Bachelor der Woche: Soziale Arbeit
Manche mögen meinen: Soziale Arbeit, da geht es um Kinder und Jugendliche. Richtig. Aber das allein ist zu kurz gedacht. Denn dieses Berufsfeld umfasst sämtliche Lebensalter und Lebensphasen. Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen stehen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite und geben ihnen vielfältige Hilfestellung. So sind unter anderem die Arbeit mit Suchtkranken, der Krankenhaussozialdienst oder der Sozialdienst im Pflegeheim Gebiete der Sozialen Arbeit, wie auch die Arbeit mit psychisch Kranken und Menschen mit Behinderungen. Als Streetworker oder Bewährungshelfer können Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiter tätig werden, denkbar sind aber auch Führungsaufgaben wie die Leitung von Kindergärten oder ganzen Jugendämtern.
Vermitteln wichtiger Kompetenzen
So vielfältig wie die Einsatzgebiete, so breit gefächert sind die Ausbildungsinhalte im Studium. Gelernt wird, Dinge kritisch zu betrachten und hinter die Fassaden zu schauen. Warum handelt ein Mensch so? Welche Erlebnisse sind ihm oder ihr widerfahren? Was steckt hinter welcher Reaktion und welchem Verhalten?
Dafür erwerben die Studierenden Kompetenzen in den Bereichen Verwaltung, Politik und Recht. Sie erlernen verschiedene Methoden wie Gesprächsführung, Beratung und Rhetorik. Auch Mediation, Konfliktbewältigung, Bildungs- und Biografiearbeit stehen auf dem Lehrplan. Das Studium ist generalistisch angelegt, das heißt: Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter aus Mittweida sind fit für alle Bereiche eines dynamischen Arbeitsmarktes. Projekte und Veranstaltungen zu Arbeitsfeldern und zu aktuellen Diskursen der Sozialen Arbeit bieten die Chance zur vertiefenden Auseinandersetzung mit einzelnen Bereichen.
Der Weg ins Studium
Wer Soziale Arbeit an der Hochschule Mittweida studieren möchte, hat zwei Möglichkeiten: direkt oder berufsbegleitend. Die Hochschulzugangsberechtigung bekommt, wer Abitur oder Fachabitur hat oder einen Meisterabschluss bzw. gleichwertige Qualifikation vorweisen kann. Das Direktstudium kann gleich nach der Schule aufgenommen werden und besteht aus insgesamt sechs Semestern. Das berufsbegleitende Studium dauert acht Semester. Hierfür ist zusätzlich eine dreijährige Berufserfahrung nötig. Zudem sind die Studierenden während des Studiums weiter in einem sozialen Bereich tätig, brauchen dafür aber im Schnitt nur einen Tag pro Woche an die Hochschule kommen. Zusätzlich sind zwei Blockwochen pro Semester und vier bis fünf Wochenendveranstaltungen vorgesehen. Das berufsbegleitende Studium zeichnet sich durch praxisnahe Fallarbeit und Fallreflexion aus.
Praxis von Anfang an
Studierende im Direktstudium gehen schon nach dem ersten Semester für vier Wochen in ein Praktikum. Hier geht es darum, erste Erfahrungen zu sammeln. Das eigentliche Praxissemester findet dann im dritten Semester statt. Beide Praktika dienen dazu, Einblicke in verschiedene Bereiche zu bekommen und sie zu reflektieren. In der Praxisstellendatenbank der Fakultät sind Hunderte von kooperierenden Praktikumsstellen aufgelistet. Ebenso bietet die Fakultät Soziale Arbeit die Möglichkeit zum Austausch mit Studierenden aus anderen europäischen Ländern.
Reflexion und Fallarbeit
Fälle aus dem Praktikum oder aus dem eigenen Berufsleben werden im Studium angesprochen, gemeinsam bearbeitet und Lösungen gefunden. Auch in Rollenspielen können Probleme angegangen werden. Begleitende Unterstützung finden die Studenten vom ersten bis zum fünften Semester in der sogenannten „Werkstatt“, in der sie die Möglichkeit finden, zu reflektieren und ihre Erfahrungen in Belegarbeiten oder Fallarbeiten aufarbeiten.
Nach dem Bachelor
Mit dem Abschluss des Studiums mit dem Titel „Bachelor of Arts“ erhalten die Absolventen die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter/Sozialpädagoge und können damit auch in staatlichen Bereichen beschäftigt werden. Im Anschluss an den Bachelor kann ein Masterstudium aufgenommen werden, welches sowohl als Teilzeit- als auch als Präsenzstudium angeboten wird.
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