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Deutschlandstipendium-Stipendiatin Isabel Spindler mit Dorit Guericke von der Continental Automotive GmbH

Für wen sind Stipendien also wirklich?

Stiftungen suchen insbesondere nach engagierten Studenten und Studentinnen, die sich für andere Menschen einsetzen. Der Abi-Durchschnitt ist demnach bei der Vergabe nicht der einzige Maßstab für deine Leistung. Stiftungen suchen zudem auch gezielt Bewerberinnen und Bewerber, deren Eltern nicht studiert haben, oder solche, die an einer Fachhochschule wie unserer HSMW studieren. Es gibt auf jeden Fall vielfältige Kriterien, die auch dich zu einem potenziellen Stipendiaten machen.

Welche Kriterien spielen bei der Vergabe eine Rolle?

Es gibt in der Regel drei Kriterien nach denen ausgewählt wird:

  • Das Engagement: Stiftungen und Begabtenförderwerke möchten junge Menschen fördern, die sich in ihrer Freizeit engagieren. Daher ist ein ehrenamtliches Engagement wichtig. Bist du vielleicht in deinem Sportverein aktiv oder hilfst Mitschülern bei den Hausaufgaben? Engagierst du dich in deiner Gemeinde, bei der freiwilligen Feuerwehr oder im Tierheim? Alles kann zählen!
  • Die Leistung: Die Leistung ist nicht gleichzusetzen mit den Noten. Den meisten Förderern geht es vielmehr darum, dass du dich für andere Menschen einsetzt. Daher lohnt sich auch eine Bewerbung mit einem Zweierdurschnitt. Nur Mut!
  • Die Passung: Die Stipendiengeber und Begabtenförderungswerke suchen nach Menschen, die gemeinsame Werte und Ansichten teilen und damit zu ihrer Organisation passen. Wenn du eine bestimmte religiöse oder politische Position vertrittst, macht es also Sinn, dich nach einer Stiftung mit ähnlichen Überzeugungen umzuschauen.

Wer vergibt Stipendien?

Die Stipendienlandschaft in Deutschland lässt sich in drei große Blöcke unterteilen:

  • Das Deutschlandstipendium: Dieses Stipendium wird direkt von der Hochschule Mittweida vergeben. Gesucht werden junge Talente und Persönlichkeiten, die Besonderes leisten. Entscheidend sind sehr gute Leistungen an der Hochschule. Aber nicht nur. Auch gesellschaftliches Engagement in Vereinen, der Politik oder der Familie zählt. Das Deutschlandstipendium fördert Studenten monatlich mit 300 Euro und kann mindestens zwei Semester und höchstens bis zum Ende der Regelstudienzeit vergeben werden. Bewerben kannst du dich einmal jährlich (zum Wintersemester) direkt an der Hochschule Mittweida online über das Bewerberportal fürs Deutschlandstipendium. Dort erfährst du auch, wer an der HSMW dein Ansprechpartner für Fragen ist.
  • Die 13 Begabtenförderungswerke: Die Stipendien der Begabtenförderungswerke werden in der Regel vom Bundesbildungsministerium finanziert und haben einen unterschiedlichen religiösen, politischen, gewerkschaftlichen oder unternehmerischen Fokus. Zu ihnen gehören beispielsweise die Studienstiftung des deutschen Volkes, die Hanns-Seidel-Stiftung, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung oder die Hans-Böckler-Stiftung. Stipendiaten können ein Grundstipendium von maximal 735 Euro im Monat erhalten. Darüber hinaus wird ihnen eine Studienkostenpauschale in Höhe von 300 Euro pro Monat gewährt.
  • Über 2000 kleine Stipendiengeber: Das Angebot von vielen kleinen Stiftungen bietet weitere Stipendien, meist mit konkreten Kriterien wie etwa Ausbildungsphasen, Studienfächern oder Zielregionen. Zwar vergeben die meisten nur wenige Stipendien – dafür sind viele aber nicht besonders bekannt und bekommen daher oft nur wenige Bewerbungen. Verschiedene Plattformen bieten Datenbanken, in denen du anhand deiner Kriterien nach passenden Stipendien suchen kannst.

Was ist der Vorteil von Stipendien?

