliche Anspannung und waren da wirklich sehr rücksichtsvoll, wenn ich etwa doch mal nicht da war.“

Dennoch endete Leif Beuths sportliche Karriere in seiner Studienzeit: „Während des Studiums war ich noch im A/B-Kader, habe aber keine Wettkämpfe mehr für die deutsche Nationalmannschaft bestritten, weil das vom zeitlichen Trainingsaufwand nicht machbar war. Ich konnte mein Niveau zwar noch halten, mich aber nicht mehr verbessern.“

Gut gerüstet ins Berufsleben

Bereut hat er sein Studium dennoch nicht: „Im Nachhinein habe ich ein sehr gutes Bild von der Ausbildung. Am Anfang des Studiums hatte ich mir doch etwas mehr vorgestellt – gerade im wirtschaftlichen Bereich hätte man etwas tiefer in die Materie gehen können. Das Studium war ziemlich allgemein. Das hat aber sicher auch etwas damit zu tun, das ich immer hohe Erwartungen an alle Dinge in meinem Leben stelle. Im Nachhinein hat man im Berufsleben aber gemerkt, dass man gewisse Themen durchaus tiefgreifend bearbeitet hatte und einem das Rüstzeug mitgegeben wurde, dass man gewisse Richtungen kennt und man sich dann im Berufsleben sowieso noch einmal auf Themen spezialisiert und sich einfach hineinarbeiten muss.“

„Auch während des Studiums habe ich schon praktische Erfahrungen gesammelt. Ich war einen Monat lang in einer Werbeagentur, das Praktikumssemester habe ich dann auch in einer großen Werbeagentur in Berlin verbracht. Anschließend war ich als studentischer Mitarbeiter in der BMW-Niederlassung in Chemnitz tätig. Ich habe also verschiedene Sachen gemacht und das war für mich letztendlich auch der Übergang von der sportlichen Laufbahn in die berufliche.“

Nur die grobe Richtung war klar

„Zu wissen, was man nach dem Studium will, schaffen die wenigsten ganz genau. Es ist eher eine persönliche Entwicklung, herauszufinden, was man wirklich will. Klar, ich wusste grob die Richtung, in die es gehen sollte. Aber die ist heute zum Beispiel vollkommen anders als damals vor neun Jahren. Damals hatte ich völlig andere Vorstellungen wie mein Berufsleben aussehen soll und jetzt ist wieder alles ganz anders. Das ist einfach ein Entwicklungsprozess. Am Anfang hatte ich eine grobe Richtung und damit natürlich auch eine gewisse Orientierungslosigkeit: Wo soll es hingehen? Wie soll es gemacht werden? Man hat in dem Bereich noch nicht gearbeitet – ist man den Aufgaben gewachsen? Natürlich hinterfragt man sich selbst, aber ich glaube, das geht den meisten Menschen so und das ist nichts Schlimmes. Ich selber habe deshalb 340 Bewerbungen geschrieben.“

Sein beruflicher Weg begann nach dem Studium schließlich in Halle: „Ich war fünf Jahre lang in einer Versandapotheke tätig. Ich habe dort ein Start-up-Unternehmen mit aufgebaut und das Rüstzeug für meinen weiteren Berufsweg erhalten. Das war eine tolle aber gleichzeitig auch harte Zeit, weil man dort viele Aufgaben mit nicht unerheblichem wirtschaftlichen Druck erledigen musste. Das war quasi noch einmal eine zweite Ausbildung nach dem Studium. Aber es hat mir wirklich etwas gebracht. Jetzt bin ich seit zwei Jahren in Berlin beim Kabelnetzbetreiber Tele Columbus  und bewege hier im Bereich Direktmarketing recht viel. Ich konnte dem Unternehmen aufzeigen, dass man mit Direktmarketing wirtschaftlich sehr gut arbeiten kann. Das Unternehmen hat sich im Marketingbereich mittlerweile komplett verändert. Ein Großteil des Budgets liegt im Moment im Bereich Direktmarketing.“

„Man muss nicht 24 Stunden rund um die Uhr verfügbar sein, um Erfolg zu haben.“

„Wie mein gestriger Arbeitstag aussah? Nun, ich bin gerade mit der Endabstimmung einer Postaktion an mehrere hunderttausend Haushalte beschäftigt. Da gibt es im Vorfeld vor allem bei den Themen Adressmanagement und Kreation sehr viel zu tun. Auch die Anstoßkette muss bedacht werden – also wann sende ich was, an wen, wie und wohin? Ich bin außerdem mit diversen Adresslieferanten und Adressmanagementanbietern im Gespräch gewesen, um unsere vorhandenen Potentiale noch besser ausschöpfen zu können. Das alles kann schon einen Großteil des Arbeitstages in Anspruch nehmen.“

