Spitzensportler: „Das Ziel ist Olympia“

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Franziska Fritz und ihre Pilotin Miriam Wagner | © Franziska Fritz

Franziska Fritz ist 22 Jahre alt und fährt schon jetzt bei den ganz Großen des Bobsports mit. In der vergangenen Saison wurden sie und ihre Pilotin Miriam Wagner Vizemeisterinnen im Europacup und Junioren-Weltmeisterinnen. Damit verdiente sich das Gespann vom BRC Riesa auch die Wildcard für die Weltmeisterschaft in St. Moritz und holte prompt den 7. Platz des Wettbewerbs. Mit der Platzierung ist auch der so wichtige A-Kader-Status für die kommende Saison gesichert. „Das soll natürlich nicht überheblich klingen, aber jetzt ist das Ziel die Olympia-Teilnahme 2014. Dafür trainieren wir“, sagt Franziska.

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Franziska Fritz und Miriam Wagner | © Franziska Fritz

Zum Bobsport ist die Studentin mit 19 Jahren gekommen. Früher hat sie in der Leichtathletik Disken durch die Luft fliegen lassen. Doch nach einer Operation gab es immer wieder Probleme mit dem Knie. Dann wurde Franziska angesprochen, ob sie nicht mal in einem Bob fahren wolle. Seit dem ist Thüringerin dem Kufensport verfallen.

An die Hochschule Mittweida ist die junge Bremserin über den Olympiastützpunkt in Chemnitz gelangt. Franziska meint: „Mir wurde die Hochschule dort empfohlen. Danach habe ich mit Herrn Mehnert zusammengesetzt, um zu klären was der beste Studiengang für mich wäre.“ Ihre Wahl fiel auf Immobilienmanagement und Facilities Management. Aktuell steht jedoch der Sport an erster Stelle. „Solange man jung ist, möchte man natürlich das Beste aus sich rausholen“, erklärt Franziska. Daher wurde auch der Stundenplan auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasst. Die Sportlerin absolviert in den Semestern weniger Module, damit sie neben dem Studium genug Zeit für Training, Physio und Wettkämpfe findet.

„Eine mittelschwere Katastrophe“

Bob-WM

Start EC Winterberg | © JWM Wolfgang Hoppe

Auch ihr Kolleges Pierre Jaques kommt ursprünglich aus der Leichtathletik. Als Jugendlicher waren die 100m und 110m Hürden seine Welt. Doch für die deutsche Spitze reichte es nicht. Dann wurde auch er angesprochen. Pierre erzählt: „Ich habe zufällig einen Bobpiloten getroffen, der dringend nach Anschiebern suchte. Er hat mich dann nach Winterberg eingeladen.“ Die ersten Fahrten waren jedoch weniger angenehm. „Das war eine mittelschwere Katastrophe. Nachdem wir unten waren tat mir alles weh und ich hatte heftige Kopfschmerzen“, erinnert sich der 25-jährige. Glücklicherweise ist Anfangsschreck mit der Zeit verflogen und auch an den Höllenritt durch den Eiskanal hat sich der gebürtiger Hagener gewöhnt: „Im ersten Lauf der vergangenen Saison sind wird gestürzt. Da wurde sich kurz geschüttelt und 20 Minuten später sind wir wieder gefahren.“

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© JWM Matthias Böhmer

Auch die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2009 war Pierre direkt bei der deutschen Meisterschaft dabei und holte mit seiner Mannschaft einen tollen 7. Platz. Im Jahr 2010 gab es dann den ersten Europacup-Einsatz. Es folgten jedoch auch zwei schwere Jahre mit vielen Verletzungen. „Da kam nicht mehr so viel rum“, sagt Pierre. In der Zwischenzeit hatte er auch seinen Bachelor in  Elektrotechnik an der FH Hagen abgelegt und musste die weiteren Schritte überdenken: „Ich bin dann auf Empfehlung von Franziska nach Sachsen umgezogen.“

Pierre Jaques mit Gert Zimmermann

Pierre Jaques mit Gert Zimmermann

Hier fand Pierre am Olympiastützpunkt Chemnitz beste Bedingungen und mit der Hochschule Mittweida einen kompetenten Partner. „Diese Förderung gibt es in dem Maße nirgends in Deutschland“, meint der Westfale. Vor allem die flexible Gestaltung des Studiums ist für den Spitzensportler unglaublich wichtig: „Im Winter bin ich praktisch das halbe Semester unterwegs. Da ist es super, dass man mit allen Professoren sprechen und eine Lösung finden kann. Das war auch ein Grund, warum ich nach Sachsen gekommen bin.“ Pierre studiert im Master Elektrotechnik an der Hochschule Mittweida.

Mit dem Umzug sind auch die Erfolge zurückgekehrt. Im 4er Bob konnten Pierre und seine Kollegen in der vergangenen Saison den 2. Platz im Europacup ergattern und sich den 3. Platz bei der Junioren-Weltmeisterschaft sichern.

 

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