Die Bewerbung für ein Stipendium ist oft mit viel Arbeit verbunden. Das kann sich aber durchaus auszahlen: Du erhältst eine monatliche Finanzierung, die du im Gegensatz zum BAföG oder Studienkrediten nicht zurückzahlen musst. Neben der finanziellen Unterstützung legen die Begabtenförderungswerke auch Wert auf die ideelle Förderung der Stipendiaten. Dazu zählen Seminare, Fortbildungen, Publikationen und ein Netzwerk, das die beim Berufseinstieg helfen wird. Eine Bewerbung lohnt sich also in vielerlei Hinsicht.

Weitere Möglichkeiten, wie du dein Studium finanzieren kannst, findest du in der Übersicht.

Symbol eines Geldautomaten auf einer Scheibe am Mittweidaer Markt

Ob für Miete, Mensa oder Material zum Lernen – ein wenig Geld braucht jeder Student.

BAföG

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) regelt die staatliche Unterstützung deines Studiums, um deinen Lebensunterhalt zu gewährleisten. Ob und wieviel BAföG du bekommst, hängt in den meisten Fällen davon ab, wieviel deine Eltern verdienen oder ob du ein größeres Vermögen besitzt. Relevant ist außerdem, ob du eine eigene Wohnung hast oder noch bei deinen Eltern lebst. Nach dem Studium musst du die Hälfte des Darlehens zurückzahlen (maximal jedoch 10.000 Euro). Deinen passenden Ansprechpartner zum Thema BAföG findest du beim Studentenwerk.

Studienkredite

Hast du keinen Anspruch auf BAföG, kannst du einen Antrag auf einen Studienkredit stellen. Diesen Kredit musst du komplett zurückzahlen, oftmals mit Zinsen. Im Gegensatz zu einem normalen Kredit bekommst du das Geld nicht in einer Summe ausgezahlt, sondern monatlich auf dein Konto überwiesen. Hierbei ist es wichtig, dass du dich beim jeweiligen Kreditgeber gut informierst und den Kredit an deine finanzielle Situation anpasst. Solche Anbieter sind beispielsweise die KfW-Bank, Career-Concept, die Sparkasse oder VR-Bildungsfinanzierung.

Stipendien

Wenn du denkst, Stipendien sind nur was für Überflieger, dann liegst du falsch. Es zählt mehr als Leistung in Form von Noten, wenn du dich für ein Stipendium bewirbst. Ebenso wichtig ist etwa, ob du dich gesellschaftlich engagierst. Die 13 Begabtenförderungswerke haben verschiedene Orientierungen, sodass es Stiftungen mit unterschiedlichem politischem, religiösem, gewerkschaftlichem oder unternehmerischem Hintergrund gibt. Wie bei jedem Vorstellungsgespräch ist deine Eigenpräsentation die halbe Miete, also solltest du dich schon bei deiner Bewerbung gut vorbereiten. Die Hochschule Mittweida vergibt dank dem Bundesbildungsministerium und regionalen Partnern das Deutschlandstipendium.

Nebenjobs

Auf der Seite unseres Career Services findest du neben tollen Praktika auch interessante und gut bezahlte Nebenjobs. Schau auch auf die Aushänge an den Säulen in der Mensa oder in die Angebote auf der Seite des Studentenwerks. Dann kannst du vielleicht auf der einen oder anderen Mensa-Party hinter der Bar stehen oder im Studentenclub aushelfen. Bars, Restaurants und Eis-Cafés sind vor allem im Sommer an motivierten studentischen Aushilfen interessiert, die hiesigen Supermarktfilialen suchen gelegentlich Unterstützung, und auch die Hochschule ist ein guter Arbeitgeber. Im HSMW-Careernet findest du immer wieder aktuelle Jobangebote – auch für die Zeit nach dem Studium.

Wohngeld

Wohngeld ist ein Zuschuss zur Miete für Menschen mit geringem Einkommen, der beim örtlichen Wohnungsamt beantragt wird. Der Zuschuss hängt von der Höhe der Miete und des Haushaltseinkommens ab. Außerdem besteht tendenziell kein Anspruch auf Wohngeld, wenn Studenten „dem Grunde nach“ BAföG beziehen könnten, unabhängig davon, ob sie es auch tatsächlich erhalten. In einigen Fällen ist es dennoch möglich, als Student Wohngeld zu beantragen. Weitere Infos zum Wohngeld findest du auf der Seite des Landkreis Mittelsachsen.

