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Conny Espenhahn, Absolventin Medienmanagement

Cornelia Espenhahn, Absolventin Medienmanagement

Frau Espenhahn, warum haben Sie sich für ein Medienmanagement-Studium in Mittweida entschieden?

Der Weg zu meinem Studium in Mittweida war nicht geradlinig, sondern ergab sich aus mehr oder weniger unvorhergesehenen Begegnungen. Die Richtung Medien hatte ich schon immer auf der Agenda. Nach dem Abitur bewarb ich mich daher beim Radiosender Energy Sachsen in Leipzig als Praktikantin. Ich wurde genommen und war sechs Monate lang in der Produktion von Nachrichten und Rubriken tätig. Ich verstand mich sehr gut mit dem Kollegen, der für die akustischen Verpackungselemente des Senders zuständig war und er ließ mich ihm ein bisschen über die Schulter schauen. Wir kamen ins Reden und er meinte, er habe Medientechnik in Mittweida studiert und sagte: „Ich glaube, das wäre auch etwas für dich!“. Ich komme zwar aus Dresden, aber an Mittweida hatte ich vorher nicht gedacht.

Als ich mich im Internet über den Studiengang informieren wollte, entdeckte ich auch Medienmanagement. Die Übersicht, welche Fächer und Seminare das Studium umfasste, überzeugte mich sofort. Ich dachte: „Das ist doch genau das, was ich machen will!“ Daraufhin bewarb ich mich, musste eine Zugangsaufgabe einschicken, wurde zum Test eingeladen und schließlich angenommen.

Was sollte man Ihrer Meinung nach für das Studium mitbringen?

Auch wenn man zum Studium geht, um sich auf die Berufswelt vorzubereiten, so schadet es nie, wenn man schon ein paar Erfahrungen in der Branche gesammelt hat. Ich für meinen Teil hatte vorher bereits ein Praktikum in einer Werbeagentur absolviert und war in Verbindung mit der Tätigkeit beim Radio auch als selbstständige Promoterin unterwegs gewesen. Sicherlich keine hünenhaften Erfahrungen, aber dennoch hilfreich. Für einige Module des Studiums stellte ich außerdem fest, dass sich mein Physikleistungskurs im Abitur als vorteilhaft erwies. Wenn ich mich da an die Erklärung von Frequenzmodulationen, Akustik und andere techniklastige Fächer erinnere, war ich wirklich froh, dass ich ein paar fundierte Schulkenntnisse mitbrachte und ich im Gegensatz zu vielen anderen mit Mathematik nicht auf Kriegsfuß stand.

Wie haben Sie das Studium selbst empfunden?

Es war sehr prägend. Noch heute erinnere ich mich gern an viele Erlebnisse, die mir diese dreieinhalb Jahre gebracht haben. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Swan Lake: Moving Image & Music Awards ein, für den ich 2007 Overall Producerin war. Über ein Jahr haben wir uns in einem Team, das im Kern nur aus zwei Freundinnen und mir bestand, abgearbeitet, um dieses Event auf die Beine zu stellen. Die Tage waren mehr als lang, und es gab einige Hürden zu überwinden, aber ich würde sagen, das war die wertvollste Erfahrung meines gesamten Studiums. Aus der Projektmanagementperspektive und den Praxiserfahrungen, die ich sammeln durfte, war es ein wunderbares Erlebnis. Ich habe sehr vielschichtig gelernt, sowohl Soft Skills als auch Hard Skills trainiert und war mit der freien Wirtschaft in Kontakt, schon allein durch die Sponsorensuche. Aus diesem Projekt habe ich so viel mitgenommen. Es ist sehr schade, dass es 2011 eingestellt wurde.

Einen großen Vorteil des Studiums in Mittweida sehe ich darin, dass es seine Studenten zu eierlegenden Wollmilchsäuen ausbildet. Man hat mit vielen relevanten Inhalten Kontakt und lernt durch die Praxismodule, die Theorie auch in die Praxis zu überführen – gegenüber anderen Universitäten ein echtes Privileg, wie ich später feststellte. Ich bekam zu Beginn meines Jobs viele positive Rückmeldungen im Sinne von: „Du hast zwar kaum Berufserfahrung, kannst aber alles irgendwie handeln.“ Das ist sehr gut bei meinen Arbeitgebern angekommen.

Wenn Sie heute noch einmal studieren müssten, würden Sie wieder diesen Studiengang und die Hochschule Mittweida wählen?

