Möglichkeiten gibt es wie Sand am Meer, also in welche Richtung soll es gehen? Für mich ganz wichtig: In welchen Teil der  Welt soll es gehen? Bei der Suche nach Praktikumsorten und -firmen fand ich große Unterstützung von Professoren der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und dem Akademischen Auslandsamt der Hochschule Mittweida. Es standen nun verschiedene Länder und Unternehmen zur Auswahl, aber welches sollte es werden? Unter anderem stand auch Indien zur Wahl und ich dachte mir, warum eigentlich nicht? Von Indienurlaubern habe ich viel gehört und Bilder gesehen, aber wie ist es in einer so fremden und anderen Kultur wirklich zu leben und zu arbeiten? Die Entscheidung war also gefällt, es geht nach Indien.

Zunächst machte ich aber noch zwei Wochen Urlaub im winterlichen Minsk, in Weißrussland, bevor ich nach rund vierzehn Stunden Flug und einmal Umsteigen in London am internationalen Flughafen in Bengaluru (Indien) landen sollte. Der erste Schock ließ nicht lange auf sich warten: Nach -25°C in Minsk waren es in Indien plötzlich feucht-warme 35°C. Der Schock war überwunden, also ging es mit dem Taxi erst einmal ins Hotel, zum Glück klimatisiert.

Das Praktikum

Nach erfolgreicher Bewerbung trat ich nun im März 2012 mein Praktikum als  „Executive Assistant to the Managing Director“ beim TÜV Rheinland (India) Pvt. Ltd. an. Noch träumend von einer Einarbeitungsphase wurde ich hier sofort in das kalte Wasser des indischen Geschäftsalltages geschmissen und musste sofort in den täglichen Geschäftsabläufen eines internationalen und weltweit vernetzten Unternehmens mitwirken. Das Aufgabenfeld reichte von Mitbewerber- und Kundenanalysen, Terminplanung und Koordination des Top-Managements bis zum Projektmanagement. Dazu kam auch noch die Kommunikation und Koordination mit dem deutschen Mutterunternehmen, denn ich war der einzige nichtindische Mitarbeiter außer dem Geschäftsführer.

Nach einiger Zeit und überwundenen Hürden wurde der Geschäftsalltag zur Normalität und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wuchs von Tag zu Tag. Dabei half auch das große Vertrauen seitens der Geschäftsführung in mich und die große Verantwortung, die ich teilweise tragen musste. So mussten Messeauftritte und Kongresse geplant, organisiert und durchgeführt werden, ohne dass ich dabei an die Hand genommen wurde.

Durch die Vielfalt an Aufgaben und die Vielschichtigkeit der selbigen bekam ich einen tiefen Einblick in das Unternehmen und konnte das an der Hochschule erlangte Wissen endlich auch in der Praxis anwenden. Gerade durch das Verlassen gewohnter Wege und Denkweisen ist es möglich, neue Herangehensweisen zu erlernen und sich selbst positiv weiter zu entwickeln. Auch die kulturellen Unterschiede spielen dabei eine maßgebliche Rolle.

Der Alltag

Obwohl mein Englisch fließend ist, war die Kommunikation mit den indischen Mitarbeitern und das Leben unter Indern nicht immer einfach. Schnell musste ich lernen, dass Englisch nicht gleich Englisch ist. Aber mit Händen, Füßen und Mimik konnte ich mich dann doch ganz gut verständlich machen. Nicht nur die Sprache und das Verständnis von Worten und Redewendung waren vollkommen verschieden, auch das Verhalten ist von Grund auf anders.

Filme, Fernsehen und Berichte vieler Indienreisenden vermitteln das typische Bild des lieben und hilfsbereiten Inders. Dieses Bild trifft auch oft zu, vor allem bei den Ärmsten der Armen. Diese Menschen, die eigentlich nichts haben, erfreuen sich an den einfachsten Dingen des Lebens. Die Kinder spielen mit sich und dem was sie finden. Sie kennen keinen Gameboy, Play Station oder ähnliches und vermissen es auch nicht. Noch nie habe ich so fröhliche Kinder getroffen, wie in den Slums in Bengaluru. Auch wenn man irgendwie mit den Familien ins Gespräch kommt, wird einem so viel Freundlichkeit und Nähe entgegengebracht, wie ich sie selten erlebt habe. Soweit stimmt dieses Bild also. Lebt man jedoch in diesem Land und besucht es nicht nur, bekommt man einen etwas facettenreicheren Eindruck der Kultur und der Gebräuche. So ist das Rickshaw (auch bekannt als Tuk Tuk) fahren immer wieder ein Erlebnis: Weiß der Fahrer den Weg, versteht er wirklich was du von ihm willst oder tut er nur so? Auch wenn der Weg beziehungsweise das Ziel bekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass der Preis fair oder am Ziel noch der selbe ist, wie er zu Beginn der Fahrt vereinbart wurde. Immer wieder findet man sich im Streit und scheinbar unendlich werdenden Diskussionen mit den Rickshaw-Fahrern, dem Gemüsehändler, dem Handwerker oder jedem, mit dem man Geschäfte machen muss oder will, wieder.