„Mein Tipp für zukünftige Berufsanfänger ist, dass man sein eigenes Verhalten und Handeln immer wieder reflektiert und schaut, wo man etwas an sich selber verändern kann. Man ist eben nicht perfekt. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich sehr leidenschaftlich sein kann. Früher, in meiner sportlichen Karriere, war das sehr gut, weil man dadurch noch mehr Motivation hatte. Doch im beruflichen Leben ist das nicht immer von Vorteil. Es ist gut, für etwas eine Leidenschaft zu haben, für etwas zu kämpfen und seine Ziele und Aufgaben dementsprechend zu verfolgen. Gleichzeitig kann man damit aber auch andere Menschen vor den Kopf stoßen, die andere Ziele haben als man selbst und vielleicht über das Thema nicht die selben Ansichten teilen. Und das ist einfach etwas, woran man arbeiten kann und woran ich persönlich auch arbeite. Aber das ist eben auch ein Entwicklungsprozess. Man kann die Arbeit als seinen Lebensmittelpunkt sehen und manch anderer sieht die Arbeit eben nur als zeitliches Zurverfügungstellen von Arbeitskraft, für die man dementsprechend auch entlohnt wird. Ich glaube, irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit. Es gibt viele Workaholics, die kaputt gehen und das Leben nicht genießen können. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die ihrer Arbeit nicht so zugetan sind und dem Leben frönen. Das ist auf jeden Fall etwas, was ich auch lernen musste – dass man eben nicht 24 Stunden rund um die Uhr verfügbar sein kann und muss, um erfolgreich zu sein.“

Traumjob finden, wo man ihn nicht erwartet

Auch zum Thema Bewerbungen möchte Leif Beuth angehenden Absolventen einen Tipp mit auf den Weg geben: „Offenheit ist meiner Meinung nach ganz wichtig: Man sollte sich nicht so sehr auf eine Wunschvorstellung fokussieren. Man sollte zum Beispiel nicht sagen: ‚Ich will unbedingt im Marketing eines erfolgreichen deutschen Automobilherstellers arbeiten.’, sondern bedenken, dass es auch rechts und links davon ganz viele tolle Sachen zu entdecken gibt. Dementsprechend sollte man sich auch neben seinen eigenen Vorstellungen bewerben, denn wer weiß denn schon, ob es auch wirklich das Richtige ist, was man sich da vorstellt. Man muss auf dem Arbeitsmarkt, der ja selber ständig in Bewegung ist, einfach flexibel bleiben. Dass man den Traumjob bekommt, den man sich wünscht, passiert eher den Wenigsten. Und das ist auch nicht schlimm, denn nach zwei Jahren hat sich der Traumjob vielleicht schon ganz anders dargestellt, als man sich ihn vorgestellt hat. In den eigentlichen Traumjob wächst man erst richtig durch die tägliche Arbeit hinein. Bei Vorstellungsgesprächen sollte man außerdem auf sein Bauchgefühl hören: Wenn man ein schlechtes Gefühl hat, dann sollte man sich teilweise auch davon leiten lassen.“

Der Hochschule Mittweida wünscht Leif Beuth auf ihrem weiteren Weg viel Erfolg: „Ich glaube, sie macht einen ganz ordentlichen Job. Ich beobachte das auch immer wieder und freue mich, dass die Hochschule Mittweida einen guten und viel beachteten Weg geht. In dem Sinne wünsche ich alles Gute für alle Beteiligten.“ Und das wünschen wir ihm natürlich ebenfalls.

Zusammen mit der TU Chemnitz und der Hochschule Zwickau arbeiten Wissenschaftler unserer Fakultät Maschinenbau über einen Zeitraum von drei Jahren am Projekt „Zukunftsorientierte Kompetenzclusterungs- und generierungsmethoden für Produktionsprozesse klein- und mittelständischer Unternehmen“ kurz: ZKProSachs.