Absolut. Ich würde es jederzeit wieder so machen! Dasselbe Studium und auch nur in Mittweida. Ich kenne Absolventen anderer Universitäten, die ähnliche Fachrichtungen studiert haben, aber längst nicht dieses breite Angebot genießen durften. Mittweida ist nicht nur blanke Theorie und die technische Ausstattung ist unschlagbar. Durch Printpool, Radio und Fernsehstudio hat man alle Möglichkeiten, Medien wirklich zu entdecken. Deswegen sage ich immer noch jedem, Medienmanagement sollte man am besten in Mittweida studieren.

Was waren wichtige Stationen auf Ihrem beruflichen Weg?

Im Rahmen des Pflichtpraktikums im Studium hatte ich mich entschieden, in die Werbefilmproduktion zu gehen. Neue Sentimental Film Frankfurt GmbH wollte mich danach auch übernehmen, aber durch die Wirtschaftskrise war das letztendlich nicht mehr möglich. Ich hatte dennoch einen fließenden Übergang, denn genau an dem Tag, an dem ich meine Exmatrikulation in Mittweida abholte, hatte ich mein erstes Telefonat mit Samsung. Zwei Wochen später begann ich in dessen europäischem Hauptquartier meinen ersten Job als Mobile Portal Specialist. Ich war sehr dankbar, dass die Dinge sich so gewendet hatten, weil ich schnell gemerkt hatte, dass mir die Werbefilmproduktion nicht lag. In diesem Job ist man lediglich ausführendes Organ ohne Spielraum für Kreativität und eigene Ideen. Bei Samsung hingegen hatte ich Verantwortlichkeiten mit Freiraum und eigene Aufgabenfelder mit Platz zum Wachsen. Das war im Hinblick auf den intellektuellen Anspruch und das Arbeitsumfeld eine sehr wertvolle Erfahrung für mich.

Davon abgesehen, war der Einstieg in einen international angesehenen Konzern dieser Größe natürlich ein riesiges Geschenk. Ich fand mich zwischen Kollegen aus 14 Nationen wieder und durfte neben den fachlichen Dingen viel über andere Kulturen lernen – allen voran natürlich die koreanische, die mir bis dato völlig fremd war.

C.Espenhahn_2012Wie gestaltet sich Ihre jetzige Arbeit bei mm1 Consulting & Management?

Meine jetzige Tätigkeit ist mit der bei Samsung schwer vergleichbar, weil mm1 ein mittelständisches Unternehmen ist und Samsung ein Weltkonzern. Ich genieße bei mm1 besonders die flachen Hierarchien. Ich kenne hier jeden mit Namen und bei Problemen kann ich diese sofort ansprechen, auch gegenüber den geschäftsführenden Partnern. Man ist in der Lage, direkt etwas zu bewirken und sieht die Früchte seiner Arbeit sehr unmittelbar. Bei einem Großkonzern ist das kaum möglich.

Darüber hinaus bringt die Beratertätigkeit mit sich, dass man in verschiedenen Projekten bei unterschiedlichen Kunden im Einsatz ist. Das ist ein großer Unterschied zu einer normalen Linientätigkeit, bei der man in engeren Leitplanken unterwegs ist. Die Projekte, in denen ich bisher eingesetzt war, waren alle unterschiedlich und auf ihre Weise spannend.

Ich glaube fest, dass man sich nur in der Veränderung weiterentwickeln kann und dafür ist dieser Job ideal. Ich genieße die Herausforderungen, die neue Projekte mit sich bringen. mm1 sorgt zudem dafür, dass jeder Berater seinen Horizont zur Methodenkompetenz für unterschiedlichste Einsatzgebiete kontinuierlich erweitert. Ich bin ein Mensch, der gerne lernt. Und auch, wenn die Tage häufig lang sind, so bin ich doch überzeugt, dass die Zeit gut investiert ist. Bisher ist diese Rechnung für mich sehr gut aufgegangen.

Haben Sie bezüglich des Berufseinstiegs einen Tipp für unsere Studenten?

Zu Samsung und mm1 bin ich jeweils über einen Headhunter gekommen. Ich kann nur allen, die mit dem Studium fertig werden, empfehlen: Legt ein XING- bzw. LinkedIn-Profil an, in das ihr auch ein bisschen Zeit investiert. Beschreibt darin bereits gesammelte Erfahrungen, Fähigkeiten und ein wenig euch selbst, sodass ein rundes Bild entsteht. Häufig gibt es in diesen Profilen nur wenig Platz zur Darstellung der individuellen Persönlichkeit. Ich habe an dieser Stelle gute Erfahrungen mit Zitaten gemacht. Wenn sie zu einem selbst passen, sind sie ein guter Weg, Außenstehenden kurz und prägnant einen Eindruck zu vermitteln, wie man tickt.