Am  Anfang  macht  das Handeln und Feilschen noch Spaß, obwohl man zu Beginn immer mehr als der Einheimische zahlt. Nach einer Weile wird es aber immer einfacher und man kann die Preise besser einschätzen.

Offiziell gibt es weder Kasten noch Unterschiede auf Grund der Herkunft oder der Hautfarbe. Im täglichen Leben trifft man jedoch immer wieder auf diese. Schilder weisen auf die getrennte Behandlung und unterschiedlichen Preise für Inder und Ausländer hin. Diese sind teils sehr deutlich, so beträgt der Eintritt ins Taj Mahal für einen Inder INR 20 (ca. 0,30€) und für einen Ausländer INR 750 (ca. 11,00€).

Auch auf der Straße fällt schnell auf, welche Inder vermögend und welche es ganz und gar nicht sind. Die Oberschicht Indiens orientiert sich stark an westlicher Mode und die Blackberrys und iPhones sind allgegenwärtig. Auch der eigene Fahrer und natürlich Angestellte für so ziemlich alles im Leben gehören dazu. Jede Arbeit ist in mehrere Einzelarbeiten aufgeteilt und wird von so vielen Menschen wie nur möglich erledigt. Am Anfang ist es ein sehr seltsames Gefühl von einem Fahrer herum gefahren zu werden oder sich den Tee aus der Teeküche bringen zu lassen. Aber mit der Zeit wird auch das normal.

Das Verhältnis zur Natur und der eigenen Umwelt ist in Indien sehr schwierig. Zwar hat Indien eine wundervolle Flora und Fauna, doch gehen die Inder nicht besonders rücksichtsvoll damit um. Tiere werden oft als lästig betrachtet und an erster Stelle steht die schnelle und einfache Entsorgung von Müll, also entweder fallen lassen, wo man gerade steht oder sitzt, oder in den nächsten Fluss werfen.

Nicht immer einfach, aber immer interessant und fordernd, das ist das Leben in Indien.

 

Wenn die Kerzen ausgehen, kann man die Weihnachtspyramide auch mit Musik antreiben.

Wenn die Kerzen ausgehen, kann man die Weihnachtspyramide auch mit Musik antreiben.

Am 12. Dezember war es wieder soweit: Die jährliche physikalisch-chemische Weihnachtsvorlesung lud in den Physikhörsaal zu zwei unterhaltsamen Stunden spannender Experimente ein. Über 130 Schüler, Studierende und Mitarbeiter der Hochschule Mittweida strömten herbei. Bereits nach wenigen Minuten hatte sich der Vorlesungsraum gut gefüllt. Einmal im Jahr wird hier Alkohol in der Mikrowelle zum Leuchten gebracht, werden Nägel mit Bananen eingeschlagen und Gedichte mit Heliumstimme rezitiert. Der Veranstaltung ging auch diesmal eine wochenlange Vorbereitung durch die Hochschulmitarbeiter und Professoren um Manuela Hartwig voraus.

In diesem Jahr erhielt der geneigte Zuhörer viele spannende Tipps für die Festtage: So zeigte Prof. Richter, wie für den Besuch der Schwiegereltern schnell Kaffee und eine Eistorte mit einfachen chemischen Mitteln zubereitet werden kann, wobei die Torte danach sogar als Kerzenersatz fungiert. Herr Engel gab Empfehlungen, wie die Silvesterparty mit etwas flüssigem Stickstoff garantiert zum Erfolg wird – von der Eisblume bis hin zum dampfenden Partyhut. Besonderes musikalisches Talent demonstrierte Prof. Steiger: Er spielte ein Weihnachtslied auf einer aus Reagenzgläsern gebauten Panflöte und trommelte die Weihnachtskerzen am Bäumchen aus. Als wahrer Artist erwies sich indes Prof. Fischer, welcher ein glühendes Feuerrad schwang. Neben weiteren spannenden Experimenten der Professoren demonstrierte Prof. Richter, wie sich die Chemiker den Weltuntergang am 21. Dezember 2012 vorstellen und verabschiedete sich präventiv von Publikum und Kollegen, nicht jedoch ohne seine beliebten Chemie-Küsschen unter die Leute zu bringen. Besonderes Highlight war in diesem Jahr eine Lasershow, die erstmalig im Rahmen der Weihnachtsvorlesung von Herrn Zwinzscher (Mediamanager ZUMM) vorgeführt wurde.

