Mit Kind und Kegel nach Mittweida
In Finnland studiert Henna an der Hochschule von Jyväskylä und belegt die Fächer Kommunikation, Grafik Design, Fernsehen und kreatives Schreiben. Seit 2007 ist Sie eingeschrieben. Dass die aus Lahti stammende Studentin etwas länger für ihr Studium gebraucht hat als andere, lässt sich leicht erklären. Innerhalb ihres Studiums bekam Henna zwei Kinder. Nooa wurde 2009 geboren und die kleine Mimosa kam 2010 zur Welt. Ihr Studium wollte ihre Mutter dennoch nicht aufgeben. Doch damit kamen Probleme auf die junge Mutter zu. Ab 2008 wurden ihre Studienfächer nicht mehr angeboten. Somit gab es auch keine Kurse mehr. „Wenn ich jetzt etwas lernen will, dann erarbeite ich mir alles aus Büchern, schreibe eine Prüfung und das war‘s“, erzählt Henna. Die blanke Theorie war und ist ihr jedoch zu wenig. Damit die Finnin sich trotzdem praktisch weiterbilden kann, wagte sie den Schritt in Ausland: „Ich wollte schon immer mal im Ausland leben und eine neue Art zu leben kennen lernen.“
Bye bye Jyväskylä
Doch was, wenn man bereits einen Mann und zwei Kinder hat? Klar: Man nimmt sie einfach mit. So zogen Henna, ihr Mann Jaakko und ihre beiden Kinder bepackt mit vier großen Reisetaschen und fünf kleinen Rucksäcken nach Deutschland. Dass eine Reise von Jyväskylä nach Mittweida kein alltäglicher Trip ist, zeigt schon die Route des kleinen Trosses. Henna erzählt: „Wir sind erstmal nach Helsinki zu meinem Vater gefahren. Dann mit dem Flugzeug nach Oslo. Von Oslo ging es nach Prag, dann mit dem Zug nach Dresden und mit dem Bus von Dresden nach Mittweida.“ Fast fünf Tagen hat die junge Familie gebraucht und eine halbe Europareise hinter sich gebracht, um endlich in Mittweida anzukommen. Inzwischen leben sie in einem Wohnheim auf dem Campus Mittweida und lernen Deutschland mit vielen neuen Eindrücken kennen. Der größte Unterschied zwischen Finnland und Deutschland, den Henna in den vergangenen Wochen erlebt hat, ist das Essen: „Es ist lustig. Viele Dinge, die es hier zu kaufen gibt haben wir in Finnland gar nicht. Zum Beispiel Quark. Das gibt es bei uns nicht.“
Besonders angezogen hat Henna der große und moderne Fernsehbereich der Hochschule Mittweida. „Ich wollte schon immer im Fernsehen arbeiten. Jetzt habe ich meine Chance ergriffen“, erzählt sie. „Außerdem ist es in Finnland wirklich wichtig, dass man solche Auslandserfahrungen vorweisen kann. So wird man von möglichen Arbeitgebern ganz anders wahrgenommen.“ In Mittweida wird Henna sich im Bereich TV ausleben können, denn sie wird aktiv in verschiedene laufende Projekte der Fakultät Medien einbezogen.
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