Ich werde immer noch regelmäßig von Headhuntern angesprochen und ich denke, man sollte sich die Chance, „gefunden zu werden“ nicht vergeben – insbesondere, wenn sie so einfach vor einem liegt. Auch hier gilt natürlich: Je mehr Aktivitäten ich nennen kann, die ich schon links und rechts beispielsweise neben dem Studium gemacht hat, umso besser.

Was würden Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg bisher bezeichnen?

Bei Samsung waren das für mich vor allem der Einstieg und mein persönlicher Werdegang. In einem global bekannten, gut angesehenen Unternehmen starten zu können und es innerhalb von zwei Jahren bis zum Junior Manager mit europäischer Verantwortung zu schaffen, ist schon ein Traum.

In meiner Tätigkeit als Beraterin leite ich inzwischen Projekte mit Millionen-Budgets – ebenfalls für bekannte Global Player. Dabei werde ich trotz meiner jungen Jahre ernst genommen und anerkannt und ich denke, dies ist schon ein Erfolg für sich.

Wem würden Sie einen Job in Ihrer Branche empfehlen?

Derjenige sollte auf jeden Fall viel Neugier und Wissensdurst mitbringen. Es ist ein Job für jemanden, der bereit ist, viel zu arbeiten, sich auf neue Themen immer wieder einzustellen und diese begeistert voranzutreiben. Den Finger am Puls der Zeit zu haben gehört dabei ebenso dazu wie die soziale Intelligenz.  Denn immer wieder trifft man auf neue Teams, die mal einfacher und mal komplexer sein können.

Ich denke, ein Wort, das all diese Anforderungen gut zusammenfasst ist „Flexibilität“. Neben der geistigen gehört dazu auch die örtliche Flexibilität. Als Berater ist man dort, wo der Kunde ist und das kann so ziemlich überall sein. Momentan habe ich es glücklicherweise nicht weit: Ich pendle aktuell jeden Montag nach Bonn und am Donnerstag wieder zurück nach Frankfurt. Freitags arbeite ich von zu Hause.

Wie hat sich Ihr Privatleben seit dem Studium verändert?

Während meiner Swan-Lake-Zeit im Studium hatte ich bisweilen einen 16-Stunden-Tag. Ich war danach sehr ausgebrannt. Im Studium hat man immer diese Stimme im Kopf, dass man noch etwas machen könnte. Man ist nie fertig. Bei Samsung war es daher für mich ein Traum, nach ca. zehn Stunden im Büro nach Hause zu gehen und auch wirklich Feierabend zu haben.

In der Beratungsbranche ist es wieder etwas mehr wie im Studium – mehr geht immer. Das liegt vor allem daran, dass man eine Doppelrolle erfüllt: Auf der einen Seite ist da der Kunde, für den man im Projekt tätig ist. Auf der anderen Seite steht das eigene Beratungsunternehmen – in meinem Fall mm1 – für das man ebenfalls Inhalte erarbeitet. Ich versuche darauf zu achten, dass neben all der Arbeit auch genug Platz für Privatleben bleibt. Das gelingt nicht immer, aber im Großen und Ganzen schon. Ein schlauer Kopf hat einmal gesagt: Zeit hat man nie, die muss man sich immer nehmen! Ich denke, das stimmt und für die Dinge, die mir wichtig sind, nehme ich mir die Zeit.

Ich freue mich immer wieder über meine kleine Wohnung in Frankfurt, die ich mir mit voller Inbrunst eingerichtet habe, nachdem ich vor eineinhalb Jahren das Gefühl hatte, der WG-Zeit entwachsen zu sein. Und ich freue mich ebenso über die vielen lieben Menschen, die ich sowohl privat als auch beruflich inzwischen zu meinem Leben zählen darf. Ich bin mit meinem Privatleben aktuell sehr zufrieden, auch wenn ich gegen etwas mehr Freizeit nichts einzuwenden hätte.

Endlich haben wir den Paarlauf mit dem Verein gestartet. Was wir jetzt merken – Frau Huhle hat uns nicht nur kalte Füße versprochen, sondern damit auch eine Pirouette an Aktion, Tradition, Eleganz, Kunst und Kreativität. Das alles finden wir wieder, wenn wir uns mit den Köpfen des Vereins treffen, wenn wir Groß und Klein, Jung und Alt auf der Eisfläche beobachten und wenn wir über unsere crossmediale Kampagne philosophieren.