Die Highlights der diesjährigen Weihnachtsvorlesung seht ihr hier in unserer Bildergalerie.

Endlich haben wir den Paarlauf mit dem Verein gestartet. Was wir jetzt merken – Frau Huhle hat uns nicht nur kalte Füße versprochen, sondern damit auch eine Pirouette an Aktion, Tradition, Eleganz, Kunst und Kreativität. Das alles finden wir wieder, wenn wir uns mit den Köpfen des Vereins treffen, wenn wir Groß und Klein, Jung und Alt auf der Eisfläche beobachten und wenn wir über unsere crossmediale Kampagne philosophieren.

Zusammen mit den Eisläufern ist uns dabei der erste Sprung gelungen: „Zeichne deine Spur!“ ist unser Kampagnen-Claim. Er fordert auf, Teil des Vereins zu werden – als Mitglied oder Unterstützer. Das hinterlässt unweigerlich einen Abdruck. Im Lebenslauf eines Menschen, auf dem Eis und in der erfolgreichen Vereinsgeschichte. Wir möchten an dieser Stelle auf goldenes Edelmetall für beispielsweise Katarina Witt und Aljona Savchenko zusammen mit Robin Szolkowy hinweisen.

Der Verein überzeugt uns. Wir möchten ihn überzeugen. Mit studentischem Ideenreichtum und einem medialen Dreiersprung. In Abstimmung mit den Chemnitzern kümmern wir uns um die Online-Auftritte, um Printprodukte und Bewegtbildproduktionen.

Wir sind gut trainiert – jedenfalls in Sachen Medien. Medientechnik und Medienmanagement sind unsere Disziplinen. Unser Team besteht aus 15 Eislauf-Laien. Sicher sind wir uns allerdings, dass wir im Paarlauf mit dem Chemnitzer Eislauf-Club e.V. selbst vor geworfenen Sprüngen keine Angst haben müssen. Wir fangen uns gegenseitig auf – ob auf dem Eis oder in der Medienlandschaft.

 

Gruppenfoto Campus Spezialisten| ©Michael Matthey

Wer sich unter „Studieren in Fernost“ nichts vorstellen kann, hier nun eine kurze Einleitung: Im Jahr 2008 haben sich die neuen deutschen Bundesländer zusammengeschlossen, um eine Kampagne zu starten, die Schüler aus den alten Bundesländern an ostdeutsche Hochschulen holen soll. Im Rahmen der Kampagne wurden auch die Campus Spezialisten ins Leben gerufen. An der Hochschule Mittweida gibt es die Campus Spezialisten seit 2009 und wir sind derzeit zu dritt.

Nun waren wir also nach Berlin eingeladen, um uns mit den anderen Campus Spezialisten auszutauschen. Leider konnte nicht unsere komplette Frauen-Power fahren, doch auch zu zweit haben wir die Hochschule  gut vertreten. Die Reise ging leider viel zu früh am Mittweidaer Bahnhof los, doch die Müdigkeit wurde schnell von Vorfreude verdrängt. Wir waren voller Erwartungen und neugierig auf die Erfahrungen und Tipps der anderen.

Campus Spezialisten im Workshop| ©Michael Matthey

In Berlin angekommen waren wir zunächst von der Scholz & Friends Zentrale, in der der Workshop stattfinden sollte, beeindruckt. Bevor der Workshop dann begann, konnten wir uns alle beim Mittagessen stärken und kennen lernen. Wir waren etwa 25 Studenten und Sachsen war mit sieben Studenten aus vier Hochschulen relativ zahlreich vertreten.

Schwerpunkt des Workshops war die Verwendung und der Nutzen von Facebook für die Campus Spezialisten. Zunächst hat jede Hochschule von seinen Erfahrungen berichtet, bevor wir Hinweise und Anregungen bekamen, die in kleinen Gruppen diskutiert wurden. Wir führten alle sehr interessante Gespräche und haben viele Ideen aus Berlin mitgebracht, die wir in Zukunft auch umsetzen wollen.

Abschied vom Berliner Bären| ©privat

Der Spaß sollte an dem Wochenende natürlich auch nicht zu kurz kommen. Nach dem wir den ganzen Samstag fleißig waren, sind wir abends noch lecker essen gegangen und haben uns die überflüssigen Kalorien beim Bowling gleich wieder abtrainiert. Am Sonntag haben wir den Workshop gemütlich beim Brunch ausklingen lassen und die Ergebnisse des Vortags noch mal Revue passieren lassen. Es war auf jeden Fall ein lustiges und lehrreiches Wochenende und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.