MCNEs war der 22. April 2013. Ein Montag. An diesem Tag ging ein kleines Erdbeben durch die Wohnheime in Mittweida. Der Vorstand des Mittweidaer CampusNet (MCN) versendete ein E-Mail in der die 24-stündige Abschaltung des Internets in den Wohnheimen angekündigt wurde. 24 Stunden ohne Internet. Ein Alptraum für viele Studierende. Es blieb bei der Drohung und die Verbindungen blieben bestehen. Grund für die Maßnahme war die drohende Auflösung des Organs am Ende des Jahres. „Unsere Satzung schreibt vor, dass wir fünf Vorstandsmitglieder haben. Wenn es zu wenige werden, müssen wir uns auflösen“, erklärt Stefan Walesch, Vorstandsmitglied beim MCN.

Mit dem CampusNet würden sich auch kostengünstige Internetanschlüsse in den Wohnheimen in Luft auflösen. Viel wichtiger für Stefan Walesch und die anderen Vorstandsmitgliedern ist jedoch, dass mit der Auflösung des MCN ein wichtiges Freizeitangebot in Mittweida verloren ginge: „Wir wurden als Netzwerkclub gegründet. Das heißt hier wurde früher viel über das lokale Netzwerk gespielt. Das wird heute allerdings kaum noch genutzt.“

Do it yourself

Tatsächlich können sich noch heute alle angeschlossenen Rechner innerhalb der Wohnheime untereinander verbinden. Zusätzlich verwaltet das MCN einen Gameserver, auf dem die Mitglieder wohnheiminterne LAN-Party’s mit vielen verschiedenen Games organisieren könnten. „In den letzten 15 Jahren hat sich das Internet sehr stark entwickelt. Dadurch haben LAN‘s heute nicht mehr die Bedeutung wie früher“, resümiert Stefan. Dabei könnte das MCN so viel mehr leisten. Ursprünglich wurde er gegründet, um interessierten Studenten eine Spielfläche für Ideen zu bieten. Stefan erklärt: „Wir wurden von Mitgliedern der Fakultät EIT initiiert. Sie haben damals hier viele Dinge selbst gebaut, gelötet und ausprobiert.“

Solche Projekte wären auch heute noch möglich, doch aufgrund der geringen Zahl aktiver Mitglieder muss vieles zunächst verschoben werden. „Für jedes Projekt braucht es jemanden, der es anpackt und durchzieht“, meint das Vorstandsmitglied. Zum Beispiel hatten das MCN darüber nachgedacht in allen Wohnheimen W-LAN anzubieten. Dies scheitert zum einen an fehlenden finanziellen Mitteln, aber auch am nötigen Personal. „Dafür müsste zum Beispiel ein neues Back-End programmiert werden, wofür wiederum die Leute fehlen“, erklärt Stefan.

Doch auch Aktivitäten abseits von LAN und Computerspielen wären durch aktivere Mitglieder möglich. Stefan erinnert sich: „Generell wollen wir als Club der Studenten, die im Wohnheim leben auch einen Unterhaltungs-Mehrwert abseits des Internets anbieten.“ Offiziell kann im Moment jeder mitmachen, der in einem der sechs Wohnheime der Hochschule Mittweida lebt. Inzwischen wurden jedoch auch externe Mitglieder aufgenommen, die sich aktiv einbringen.

Der MCN-Vorstand sucht stets nach neuen aktiven Mitgliedern. Sollte dies nicht gelingen, dann könnte es nicht nur zu einer vorübergehenden Abschaltung der Internetanschlüsse kommen, sondern zu einer endgültigen.