Um beide Ziele zu erreichen setzt das CSC erneut auf sein 4-stufiges Angebot. Hauptsäulen sind Beratungsangebote, Workshops, ein Jobportal und der Dialog zwischen Studierenden und potenziellen Arbeitgebern.

Doch einiges ist neu. Aufgrund der hohen Nachfrage im letzten Semester fand eine Steigerung der einzelnen Angebote statt. So wird das CSC beispielsweise bei der Beratung der Studierenden von einer privaten Arbeitsvermittlerin unterstützt. Bei der Auswahl der Workshops spielten die Erfahrungen der vergangenen Semester und das Feedback der bisherigen Teilnehmer eine große Rolle. Auch beim Thema Jobportal gibt es Entwicklungen. Ab sofort setzt das CSC auf die Kooperation mit dem Karriereportal für junge Akademiker „berufsstart.de“. Gemeinsam wurde ein Jobportal integriert, das mittlerweile rund 42.000 Stellen, Praktika und Abschlussarbeiten anbietet. Damit Studierende mit den Unternehmen direkt in Kontakt kommen, gibt es zukünftig mehr Unternehmerabende. Dabei handelt es sich um gemütliche Abende, an denen sich potenzielle Arbeitgeber im kleinen Kreis vorstellen und mit den Studierenden diskutieren.

Maria Horschig, 3. Semester Industrial Management über das CSC: „Ich habe an zwei Workshops teilgenommen – Bewerbungstraining und Konfliktmanagement. Themen, über die ich schon seit längerem mehr erfahren wollte. Beide Workshops waren sehr praxisnah, sind individuell auf die Teilnehmer eingegangen und haben mir gutes Rüstzeug für meine berufliche Zukunft mit auf den Weg gegeben. Ich finde es großartig, dass wir als Studenten solche Angebote kostenfrei nutzen können – normalerweise kostet sowas richtig viel Geld.“

Die Angebote des CSC richten sich an alle Studierenden der Hochschule Mittweida, die ihr Studium voraussichtlich in den nächsten 4 Semestern abschließen.

Ab sofort sind die Einschreibungen für die Workshops offen. Das gesamte Angebot steht ab sofort auf der CSC-Website bereit. www.hs-mittweida.de/career

S1 Labor

S1 Labor der Hochschule Mittweida

Grundsätzlich kann man Labore nach zwei Gesichtspunkten einordnen. Einmal bezüglich der Gefahrstoffe wie Chemikalien – dann spricht man von Schutzstufen, und zum anderen nach dem Gentechnikgesetz, also z.B. ob genetisch veränderte Organismen herstellt werden – hier spricht man von Sicherheitsstufen.

Die Hochschule Mittweida besitzt ein Labor der Sicherheitsstufe 1. Die Einordnung eines Labors nach dem Gentechnikgesetz kann in vier Stufen erfolgen; S1, S2, S3 und S4, wobei das Risiko für die menschliche Gesundheit und Umwelt mit zunehmender Stufe steigt.
So ist bei der Sicherheitsstufe 1 von keinem Risiko, gestaffelt bis zur höchsten Sicherheitsstufe 4 von einem hohen Risiko, auszugehen. In Laboratorien der Sicherheitsstufe 1 wird mit Arbeitsstoffen umgegangen, die für den Menschen ungefährlich sind.

Entsprechend nach der Gefahr für Mensch und Umwelt haben S4 Labore hohe Sicherheitsanforderungen. Hier wird mit hochansteckenden und beim Menschen schwere Krankheiten hervorrufenden Arbeitsstoffen geforscht, wie z.B. der Ebola-Virus. Von dieser höchsten Sicherheitsstufe gibt es nur zwei Labore in Deutschland.

Weiterhin unterscheidet sich ein S1-Labor, wie das an unserer Hochschule in der rechtlichen Grundlage von den anderen Sicherheitsstufen. Ein S1 Labor bedarf lediglich einer Anzeige, ein S2 Labor jedoch braucht eine Genehmigung. Trotzdem wird jede Anlage kontrolliert. In Sachsen ist dafür das Sächsische Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft zuständig.