Zusammen mit den Eisläufern ist uns dabei der erste Sprung gelungen: „Zeichne deine Spur!“ ist unser Kampagnen-Claim. Er fordert auf, Teil des Vereins zu werden – als Mitglied oder Unterstützer. Das hinterlässt unweigerlich einen Abdruck. Im Lebenslauf eines Menschen, auf dem Eis und in der erfolgreichen Vereinsgeschichte. Wir möchten an dieser Stelle auf goldenes Edelmetall für beispielsweise Katarina Witt und Aljona Savchenko zusammen mit Robin Szolkowy hinweisen.

Der Verein überzeugt uns. Wir möchten ihn überzeugen. Mit studentischem Ideenreichtum und einem medialen Dreiersprung. In Abstimmung mit den Chemnitzern kümmern wir uns um die Online-Auftritte, um Printprodukte und Bewegtbildproduktionen.

Wir sind gut trainiert – jedenfalls in Sachen Medien. Medientechnik und Medienmanagement sind unsere Disziplinen. Unser Team besteht aus 15 Eislauf-Laien. Sicher sind wir uns allerdings, dass wir im Paarlauf mit dem Chemnitzer Eislauf-Club e.V. selbst vor geworfenen Sprüngen keine Angst haben müssen. Wir fangen uns gegenseitig auf – ob auf dem Eis oder in der Medienlandschaft.

 

Markus Mayr, Absolvent Medienmanagement

Markus Mayr hatte sich von Anfang an seine Ziele für ein Studium gesteckt: „Für mich war klar, dass ich an der HFF München Produktion und Medienwirtschaft studieren möchte. Um mich auf dieses sehr anspruchsvolle Studium vorzubereiten, habe ich mich für ein Erststudium in dieser Richtung entschieden. Der ausschlaggebende Grund für Mittweida war jedoch, dass ich auch praktische Vorerfahrungen sammeln wollte, und die Kombination aus Praxis und Theorie, das Mittweidaer Modell, hat sich hier einfach sehr gut angeboten.“

Diesen Anforderungen ist das Studium in Mittweida gerecht geworden: „Vor allem die praktischen Erfahrungen und der Umgang mit Teams verschiedener Größenordnung waren ein toller Lerneffekt. Im theoretischen Bereich, vor allem in BWL, Urheber- und Arbeitsrecht sowie auch Journalismus und TV-Landschaft, habe ich das Grundwissen erhalten, welches ich mir für mein ‚Zielstudium‘ an der HFF München erhofft habe.“

An sein Studium in Sachsen denkt Markus Mayr gern zurück: „Ich verbinde damit eine schöne Zeit, die mich als Bayer irgendwie auch geprägt hat. Es war für mich eine enorme Umstellung von Großstadt auf Kleinstadt, die ich eigentlich fast nur in den Semesterferien verlassen habe. Natürlich habe ich in Mittweida auch viele Freunde gewonnen und viele Anekdoten und Geschichten erlebt.“

Sein neues Projekt thematisiert die Gewaltausschreitungen in der Münchner U-Bahn

Sein Ziel, den Produzenten-Beruf zu erlernen, hat Markus Mayr nie aus den Augen verloren: „Ich habe neben dem Studium in Mittweida immer wieder bei Filmprojekten in München mitgemacht. Bei Kurzfilmen der HFF München konnte ich als Produktionsleiter oder Erster Aufnahmeleiter mein Wissen aus Mittweida direkt anwenden – sowohl theoretisch als auch im Umgang mit Teammitgliedern. Diese Verbindung zu den Projekten und das abgeschlossene Studium in Mittweida hat mir bei der Aufnahmeprüfung an der HFF sicherlich in die Karten gespielt, da ich zeigen konnte, dass ich unbedingt den Beruf des Produzenten erlernen möchte. Mit dieser Grundlage an Erfahrungen konnte ich bisher sechs Kurzfilme als Produktionsleiter betreuen, drei davon vor meinem Studium an der HFF. Diese Projekte haben mir eine große Sicherheit in den rein organisatorischen und operativen Aufgaben eines Produktionsleiters gegeben, so dass ich mich seit längerem auch auf die eigentlichen Aufgaben eines Produzenten konzentrieren kann: Projektentwicklung, Stoffsuche und -bearbeitung und vor allem Finanzierung von Projekten.“

