Bachelor der Woche: Energie- und Umweltmanagement
Die Energiewende ist eines der heißesten Themen unserer Zeit. Ständig wird darüber gestritten, was wir wie schnell umsetzen sollen. Fakt ist, dass fossile Brennstoffe in absehbarer Zeit zur Neige gehen werden. Daher muss sich die Menschheit etwas einfallen lassen. Ob sie will oder nicht. Wie so oft können verschiedene Ansätze verfolgt werden. Erst einmal könnten wir dafür sorgen, dass wir die Energie, die heute produziert wird, so effektiv wie möglich nutzen. Energieeffizienz lautet das Stichwort.
Effizient, nachhaltig, verantwortungsbewusst
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Passivhaus? Die großen Wunderwerke der Technik benötigen aufgrund ausgefeilter Wärmedämmung nur minimale Heizungstechnik. Das Prinzip basiert auf einer starken Wärmedämmung, die vor allem den Energieverlust verhindern soll. Dazu kommt eine kontrollierte Wohnraumlüftung, die für notwendigen Luftaustausch sorgt und somit den Energieverlust durch Fensterlüftung verringert. Die dritte Säule bildet eine Heizungsanlage, die den Restwärmebedarf des Hauses deckt. Ganz ohne geht es dann doch nicht.
Neben der Energieeffizienz steht das vielleicht bekanntere Thema: die Erneuerbaren Energien. Wasser, Wind, Sonne, Erdwärme oder auch Biogasanlagen sollen fossile Brennstoffe als Stormerzeuger in Zukunft ablösen. Die verschiedenen Industriezweige der Erneuerbaren Energien wachsen stetig. Vor allem Deutschland ist ein Vorreiter in Europa und der Welt. Auch im Bereich der Elektromobilität versuchen die deutschen Autohersteller langsam die Lücken zu japanischen Produkten zu schließen. Ob Hybrid oder ausschließlich Elektrofahrzeuge auch die Hersteller haben erkannt, wo die Zukunft liegt.
Hand in Hand mit der Erzeugung und effizienten Nutzung unseres Stroms geht der Schutz von Mutter Natur. Doch bei Umweltschutz geht es nicht nur darum, wie wir unseren Müll am besten trennen oder wo Lebensraum für Tiere erhalten bleiben muss. Eine andere Möglichkeit wäre zum Beispiel eine Umweltzone einzurichten. Aber wie stecke ich diese genau ab? Was wird sie mir bringen? Und wie werden die Leute darauf reagieren? Da spielen auch Themen wie Umweltpsychologie eine Rolle, denn Umweltschutz ist zwar gewollt, aber auch mit Unannehmlichkeiten verbunden.
Energie, Umwelt und Betriebswirtschaft
Diese und andere Themen werden im Studium Energie- und Umweltmanagement an der Hochschule Mittweida besprochen und gelehrt. Das Fachgebiet umfasst drei Grundelemente. Professor Ralf Hartig erklärt: „Im Grunde decken wir die Bereiche Energie, Umwelt und Betriebswirtschaft ab. Damit soll erreicht werden, dass die Studierenden nicht nur Fachwissen in einem Gebiet anhäufen, sondern einen Überblick über mehrere Teilgebiete besitzen und fachübergreifende Projekte bearbeiten können.“ Wie bei allen Studiengängen an der Hochschule Mittweida wird das theoretische Wissen mit intensiven Praxisangeboten untersetzt. Student Philipp Unger meint: „Den Studiengang zeichnet aus, das die Theorie und Praxis sehr gut vermittelt bzw. verdeutlicht wird. Das passiert durch einige Praktika, einen sehr engagierten Studiendekan, der immer ein offenes Ohr hat und sich Zeit für uns nimmt und qualifiziertes Lehrpersonal. Dabei werden alle Themen, um die Energie und Umwelt abgehandelt sowie interessant und vor allem sehr kompetent dargestellt.“
Im Bereich Energie beschäftigen sich die Studierenden mit Themen wie der energetischen Infrastruktur, die Techniken der Erneuerbaren Energien oder auch Energieeffizienz. Professor Hartig meint: „Es wird künftig immer wichtiger werden Energie effizient, sicher und permanent anzubieten. Unsere Studenten werden am Ende in der Lage sein, Systeme zu fertigen und zu managen, die solchen Anforderungen standhalten.“ Vor allem ginge es darum, Energie auf umweltschonende Art und Weise zu erzeugen. Dabei sollte natürlich versucht werden die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. So gehören zum Lehrbereich Umwelt zum Beispiel Kläranlagen oder auch akustische Schallschutzeinrichtungen. Im dritten großen Bereich des Studiengangs widmen sich die Studierenden dem Management. Es werden zum Beispiel die Fragen geklärt: Wie funktioniert die Energiewirtschaft? Wie gehe ich am effizientesten mit meinen Ressourcen um? Was muss ich tun, damit ich die Umwelt in der Produktion so wenig wie möglich belaste?
Die Nachfrage steigt
„Den Studiengang macht die Komplexität des Problems aus, da drei Fachgebiete bearbeitet werden. Die Studienanfänger sollten Freude daran haben komplexe Aufgabenstellungen durch kreative Ansätze zu lösen“, sagt Ralf Hartig. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn die Studieninteressierten ein Faible für Naturwissenschaften und ein technisches Grundverständnis mitbringen. Danach eröffnen sich den Absolventen viele Möglichkeiten, da gerade die Branche der Erneuerbaren Energien bereits jetzt sehr groß ist und stetig wächst. Mit dabei sind Ministerien, Ingenieurbüros, Planungseinrichtungen oder Energiedienstleister. Professor Hartig fügt an: „Unsere Absolventen können jedoch auch in ganz anderen Firmen eingesetzt werden. Praktisch jeder, der zum Beispiel eine Werkhalle benötigt, muss planen, wie Strom, Gas und Wasser dorthin kommen.“
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