Zum Betreiben eines S1-Labors benötigt man zwei Personen. Einen Projektleiter und einen Beauftragten für biologische Sicherheit. Beide müssen nachweisbare Kenntnisse insbesondere in klassischer und molekularer Genetik sowie praktische Erfahrungen im Umgang mit Mikroorganismen, Pflanzen oder Tieren und die erforderlichen Kenntnisse über Sicherheitsmaßnahmen und Arbeitsschutz bei gentechnischen Arbeiten besitzen. Die Sachkunde wird nachgewiesen durch den Abschluss eines naturwissenschaftlichen oder medizinischen oder tiermedizinischen Hochschulstudiums, eine mindestens 3 jährige Tätigkeit auf dem Gebiete der Gentechnik, insbesondere der Mikrobiologie, der Zellbiologie, der Virologie oder der Molekularbiologie und die Bescheinigung über den Besuch einer von der zuständigen Landesbehörde anerkannten Fortbildungsveranstaltung, auf der weitere Kenntnisse vermittelt werden.

Der Projektleiter ist der wissenschaftliche Leiter der gentechnischen Anlage und der Beauftragten für biologische Sicherheit steht ihm beratend zur Seite. Des Weiteren benötigt ein S1-Labor noch einen Betreiber, welcher in unserem Fall die Hochschule ist. An anderen Einrichtungen ist es z.B. der Institutsleiter.

In einem S1-Labor kann man nun genetisch veränderte Organismen herstellen, welche kein Risiko für die Menschheit oder die Umwelt darstellen. Das heißt man modifiziert diese Organismen dahingehend, dass sie nur unter bestimmten Bedingungen überleben können. Des Weiteren soll natürlich eine solche Exposition im Vornherein vermieden werden, so dass es spezielle Vorschriften gibt. So dürfen genetisch veränderte Organismen nur in verschlossenen und gegen Bruch geschützten gekennzeichneten Behältern innerbetrieblich transportiert werden. Jeglicher Abfall wird mithilfe eines sogenannten Autoklaven solange bei 121 °C und Druck erhitzt, dass alle Mikroorganismen absterben. Zusätzlich sind eine Reihe von Vorschriften und Hinweise zu beachten, welche den Rahmen des Blogs wahrscheinlich sprengen würden. :)

Ein wenig verhalten schienen die Reaktionen, als wir erfuhren, dass uns noch vor Beginn der Vorlesungszeit Unterricht bevorsteht. Immerhin hieß das fast eine ganze Woche Ferien weniger!! Trotz dessen fanden am Montag alle den Weg zur Vorlesung, sicherlich auch aufgrund der sehr studentenfreundlichen Zeit von 10:30 Uhr. Den Auftakt gab dann die Frage: „Was ist Gentechnik?“ und führte zu einer regen Diskussion mit den verschiedensten Ansichten. Nachdem dadurch nun auch der letzte vom Ferienschlaf erwacht war, wurde ein Auszug aus Francis Bacons Buch „Nova Atlantis“ verlesen und es wurde klar, dass schon im Jahr 1627 (!) der Gedanke von Gentechnik und synthetischer Biologie existierte. Es folgte ein historischer Abriss mit anschließendem Einblick in die existierenden Sicherheitsstandards. Durch nette Anekdoten, Gruppenarbeit und den Bezug auf aktuelle Problematiken gestalteten sich auch diese, auf den ersten Blick recht trocken wirkenden, Thematiken als sehr unterhaltsam und natürlich informativ.

Um die grundlegenden, aber auch innovativen Methoden der Gentechnik drehte sich alles am zweiten Tag. Nebenbei kamen auch allerlei Kuriositäten zu Tage, so beispielsweise die Tomoffel, eine Kreuzung aus Tomate und Kartoffel; eine Schnecke, die sich durch das Fressen einer Alge so verändert, dass sie einen Teil ihrer Energie, genau wie Pflanzen, aus Sonnenlicht und CO2 beziehen kann oder Nager, die nach der Veränderung ihres Gehirn durch bestimmte Reize, ähnlich einem Roboter, gesteuert werden können. Am Beispiel der Amflora konnten wir Einblicke in die Wirtschaft und Bürokratie gewinnen. So wurde anhand dieser Kartoffel verdeutlicht, welch enorme Hürden und Sicherheitsüberprüfungen es zu bewältigen gilt, bis ein genetisch verändertes Produkt auf den Markt kommt. Diskussionen, Videos und selbstständige Ausarbeitungen gestalteten auch diesen zweiten Tag sehr abwechslungsreich.

