Bachelor der Woche: Immobilienmanagement und Facilities Management

bdw_immobilienmanagement_startDer bekannteste Job im Immobiliensektor ist vermutlich der Maklerberuf. Seit „Mieten, Kaufen, Wohnen“ das deutsche Fernsehen erobert hat, scheint es leicht, Geld mit Wohnungsvermittlung zu machen. Was die beliebte Sendung jedoch nicht zeigt, ist, dass viel Vorarbeit durch den Markler notwendig ist und zum Immobilienmanagement noch viel mehr gehört. Zum Beispiel entstehen neue Bürogebäude nicht zufällig an einer bestimmten Stelle. Sie sind großangelegte Projekte, die von der Auswahl des richtigen Standortes bis hin zum Bewirtschaften des vollbesetzten Komplexes begleitet werden müssen.

bdw_immobilienmanagement_06Folgerichtig müssen viele Rädchen ineinander greifen, damit ein Immobilienprojekt zur Erfolgsgeschichte wird. Zunächst muss analysiert werden, ob sich das Vorhaben auf dem entsprechenden Grundstück überhaupt lohnen kann. So gehen qualifizierte Immobilienmarkt-Researcher auf die Suche nach dem perfekten Standort für die nächste high-end Sportanlage zum Beispiel in einem Industriegebiet und müssen verschiedene Fragen klären. Wem gehört das Gebäude? Steht es vielleicht sogar zum Verkauf? Gibt es ein Gebäude, das den Anforderungen entspricht? Wie ist der Zustand des ausgewählten Gebäudes? Wie ist die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel?

bdw_immobilienmanagement_04Wenn der perfekte Standort gefunden ist, dann ist gerade einmal der erste Schritt getan. Das Projekt steckt aber immer noch in der Planungsphase. Denn nicht jedes Gebäude ist zu jederzeit in einem Top-Zustand. Wenn zum Beispiel eine Firma das Nachbargebäude kaufen und nutzen möchte, heißt das ja nicht, dass der aktuelle Besitzer die gleichen Anforderungen und Standards an das Objekt hat. Sanierungsmaßnahmen werden von professionellen Bauprojektleitern durchgeführt, die genau wissen, wo sie die Hebel ansetzen müssen, um das Gebäude passend umzugestalten. Wie ist die Heizungsanlage beschaffen? Sind die Räume des Gebäudes für die künftige Nutzung geeignet? Ist es möglich einen weiteren Aufzug einzubauen?

bdw_immobilienmanagement_02Ist die Traumimmobilie so aufbereitet, dass sie bezugsfertig ist, dann kommen die populären Makler zum Einsatz, um zum Beispiel Büroflächen oder auch Wohneinheiten an den Mann, die Frau oder Firma zu bringen. Doch die Arbeit der Immobilienbranche ist auch damit noch nicht getan, denn ein Gebäudekomplex muss professionell bewirtschaftet werden. Ausgebildete Facility Manager sorgen dafür, dass alle Abläufe im Gebäude reibungslos funktionieren und die Mieter bei Problemen immer einen Ansprechpartner haben. Dazu gehören auch alle Bestandteile der technischen Infrastruktur eines Gebäudes wie Strom, Wasser oder Gas, aber auch Catering, Instandhaltungsarbeiten und allgemeine Gebäudedienstleistungen.

bdw_immobilienmanagement_03Einen generalistischen Überblick über den gesamten Prozess Immobilie erhalten auch die Studierenden des Studiengangs Immobilienmanagement und Facilities Management. Prof. Jörg Mehlis erklärt: „Die Ausbildung kann man sehr gut am Immobilienlebenszyklus erklären. Er enthält alle wichtigen Stationen, die ein Gebäude im Laufe seines ‚Lebens‘ durchmacht. Das reicht von der Planung und Projektentwicklung über die Vermarktung und Nutzung bis zur abschließenden Verwertung der Immobilie. All diese Dinge werden die Studierenden im Studiengang kennenlernen, um später flexibel einsetzbar zu sein und wichtige Zusammenhänge zu verstehen.“

bdw_immobilienmanagement_05So besteht das Studium grundsätzlich aus zwei großen Bereichen. Im ersten Bereich werden betriebswirtschaftliche Grundlagen wie Investition & Finanzierung, Rechnungswesen, aber auch rechtliche Grundlagen vermittelt. Beim zweiten großen Bereich dreht sich alles um die technischen Anwendungsgebiete. Dabei erwarten  die Studierenden zum Beispiel Fächer wie Architektur/Gebäudekonstruktion, Gebäudeautomation, Messtechnik und gebäudetechnische Anlagen. Studentin Jessica Sanetra meint: „Der Studiengang zeichnet sich durch einen abwechslungsreichen Studienablaufplan mit vielen Themen aus technischen und wirtschaftlichen Aspekten einer Immobilie aus. Besonderers dieser Mix der zwei Aspekte macht den Studiengang besonders. Dadurch wird man auf keine spezielle Richtung getrimmt, sondern hat immer noch die Möglichkeit durch einen aufbauenden Master-Studiengang sich für eine Richtung zu entscheiden.“

bdw_immobilienmanagement_01Anders als an anderen Hochschulen lernen die Studierenden in Mittweida das Immobiliengeschäft also gleich vom ersten Semester an kennen. So können sie ihr Wissen fachspezifisch anwenden. Zum Beispiel bearbeiten die Studierenden gleich in ihren ersten Semestern verschiedene reale Projekte und erdenken sich Konzepte, um alten Immobilien neuen Glanz zu verleihen. Weitere praktische Arbeiten sind zum Beispiel der Umgang mit CAD-Programmen (computer-aided design) um Gebäude zu planen. Jörg Mehlis sagt: „Wir wollen erreichen, dass die Studieninhalte nicht nur trocken vermittelt werden, sondern viele Sachen innerhalb des Studiums auch praktisch umgesetzt werden. Zum Beispiel werden unsere Studenten mit Vermessungsausrüstung rausgehen und Häuser sowie Räume vermessen.“  

bdw_immobilienmanagement_07Durch die interdisziplinäre Ausbildung sind die Absolventen der Hochschule Mittweida schlussendlich breit aufgestellt, um eine Vielzahl von Aufgaben zu bearbeiten, zum Beispiel das Geschäft der Immobiliendienstleistungen, das Fondsmanagement, die Projektentwicklung oder die Hausverwaltung.  Aber auch ein Master, um das Gelernte speziell zu vertiefen, ist jeder Zeit möglich.

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