Absolventenportrait: Ingenieure des Masterstudienganges Maschinenbau haben gute Einstiegschancen
Der Förderkreis Hochschule Mittweida e.V. zeichnete Andreas Finsterbusch 2012 für seine Masterarbeit „Untersuchung von akustischen Grenzflächen mittels Ultraschall-Phased Array-Technik, zur Validierung der Fehlerdetektierbarkeit in Kohlenstofffaser-Verbundstrukturen“ mit dem Carl‑Georg‑Weitzel‑Preis aus. Nach seiner Abschlussarbeit schaffte er den Wechsel in die Wirtschaft über ein Trainee-Programm bei einem international agierenden Stahlproduzenten, der Ilsenburger Grobblech GmbH, einer Tochtergesellschaft der Salzgitter AG.
Warum haben Sie sich für den Studiengang Maschinenbau entschieden?
„In meiner Schulzeit richteten sich meine Interessen besonders auf Themenfelder im technisch‑naturwissenschaftlichen Bereich. Daher entschied ich mich nach meinem Realschulabschluss für ein technisches Fachabitur. Neben dem theoretischen Unterricht sah der Lehrplan ein sechsmonatiges fachrichtungsbezogenes Praktikum in einem selbstgewählten Unternehmen vor. In dieser Zeit kam ich mit der Fertigungs-, Montage- und Konstruktionsabteilung der Maschinenbaufirma, sowie erstmals mit dem Werkstoff Stahl in Berührung. Dieses Praktikum gab letztlich den Ausschlag für meine Entscheidung ein ingenieurwissenschaftliches Studium in Angriff zu nehmen.“
Warum haben Sie in Mittweida studiert?
„Mit dem Fachabitur in der Tasche suchte ich ein Studium mit technischem Hintergrund, welches eine praktische Ausbildung mit theoretischem Wissen zu gleichen Anteilen kombinierte. Zusätzlich wurde ich zum Tag der offenen Hochschultür auf die ‚kurzen Wege‘ zwischen den Gebäuden und Einrichtungen, als auch auf den ‚direkten Draht‘ zu den wissenschaftlichen Mitarbeitern, Professoren und Kommilitonen aufmerksam. Das machte mir meine Entscheidung, in Mittweida zu studieren, umso leichter.“
Was zeichnet das Maschinenbaustudium an der Hochschule Mittweida aus?
„Es ist eine praxisnahe Ausbildung. Die Gliederung in drei Studienschwerpunkte vermittelt einen guten Einblick in das spätere Arbeitsfeld. Die Wahlmöglichkeiten lassen einen, je nach Interessenlage, das Studium gestalten, geben aber gleichzeitig einen Leitfaden zum Studienablauf an die Hand.“
„Ein weiterer Unterschied ist der familiäre Charakter an der HSMW. Den Professoren und Mitarbeitern ist man namentlich bekannt, da die Lehrveranstaltungen vom Professor selbst geführt werden. Durch die geringe Größe der Seminargruppen ist eine individuelle Förderung und das Eingehen auf Fragestellungen stets machbar. Schließlich habe ich auch nach dem Studium, als Absolvent, gute Kontakte zu Professoren und Mitarbeitern der Fakultät Maschinenbau. Diese Bindung zur Fakultät wird während des Studiums u.a. durch jährliche, selbstorganisierte Fakultätsfeste, das Campusfestival oder die Nacht der Wissenschaften gestärkt.“
Welche vor dem Studium erworbenen Qualifikationen haben sich für Sie als nützlich erwiesen?
„Zum einen sollte ein technisches, mathematisches und physikalisches Grundverständnis vorhanden sein. Sicherlich können individuelle Schwächen durch Selbststudium oder mit Hilfe von Kommilitonen (denn man ist ja kein Einzelkämpfer!) ausgeglichen werden. Zum anderen haben mir Praktika bzw. Ferienjobs in verschiedenen Unternehmen weitergeholfen. Nicht nur um das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen, sondern auch um die Vielseitigkeit der Maschinenbaubranche kennen zu lernen.“
Wo arbeiten Sie und wie sieht Ihre Arbeit aus?
„Nach Beendigung meines Masterstudiums erfuhr ich, dass eine Stelle als Entwicklungsingenieur im Qualitätswesen bei der Ilsenburger Grobblech GmbH, welche zur Salzgitter AG gehört, zu besetzen ist. Den ersten Kontakt mit diesem Unternehmen hatte ich bereits im Jahr 2008 im Rahmen einer durch die Hochschule organisierten Exkursion. Schon damals war ich von den Dimensionen der eingesetzten Anlagentechnik, wie dem Quartowalzgerüst mit einer Walzkraft von 8000 Tonnen, beeindruckt. Seit Oktober 2012 arbeite ich im Walzwerk der Ilsenburger Grobblech GmbH in der Abteilung ‚Erzeugnisentwicklung und Technologie im Bereich Qualitätswesen‘.“
„Als Trainee erhalte ich durch den Besuch unterschiedlicher Seminare und Exkursionen zum Kennenlernen des Konzerns spannende Informationen. Hierbei geben einem die Kollegen wissenswerte und interessante Einblicke in ihren Abteilungsbereich, wie dem Erzlager, Hochofen, Konverter, den Stranggießanlagen oder den Walzstraßen des Stahlwerkes. Weiteres hilfreiches Wissen wurde mir durch einen betriebsinternen Abteilungsdurchlauf mit dem Verkauf, der Produktionsplanung, Grobblechfertigung und Qualitätssicherung vermittelt. Nebenbei lernt man andere Trainees aus unterschiedlichen Abteilungen und anderen Standorten des Konzerns kennen und knüpft Kontakte.“
„Zu meinem jetzigen Aufgabenbereich zählt die Verfahrens- und Datenanalyse des Walzprozesses hinsichtlich der geforderten Eigenschaften des gewalzten Grobbleches. Im Zuge dieser Untersuchungen führe ich zudem werkstofftechnische Prüfungen, wie Stirnabschreck- und Härteversuche, an Probenkörpern durch und bin zusätzlich in Besprechungen der unterschiedlichen projektorientierten Entwicklungsteams eingebunden.“
„Was ich Ihnen empfehlen würde:
- Finden Sie frühzeitig ihre Interessensschwerpunkte im Studium heraus und vertiefen Sie diese.
- Nutzen Sie die Semesterferien für Praktika in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen Ihres Studienfaches.
- Bilden Sie während des Studiums innerhalb der Seminargruppe, Fakultäten, Hochschule und Unternehmen Netzwerke.
- Bleiben Sie stets neugierig und bilden Sie sich lebenslang weiter.“
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