Hilfe im finanziellen Notfall

Solltest du aufgrund unglücklicher Umstände (zum Beispiel Verzug der BAföG-Zahlung, Nebenkostennachzahlung, usw.) kurzfristig in eine finanzielle Notlage geraten, kannst du beim Studentenwerk ein Darlehen in Höhe von maximal 400 Euro beantragen. Bei einer größeren wirtschaftlichen Notsituation kannst du zudem den Härtefonds des Deutschen Studentenwerks beantragen. Die Kredithöhe ist maximal das 12-fache des monatlichen BAföG-Regelsatzes für Studierende, die außerhalb des Elternhauses leben, was sich derzeit auf 7.788 Euro beläuft. Monatlich werden maximal 649 Euro ausgezahlt und bei Einhaltung der Vergabebedingungen wird die Darlehenssumme nicht verzinst. Mehr Infos zu Darlehen und Härtefonds hat das Studentenwerk für dich.

Wir wollen dich in den kommenden Wochen weiter unterstützen, dein Studium bestmöglich zu finanzieren. Deshalb werden wir nach und nach detailliertere Informationen zu den einzelnen Themen aufbereiten und hier auf unserem Blog veröffentlichen. Schau regelmäßig vorbei! ;-)

Erasmus„Erasmus, das Flaggschiff unter den EU-Programmen für allgemeine und berufliche Bildung, ermöglicht jedes Jahr 200.000 Studierenden, im Ausland zu lernen und zu arbeiten“, so schreibt die Europäische Kommission auf ihrer Website. Natürlich steht das Programm auch an der Hochschule Mittweida zur Verfügung. Ansprechpartner in „unserem“ Fall ist das Leonardo-Büro Part Sachen an der TU Dresden. Gleich hier möchte ich hervorheben, dass auf der Website des Büros alle notwendigen Informationen schnell und übersichtlich aufbereitet wurden. Das erleichtert einiges.

Erasmus spaltet sich grundsätzlich in mehrere Bereiche auf. Diese umfassen Auslandssemester und –praktika für Studenten und Graduierte. Heute soll es um die Förderung von Auslandspraktika für Studenten gehen. Grundsätzlich werden solche Berufserfahrungen im Ausland mit 300 bis 400 Euro pro Monat gefördert. Abhängig ist dies davon, ob die Praktikumsstelle den Praktikanten in irgendeiner Weise entlohnt. Ich habe zum Beispiel von meinem Unternehmen 50 Pfund pro Woche für Essen und 135 Pfund für ein Nahverkehr-Monatsticket bekommen. Darum betrug meine Förderung 300 Euro pro Monat.  Das Geld wird in zwei Stufen ausgezahlt. Bei der ersten Überweisung erhält der Praktikant 80 Prozent der Gesamtsumme. Der Rest fließt auf das Konto, wenn das Praktikum erfolgreich abgeschlossen, eine Mindestdauer von drei Monaten nicht unterschritten wurde und die Abschlussunterlagen beim Leonardo Büro eingegangen sind.

Auf der Website des Leonardo-Büros werden  19 Förderbedingungen aufgelistet, die für ein Praktikum eingehalten werden müssen. Es folgt ein kurzer Auszug, der (aus meiner Sicht) wichtigsten Punkte:

  • Es gibt keine Einschränkungen auf bestimmte Studiengänge.
  • Das Praktikum kann in den Bachelor-, Diplom- oder Magisterstudiengängen nach dem Abschluss des 2. Semesters begonnen werden.
  • Die Laufzeit des Praktikums darf nicht unter 3 Monaten und nicht über 12 Monaten liegen.
  • Das Praktikum darf außer bei Urlaubsanspruch nicht unterbrochen werden.
  • Das (reine) Praktikum muss als Vollzeitpraktikum durchgeführt werden.

Neben der grundsätzlichen Förderung kann und wird euch das Leonardo-Büro aber auch bei der Suche nach einer Praktikumsstelle unterstützen. Sobald ihr euch für die Förderung beworben habt, können euch die Mitarbeiter des Büros eine Liste mit möglichen Praktikumsstellen und Kontakten übermitteln. Diese Liste besteht aus Unternehmen, die schon einmal einen Praktikanten aus Sachsen aufgenommen haben. Dort könnt ihr euch dann eigenständig bewerben. Somit stehen eure Chancen schon von Beginn an besser und es ist einfacher eine geeignete Praktikumsstelle zu finden. Auch ich habe meine Stelle durch diese Hilfestellung gefunden und habe es an keinem Tag bereut. Also: Wenn nicht jetzt, wann dann?