„Ganz aktuell arbeite ich an dem Kurzfilm ‚last train home‘, der das Thema Gewalt in der U-Bahn als Thriller behandelt. Das ist als Produzent eine ganz andere Aufgabe als ‚nur‘ Produktionsleitung, da hier der Aspekt der inhaltlichen Arbeit und der Finanzierung hinzukommt. Außerdem muss man stets den Gesamtüberblick behalten und immer wieder neue Impulse bringen. Einen Eindruck von diesem Film erhält man unter www.lasttrainhome.de. Die größte Herausforderung ist bei diesem Projekt wirklich die Finanzierung, da wir aufgrund der Personenkonstellation keine Möglichkeiten für reguläre Filmförderung haben. Ein Ansatzpunkt war bei ‚last train home‘ die Finanzierung über Stiftungen und Unternehmen, die dieses Thema wichtig finden und sich auf diese Art für das Thema einsetzen wollen. Außerdem versuchen wir, uns finanziell über Crowdfunding abzusichern, also mit der Finanzierung über viele Menschen, die mit einem kleineren bis größeren Beitrag den Film ermöglichen, weil sie das Projekt, den Ansatz und die Aussage gut finden und uns auf dem weiten Weg zur Leinwand helfen möchten. Wir haben uns für die Crowdfunding-Plattform Startnext entschieden, da ich einen der Gründer, Tino Kreßner, noch aus meiner Zeit in Mittweida kenne.“

„Wer schläft, kann keine Fische fangen.“

Im Bereich Medienmanagement bzw. Produktion einzusteigen, kann Markus Mayr nur empfehlen: „Vor allem ist es etwas für alle jungen Leute, die Lust haben, sich mit voller Energie in ein Projekt zu werfen, und die Mischung aus Teamarbeit, Kreativität, unternehmerischem Denken und Projektarbeit mögen. Ganz wichtig ist: Sehr gerne sehr viel arbeiten, denn das bringt der Beruf des Produzenten und der Weg dahin mit sich.“

Wie die nächsten Monate für ihn aussehen, weiß er ganz genau: „Das erste Ziel ist seit ein paar Monaten ganz klar: Die Finanzierung für ‚last train home‘ schließen und die Dreharbeiten vorbereiten, nach dem Dreh ein paar Tage frei machen und mich dann wieder voll auf mein akademisches Studium an der HFF konzentrieren. Für mich persönlich ist es ein großer Wunsch, im nächsten Jahr ein Austauschsemester in den USA oder Italien bei einer wirklich großen Filmproduktion zu absolvieren. Ein Lebensmotto habe ich dafür nicht wirklich, aber den Spruch ‚Chi dorme non piglia pesci‘ (dt.: Wer schläft, kann keine Fische fangen.) finde ich immer sehr angebracht.“

Wer das Projekt ‚last train home‘ unterstützen möchte, findet dazu alle Informationen auf der Website und auf www.startnext.de/last-train-home. Wir wünschen Markus Mayr und seinem Team dafür alles Gute und viel Erfolg.

Leif Beuth, Absolvent Medienmanagement

Leif Beuth war zwischen 1993 und 2000 deutscher Kaderturner. Im Laufe seiner Karriere wurde er unter anderem deutscher Vizemeister am Pauschenpferd und nahm an internationalen Turnieren teil. 1999 entschied er sich für ein Studium des Medienmanagements an der Hochschule Mittweida: „Durch meine sportliche Laufbahn hab ich relativ wenig links und rechts mitbekommen, aber etwas hat mich schon immer interessiert: Das war das Thema Werbung, Marketing und beides im wirtschaftlichen Zusammenhang. Und damit fand ich das Studium des Medienmanagements, wie es beschrieben war, eigentlich recht passend. Ehrlich gesagt, wusste ich aber nicht wirklich, worauf ich mich einlasse. Eine gute Freundin hatte das Studium ein Jahr vorher angefangen und sie hat mir ein bisschen was dazu erzählt. Ich habe mich dann etwas belesen, mich erkundigt und dann den Aufnahmetest mitgemacht. Zum Glück wurde ich auch genommen.“

