Wie entwickle ich mein eigenes Onlinegame?
Doch wie entsteht eigentlich ein digitales Spiel und was gibt es dabei zu beachten? Dieser Frage gingen bereits zum zweiten Mal rund 25 Studenten der Studienrichtung Medieninformatik und interaktives Entertainment in einer dreitägigen Blockveranstaltung in der vergangenen Woche nach.
Um externes Wissen heranzuholen, lud die Fakultät den Game Designer und Interactive Storyteller Markus Wiemker ein. Die Studenten durften dabei von seiner langjährigen Erfahrung als Dozent im Bereich Game Studies und Game Design profitieren. Anliegen des Seminars war es den Studenten den Prozess zu zeigen, der von der Idee bis zur endgültigen Realisierung des Projekts durchlaufen wird und dabei zugleich eine Expertenmeinung einzuholen.
Aller Anfang ist schwer
Steht die Idee erst einmal, geht es an die praktische Umsetzung. Wichtig ist hierbei das Zusammenspiel von Geschichte – Design – Musik. Dass dieses leichter gesagt als getan ist, davon mussten auch die Studenten der insgesamt sieben Projekte in einem zweistündigen Selbsttest erfahren.
Um die Spielmechanik, also den Ablauf des Spieles, zu testen, wurde die digitale Spielidee auf eine analoge Ausführung runter gebrochen. „Wenn das Spiel analog schon nicht cool ist, dann wird es später digital auch nicht besser sein“, erklärt Wiemker.
Statt vor Bildschirmen, saßen die Gruppen von drei bis sieben Teilnehmern nun vor ihren eigens gebauten Brettspielen mit Würfeln und Karten. Nach jedem Testgang werden die Prototypen geändert. Daher sollte ein Prototyp in seiner Ausgestaltung nie zu schön sein, da der Entwickler ihn danach nur ungern ändern will.
So unterschiedlich die Studenten der Spezialisierungsrichtung Creative Content Design sind, so unterschiedlich waren auch die Spiele: Hier müssen aus vorgegebenen Steinen unter Zeitdruck vorgegebene Formen gebaut werden, ähnlich dem Tetris-Prinzip, nebenan geht es um das konfliktreiche Zusammentreffen zwischen Entdecker und Ureinwohner einer Insel.
Auch über die Anzahl der Spieler und das Spielalter muss sich Gedanken gemacht werden. Beim Letzteren dürften die Medieninformatiker wohl auf das Engagement und die Erfahrung von Markus Wiemker im Jugendschutz und bei der Zensur von digitalen Spielen zurückgreifen.
Ein Spiel braucht klare Regeln
Nachdem die Spiele die Selbsttests durchlaufen haben, ging es nun an den Fremdtest, bei dem die Spiele unter den Gruppen getauscht wurden. Dass ein Spiel abstrakte Regeln braucht, wurde in diesem Schritt der Entwicklung besonders deutlich. Die Regeln sollen ein Spiel verständlich machen. Es kommt darauf an sich in den Spieler hineinzuversetzen und ihn zu verstehen.
Ist der Fremdtest erfolgreich bestanden, geht es abschließend darum das Spiel zu pitchen; also das Spiel gut zu verkaufen und erfolgreich auf dem Markt zu etablieren. Natürlich ist es nicht möglich ein fertiges Spiel in drei Tagen zu erschaffen, aber für einen Einblick in die Gamesentwicklung hat das Seminar alle mal gereicht.
Und ein Studium, in dem gespielt werden darf, macht gleich doppelt so viel Spaß.
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