Absolventenportrait: Wie werde ich Professor?
„Durch eine Informationsveranstaltung an meinem Gymnasium, dem ehemaligen Gellert Gymnasium in Hainichen, bin ich auf ein Studium an der Hochschule Mittweida aufmerksam geworden. Die Hochschule hat in der Region Mittelsachsen durch ihre praxisorientierten Studiengänge einen sehr guten Ruf. Bereits seit meiner Schulzeit war mein Interesse für Mathematik und naturwissenschaftliche Fächer sehr groß. Ich entschloss mich deshalb, ein Studium der Angewandten Mathematik aufzunehmen.“
„Guter Austausch zwischen Professoren und Studenten“
„Die Studienbedingungen an der Hochschule Mittweida waren sehr gut. Die meisten Vorlesungen fanden in kleinen Seminargruppen statt, sodass ein enger Austausch zwischen den Professoren und Studenten stattfand. Die räumliche Ausstattung war sehr zufriedenstellend und auch Computerarbeitsplätze waren reichlich vorhanden. Die Bibliothek ist zwar kleiner als an vielen Universitäten, aber gut ausgestattet. Bei Fragen von Studenten hatten die Mitarbeiter hier immer ein offenes Ohr. Nicht zu vergessen ist die sehr gute Mensa. Ich habe später noch einige Hochschulen und Universitäten kennengelernt. Doch nirgends gab es ein so qualitativ hochwertiges und abwechslungsreiches Mittagessen wie in Mittweida.“
„Durch einen Artikel in Spektrum der Wissenschaft über Quantencomputer bin ich auf das Forschungsgebiet der Quanteninformatik aufmerksam geworden. An Quantum Computing faszinierte mich der breite interdisziplinäre Charakter dieses neuen Forschungsgebiets zwischen Informatik, Mathematik und Physik sowie die enormen Anwendungsmöglichkeiten von Quantenrechnern. Ich habe mir die Grundlagen dieses Gebietes während meiner Studienzeit selbst angeeignet. Durch ein neu eingerichtetes Promotionskolleg an der Universität Ulm bekam ich die Chance, eine Promotion im Institut für Theoretische Informatik in diesem Bereich durchzuführen. Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner dreijährigen Dissertation konnte ich nahtlos in das Berufsleben wechseln.“
Von der Hochschule in die Wirtschaft – und wieder zurück
„Vor meiner Tätigkeit als Professor war ich in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Firma Carl Zeiss SMT GmbH, einem international führenden Technologiekonzern im Bereich der Halbleitertechnik, beschäftigt. Zu meinen Hauptaufgaben gehörte hier die Simulation, Optimierung und Modellentwicklung im Bereich von Beleuchtungssystemen für die Lithographieoptik. Das große Interesse an Lehre und Forschung, meine umfangreichen Kenntnisse im Bereich der Mathematik und Informatik sowie die verantwortungsvollen Aufgaben an einer Hochschule waren einige Gründe für meine Bewerbung um die Professur für das Lehrgebiet Mathematik an der Hochschule Furtwangen.“
„Der Arbeitstag eines Professors ist sehr abwechslungsreich. Neben den Grundlagenvorlesungen im Bereich der Ingenieurmathematik für Studierende der Medizintechnik, Fertigungstechnik, Mechatronik und Werkstofftechnik gibt es am Hochschulcampus Tuttlingen den Studiengang Virtual Engineering (Ingenieurmathematik und Simulation), in dem viele interessante mathematische Vorlesungen zu halten sind. Zu Beginn der Tätigkeit als Professor nimmt die sorgfältige Ausarbeitung der Vorlesungsunterlagen für die Studenten sehr viel Zeit in Anspruch. In meinem Fall sind es ca. zehn Vorlesungen, die vorbereitet werden müssen: Analysis, Lineare Algebra, Gewöhnliche Differentialgleichungen, Numerik, Modellbildung und Simulation, Vektoranalysis, Operations Research, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, Qualitätssicherung in der Medizintechnik und Ausgewählte Kapitel der Ingenieurmathematik.“
Mathematik-Professoren im Internet
„Am Hochschulcampus Tuttlingen wird eine neue Form der Kooperation zwischen Hochschule, Wirtschaft und Staat vollzogen. Als Praktikumsbeauftragter und Leiter des Praktikantenamtes des Hochschulcampus bin ich hier u.a. für die Betreuung der Studenten im Praxissemester zuständig und oft bei in der Region ansässigen Firmen zu Gast.“
„Eine weitere interessante Aufgabe ist die Zusammenarbeit mit der Abteilung Learning Services des Informations- und Medienzentrums der Hochschule Furtwangen. Hier wurde die Serie LatteMATHEiato entwickelt, bei der in zehn Minuten mathematische Konzepte und Grundlagen erklärt werden. Neben dem Vorlesungsbetrieb, der Betreuung von Studierenden und der Forschung, der ich mich in nächster Zeit wieder verstärkt zuwenden will, gibt es natürlich noch weitere interessante Aufgaben als Professor: Vorlesungen für Schüler am Studieninformationstag, Beratungsgespräche bei Ausbildungsmessen, Durchführung von Vorstellungsgesprächen für Mitarbeiterstellen und vieles mehr.“
Prof. Dr. Sebastian Dörn könnt ihr hier zum Thema Lineare Gleichungen in Aktion erleben. Wer jetzt neugierig geworden ist und mit dem Gedanken spielt Mathematik zu studieren, der findet auf unserer Webseite alle Informationen zum Studiengang Angewandte Mathematik. Wer stattdessen selber Interesse an einer Promotion hat, kann in Mittweida ein kooperatives Promotionsverfahren absolvieren. Alle Infos zum Promotionskolleg findet ihr hier.
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