Kleine Seminargruppen und Topausstattung

Von den Studienbedingungen war Leif Beuth von Anfang an überzeugt: „Wir hatten in der Regel recht kleine Seminargruppen und waren topp ausgestattet. Da gab es aus meiner Sicht keine Beanstandungen, wenn man vor allem sieht, wie es heutzutage in anderen Hochschulen zugeht, dass zum Beispiel die Hörsäle überfüllt sind. So etwas gab es hier nicht. Ausstattung und Seminargruppengröße war hier perfekt. Insgesamt war alles sehr gut durchgeplant und durchgetaktet. Für mich persönlich waren nur die Studienzeiten manchmal etwas ungünstig, weil ich ja nebenbei immer noch 20 bis 25 Stunden pro Woche trainiert habe. Wenn dann Seminare ausgefallen sind, wegen denen ich extra aus Chemnitz hergefahren war, war das natürlich immer ärgerlich für mich. Die technischen Möglichkeiten, eine SMS automatisiert zu erhalten oder über eine App über Stundenplanänderungen informiert zu werden, gab es ja damals noch nicht. Das war aber auch das einzige, was mich manchmal ein bisschen geärgert hat.“

Kooperationsverträge mit Spitzensportlern

Seit 1999 ist die Hochschule Mittweida eine „Partnerhochschule des Spitzensports“. Leif Beuth unterzeichnete als einer von bisher acht Leistungssportlern diesen Kooperationsvertrag: „Im Umgang mit den Professoren wurde mir da schon vieles ermöglicht. Ich hab natürlich versucht, so weit wie möglich normal am Studienleben teilzunehmen, das ist mir zum Großteil auch gelungen. Aber die Unterstützung durch Dozenten und Professoren war schon groß. Sie wussten um meine zeitliche Anspannung und waren da wirklich sehr rücksichtsvoll, wenn ich etwa doch mal nicht da war.“

Dennoch endete Leif Beuths sportliche Karriere in seiner Studienzeit: „Während des Studiums war ich noch im A/B-Kader, habe aber keine Wettkämpfe mehr für die deutsche Nationalmannschaft bestritten, weil das vom zeitlichen Trainingsaufwand nicht machbar war. Ich konnte mein Niveau zwar noch halten, mich aber nicht mehr verbessern.“

Gut gerüstet ins Berufsleben

Bereut hat er sein Studium dennoch nicht: „Im Nachhinein habe ich ein sehr gutes Bild von der Ausbildung. Am Anfang des Studiums hatte ich mir doch etwas mehr vorgestellt – gerade im wirtschaftlichen Bereich hätte man etwas tiefer in die Materie gehen können. Das Studium war ziemlich allgemein. Das hat aber sicher auch etwas damit zu tun, das ich immer hohe Erwartungen an alle Dinge in meinem Leben stelle. Im Nachhinein hat man im Berufsleben aber gemerkt, dass man gewisse Themen durchaus tiefgreifend bearbeitet hatte und einem das Rüstzeug mitgegeben wurde, dass man gewisse Richtungen kennt und man sich dann im Berufsleben sowieso noch einmal auf Themen spezialisiert und sich einfach hineinarbeiten muss.“

„Auch während des Studiums habe ich schon praktische Erfahrungen gesammelt. Ich war einen Monat lang in einer Werbeagentur, das Praktikumssemester habe ich dann auch in einer großen Werbeagentur in Berlin verbracht. Anschließend war ich als studentischer Mitarbeiter in der BMW-Niederlassung in Chemnitz tätig. Ich habe also verschiedene Sachen gemacht und das war für mich letztendlich auch der Übergang von der sportlichen Laufbahn in die berufliche.“

Nur die grobe Richtung war klar

„Zu wissen, was man nach dem Studium will, schaffen die wenigsten ganz genau. Es ist eher eine persönliche Entwicklung, herauszufinden, was man wirklich will. Klar, ich wusste grob die Richtung, in die es gehen sollte. Aber die ist heute zum Beispiel vollkommen anders als damals vor neun Jahren. Damals hatte ich völlig andere Vorstellungen wie mein Berufsleben aussehen soll und jetzt ist wieder alles ganz anders. Das ist einfach ein Entwicklungsprozess. Am Anfang hatte ich eine grobe Richtung und damit natürlich auch eine gewisse Orientierungslosigkeit: Wo soll es hingehen? Wie soll es gemacht werden? Man hat in dem Bereich noch nicht gearbeitet – ist man den Aufgaben gewachsen? Natürlich hinterfragt man sich selbst, aber ich glaube, das geht den meisten Menschen so und das ist nichts Schlimmes. Ich selber habe deshalb 340 Bewerbungen geschrieben.“