 

Escherichia coli K12 HB101 mit GFP

Im anschließenden Praktikum integrierten wir das grün fluoreszierende Protein (GFP) in das Bakterium Escherichia coli K12 HB101, so dass diese unter UV-Licht fluoreszieren.

Der letzte Tag wurde mit einem Buch eröffnet. Jedoch ging es diesmal nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft. Realität und Vision schienen sich zu vereinen. Selbst uns, Studenten im Masterstudiengang, gelang es bei den Zitaten des Buches nicht immer zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterschieden. In den darauffolgenden Stunden befassten wir uns mit den Chancen und Zukunftsvisionen der Gentechnik. Die Möglichkeiten des Klonens, in der Diagnostik und in der Medizin wurden uns vergegenwärtigt. Mit Letzterem setzten wir uns dann noch intensiver auseinander und besprachen einzelne Methoden. Den Abschluss dieses Tages bildete dann ein Video zur synthetischen Biologie. Es zeigte Forscher als eine Art Architekten oder Künstler mit der Möglichkeit, nach eigenen Wünschen neue Moleküle oder sogar ganze Organismen zu kreieren! Damit war sie dann auch schon zu Ende, unserer Gentechnik-Einheit. Erstaunlich wie schnell manchmal die Zeit vergeht. Mit vielen neuen Erkenntnissen und dem Wissen, dass auch wir diese Künstler sein können, ging anschließend wieder jeder von uns seiner Wege.

Die Reise begann am Donnerstagmorgen in unserer Wahlheimat Mittweida. Vor uns lag eine fünststündige Autofahrt im hochschuleigenen Bus. Da wir in der vorlesungsfreien Zeit frühes Aufstehen gar nicht mehr nicht gewohnt sind, haben wir die halbe Fahrt verschlafen.

Auf der Hamburger Messe angekommen, mussten wir erst einmal unseren Stand suchen. Natürlich sind wir zunächst in die falsche Richtung gelaufen und konnten so einen Überblick über die Größe der Messe bekommen. Das Positive: Wir wussten gleich zu Beginn, wo es Verpflegung gab. Das Ausstellercafe befand sich allerdings am anderen Ende der Messehalle.

Messe einstieg Hamburg

Messe Einstieg Hamburg

Endlich konnte der Aufbau beginnen. Eines der wichtigsten Utensilien war natürlich unser Sofa. Dafür ernteten wir gleich am ersten Tag neidische Blicke von den Standnachbarn. Wir sollten diesen „Schatz“ besser sichern, damit er am nächsten Tag noch da ist. Glücklicherweise fanden wir das Sofa Freitagmorgen genauso vor, wie wir es verlassen hatten. Nun konnte es losgehen!

Der Freitag verlief relativ ruhig. Es waren hauptsächlich Schulklassen da und die meist gestellte Frage war eindeutig: Wo liegt eigentlich Mittweida? Wenn wir die Leute raten lassen, kommen die kuriosesten Antworten. Prompt liegt die mittelsächsische Kleinstadt in den Niederlanden oder ist ein Vorort von Hamburg. Ein Teil der Gefragten ordnet uns zumindest in Mitteldeutschland ein, aber auch Thüringen und Sachsen-Anhalt haben bekanntlich wenig mit Mittweida zu tun.

Am nächsten – und auch schon letzten Tag – kamen deutlich mehr Besucher. Wir redeten ganze sieben Stunden lang ohne Punkt und Komma. Das soll jetzt nicht falsch verstanden werden. Wir sprechen immer wieder gerne mit potentiellen Studenten der Hochschule Mittweida und versuchen ihnen das Leben und das Studium in einer mittelsächsischen Kleinstadt schmackhaft zu machen. Das war teilweise gar nicht so schwer, da einige der Besucher Mittweida sogar schon kannten.

Unser Fazit aus Hamburg: Es war eine tolle Erfahrung unsere Hochschule auf der Bildungsmesse in Hamburg vorzustellen. Vor allem die Fakultät Medien und Soziale Arbeit werden voraussichtlich von unserer Arbeit profitieren, weil für diese Studiengänge die meisten Anfragen kamen. Natürlich haben wir den Besuch in der Hansestadt nach Feierabend auch privat genutzt und haben uns unter anderem den Hamburger Hafen angeguckt.