Innerhalb des Projektes ZKproSachs wird nach Lösungen für spezielle Probleme von klein- und mittelständischen Unternehmen geforscht. Diese sind häufig hohem Kosten- und Zeitdruck ausgesetzt und haben eine variantenreiche Produktpalette, deren Teile und Baugruppen häufig in geringer Stückzahl gefertigt werden müssen. Hinzu kommt der zunehmende Fachkräftemangel. Um im Konkurrenzdruck bestehen zu können, ist unter anderem eine optimale Arbeitsplanung und Maschinenbelegung von großer Bedeutung. Hier kommen die Forschung und Ergebnisse des Nachwuchsforscherprojektes ZKProSachs zum Tragen.

Arbeitsplanung made in Mittweida

Das gesamte Forschungsprojekt ZKproSachs teilt sich in fünf Arbeitspakete, von denen der Teilbereich der Arbeitsplanung für ähnliche Bauteile von den Nachwuchsforschern aus Mittweida übernommen wird. Das bedeutet im Speziellen die Entwicklung eines auf technischen Elementen (Feature) basierenden Planungsassistenzsystems sowie die effiziente Aufbereitung und Nutzung von vorhandenem Unternehmens-Know-How.

Entwickelt wird ein Assistenzsystem zur Fertigungsprozessmodellierung auf Featurebasis. Dabei liegt die Sicht nicht wie üblich auf der Funktion des Produkts, sondern auf dem Erstellungzyklus von der Konstruktion bis hin zur Fertigung. Für diese neue Art der Planung existieren 43 definierte Features mittels derer sich jedes beliebige Einzelteil modellieren lässt. Ein solches Feature steht für die Eigenschaften des Objektes, beispielsweise die Abmessungen und Form einer Nut, und ist im Nachhinein änderbar. Diese sogenannten Features existieren als ISO-Norm in dieser Art seit 2006, wurden aber für die Fertigungsplanung noch nicht genutzt.

Ähnlichkeiten der Bauteile verkürzen den Planungsprozess

Für eine durchgängige Nutzung dieses Konzeptes entwickeln die Mittweidaer Forscher ein Planungssystem auf Featurebasis. Der Grundgedanke hierbei ist, dass ähnlichen Teilen ein ähnlicher Fertigungsprozess zu Grunde liegt. Die Ähnlichkeit wird anhand der Features bestimmt, klassifiziert und es werden Teileklassen gebildet. Dadurch wird ein möglichst ähnlicher, bereits vorhandener Arbeitsplan ermittelt. An diesem Arbeitsplan werden nur die Änderungen für die Fertigung des neuen Produkts vorgenommen. Der Fertigungsprozess verschiedener Produkte einer Teilefamilie lässt sich so mit wenig Aufwand planen. Der angepasste Arbeitsplan geht wiederum in das entwickelte wissensbasierte System ein, so dass sich der Pool an vorhandener Planung allein durch dessen Nutzung vergrößert.

Eine weitere Neuerung auf dem Forschungsgebiet ist die Planung der manuellen Montage mittels Virtual Reality. Und auch in der Mitarbeiterqualifizierung kommen zukünftig multimediale Inhalte und Virtual Reality zum Einsatz.

Positive Resonanz aus der Industrie

Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Hochschulen im Rahmen des Forschungsprojektes ist laut Aussagen unserer Nachwuchsforscher M.Eng. Katharina Müller-Eppendorfer und Dipl.-Ing. (FH) Nico Meißner hervorragend. Die Nachwuchsforscher tauschen bei monatlichen Treffen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus. Hinzu kommt jedes Jahr eine Konferenz, auf der die aktuellen Forschungsergebnisse präsentiert werden. Die Abschlusskonferenz findet in diesem Jahr in Zwickau statt. Laut Prof. Leif Goldhahn, Leiter des Forschungsprojektes in Mittweida, gibt es auch aus der Industrie einen positiven Rücklauf. Sowohl die Nachwuchsforscher als auch die Unternehmen profitieren vom Wissensaustausch, denn das Hauptziel des ESF-geförderten Projektes ist die Qualifizierung von Absolventen für die regionale Wirtschaft.

Derzeit arbeiten auch StudentInnen des Masterstudiums Maschinenbau mit am Projekt. Sie unterstützen die virtuelle Darstellung von Montageabläufen am VR-System und die Tests von Lernbausteinen für die Teilefertigung.

Für StudentenInnen gibt es auch nachfolgend wieder die Möglichkeit mitzuwirken. Gesucht werden vor allem Maschinenbauingenieure, Wirtschaftsingenieure und Informatiker.