Sein beruflicher Weg begann nach dem Studium schließlich in Halle: „Ich war fünf Jahre lang in einer Versandapotheke tätig. Ich habe dort ein Start-up-Unternehmen mit aufgebaut und das Rüstzeug für meinen weiteren Berufsweg erhalten. Das war eine tolle aber gleichzeitig auch harte Zeit, weil man dort viele Aufgaben mit nicht unerheblichem wirtschaftlichen Druck erledigen musste. Das war quasi noch einmal eine zweite Ausbildung nach dem Studium. Aber es hat mir wirklich etwas gebracht. Jetzt bin ich seit zwei Jahren in Berlin beim Kabelnetzbetreiber Tele Columbus  und bewege hier im Bereich Direktmarketing recht viel. Ich konnte dem Unternehmen aufzeigen, dass man mit Direktmarketing wirtschaftlich sehr gut arbeiten kann. Das Unternehmen hat sich im Marketingbereich mittlerweile komplett verändert. Ein Großteil des Budgets liegt im Moment im Bereich Direktmarketing.“

„Man muss nicht 24 Stunden rund um die Uhr verfügbar sein, um Erfolg zu haben.“

„Wie mein gestriger Arbeitstag aussah? Nun, ich bin gerade mit der Endabstimmung einer Postaktion an mehrere hunderttausend Haushalte beschäftigt. Da gibt es im Vorfeld vor allem bei den Themen Adressmanagement und Kreation sehr viel zu tun. Auch die Anstoßkette muss bedacht werden – also wann sende ich was, an wen, wie und wohin? Ich bin außerdem mit diversen Adresslieferanten und Adressmanagementanbietern im Gespräch gewesen, um unsere vorhandenen Potentiale noch besser ausschöpfen zu können. Das alles kann schon einen Großteil des Arbeitstages in Anspruch nehmen.“

„Mein Tipp für zukünftige Berufsanfänger ist, dass man sein eigenes Verhalten und Handeln immer wieder reflektiert und schaut, wo man etwas an sich selber verändern kann. Man ist eben nicht perfekt. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich sehr leidenschaftlich sein kann. Früher, in meiner sportlichen Karriere, war das sehr gut, weil man dadurch noch mehr Motivation hatte. Doch im beruflichen Leben ist das nicht immer von Vorteil. Es ist gut, für etwas eine Leidenschaft zu haben, für etwas zu kämpfen und seine Ziele und Aufgaben dementsprechend zu verfolgen. Gleichzeitig kann man damit aber auch andere Menschen vor den Kopf stoßen, die andere Ziele haben als man selbst und vielleicht über das Thema nicht die selben Ansichten teilen. Und das ist einfach etwas, woran man arbeiten kann und woran ich persönlich auch arbeite. Aber das ist eben auch ein Entwicklungsprozess. Man kann die Arbeit als seinen Lebensmittelpunkt sehen und manch anderer sieht die Arbeit eben nur als zeitliches Zurverfügungstellen von Arbeitskraft, für die man dementsprechend auch entlohnt wird. Ich glaube, irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit. Es gibt viele Workaholics, die kaputt gehen und das Leben nicht genießen können. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die ihrer Arbeit nicht so zugetan sind und dem Leben frönen. Das ist auf jeden Fall etwas, was ich auch lernen musste – dass man eben nicht 24 Stunden rund um die Uhr verfügbar sein kann und muss, um erfolgreich zu sein.“

Traumjob finden, wo man ihn nicht erwartet

Auch zum Thema Bewerbungen möchte Leif Beuth angehenden Absolventen einen Tipp mit auf den Weg geben: „Offenheit ist meiner Meinung nach ganz wichtig: Man sollte sich nicht so sehr auf eine Wunschvorstellung fokussieren. Man sollte zum Beispiel nicht sagen: ‚Ich will unbedingt im Marketing eines erfolgreichen deutschen Automobilherstellers arbeiten.’, sondern bedenken, dass es auch rechts und links davon ganz viele tolle Sachen zu entdecken gibt. Dementsprechend sollte man sich auch neben seinen eigenen Vorstellungen bewerben, denn wer weiß denn schon, ob es auch wirklich das Richtige ist, was man sich da vorstellt. Man muss auf dem Arbeitsmarkt, der ja selber ständig in Bewegung ist, einfach flexibel bleiben. Dass man den Traumjob bekommt, den man sich wünscht, passiert eher den Wenigsten. Und das ist auch nicht schlimm, denn nach zwei Jahren hat sich der Traumjob vielleicht schon ganz anders dargestellt, als man sich ihn vorgestellt hat. In den eigentlichen Traumjob wächst man erst richtig durch die tägliche Arbeit hinein. Bei Vorstellungsgesprächen sollte man außerdem auf sein Bauchgefühl hören: Wenn man ein schlechtes Gefühl hat, dann sollte man sich teilweise auch davon leiten lassen.“

Der Hochschule Mittweida wünscht Leif Beuth auf ihrem weiteren Weg viel Erfolg: „Ich glaube, sie macht einen ganz ordentlichen Job. Ich beobachte das auch immer wieder und freue mich, dass die Hochschule Mittweida einen guten und viel beachteten Weg geht. In dem Sinne wünsche ich alles Gute für alle Beteiligten.“ Und das wünschen wir ihm natürlich ebenfalls.

Claudia Höhnisch, Absolventin Medienmanagement

Claudia Höhnisch begann 2005 ein Medienmanagementstudium: „Ich habe mich für dieses Studium entschlossen, weil es mir eine große Bandreite an Möglichkeiten bot. Ich wusste zu Beginn des Studiums noch nicht, in welche Richtung ich später einmal genau gehen wollte. Hier konnte ich in viele Bereiche hinein schnuppern und habe neben den klassischen Medienbereichen auch eine Grundausbildung zu den Themen Personal, Wirtschaft und Management erhalten. Zum einen gab es viele Möglichkeiten durch Projekte praktische Erfahrungen zu sammeln, ob als Redakteur einer Wochenzeitung oder im Radio. Der Praxisanteil ist sehr gut und gibt den Studenten viel Spielraum unterschiedliche Dinge auszuprobieren und so zu erfahren, was einem wirklich liegt. Neben dem Studium habe ich außerdem freiberuflich gearbeitet beziehungsweise verschiedene Praktika in den Semesterferien gemacht. Auch nutzte ich die Möglichkeiten, die die Hochschule bot und arbeitete bei einigen Projekten aktiv mit. Der Wechsel vom Studium in die Berufswelt war dennoch recht mühsam. Trotz zahlreicher Praktika und einem guten Abschluss war der Einstieg schwer. Zwar verliefen viele Bewerbungsgespräche sehr gut, aber oft fehlte es an richtiger Berufserfahrung.“

2010 wurde Claudia Höhnisch auf ein interessantes Stellenangebot der P&P Gruppe Bayern aufmerksam und bewarb sich – mit Erfolg. Obwohl ihre Arbeitstage in dem Immobilienunternehmen meist sehr stressig und lang sind, macht ihr die Arbeit Spaß: „Eingestellt bin ich als Projektmanagerin und Mediengestalterin und habe daher ein sehr breites Feld an Aufgaben. Angefangen von der Erstellung von Flyern, Exposés, Bannern usw. über die Organisation von Messen und Veranstaltungen bis zur Erstellung von Präsentationen für Bereichs- und Geschäftsleitung ist alles dabei. Außerdem koordiniere ich all unsere externen Dienstleister. Bei mir läuft vieles zusammen, daher ist irgendwie immer Action angesagt, vor allem wenn das Tagesgeschäft alles wieder einmal durcheinander bringt. Dann nützt oftmals selbst der beste durchstrukturierte Arbeitsplan nichts und man muss improvisieren! Eine meiner Stärken ist es, auch unter enormem Zeit- und Leistungsdruck cool zu bleiben und eine sehr gute Arbeit abzuliefern. Gerade als Schnittstelle im Unternehmen und zu unseren Dienstleistern kann ich außerdem meine kommunikative Art sehr gut nutzen. Ich musste aber auch erkennen, dass ich in manchen Situationen noch nicht selbstbewusst und durchsetzungsfähig genug für das Business war. Dies ist auch immer noch eine Schwäche von mir. Aber mit jeder Woche, werde ich taffer und sicherer und kann viele Dinge schon besser wegstecken, als noch zu Beginn meiner Arbeit.“

Am Ende ihres beruflichen Weges ist Claudia Höhnisch noch lange nicht angekommen: „Ich bin seit  gut zweieinhalb Jahren berufstätig und so langsam finde ich heraus, was ich wirklich machen möchte – nämlich mich persönlich und beruflich weiter entwickeln. Ich erkenne immer mehr, was mir wirklich Spaß macht, so möchte ich in Zukunft noch mehr in Richtung Event und Messe arbeiten. Außerdem merke ich, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Und dies möchte ich auch weiter fördern. Wie das genau aussieht, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Aber jede Veränderung bringt einem unglaublich viel!“