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Zu dem Großprojekt zählen neben dem Laserinstitut der Hochschule auch drei Firmen aus der Umgebung; Laservorm GmbH, ProCon GmbH und die Kühn Email GmbH.

Ziel es ist in einem Zeitraum von drei Jahren neue Technologien zur Erzeugung von Mikrostrukturen und Beschichtungen mit Laserstrahlung und Pulverauftrag zu entwickeln.

Um das Ganze ein wenig zu verdeutlichen, hier ein paar Beispiele der Anwendung: in der Druckindustrie und der Lebensmittelindustrie werden damit Oberflächen optimiert. In der Luftfahrtindustrie dient das Projekt zur Verbesserung von Tragflächen und Turbinenschaufeln. Das Besondere an dem Projekt ist, dass erstmals weltweit spezielle Emaille-Schichten mit dem Laser aufgebracht werden sollen.

Die Fördergelder von über einer Million Euro stammen aus der BMFB-Innovationsoffensive – Neue Länder – Unternehmen Region.

„Für das Laserinstitut ist das Projekt ein weiterer Meilenstein hin zu einer der führenden Einrichtungen bei den Hochrate-Technologien mit Laserstrahlung“, erläutert Robby Ebert, der gemeinsam mit dem Institutsdirektor Prof.  Horst Exner, die Gruppe leitet. „Das Projekt ist nunmehr das Vierte in diese Forschungsrichtung. Es wurde aus der Innoprofile-Nachwuchsforschergruppe geboren“, so Ebert weiter.

Die dort entwickelte Technologie soll im Projekt hohe Produktivität erlangen. Die Firmen haben so die Möglichkeit nach Beendigung der Forschungsphase zeitnah die Ergebnisse in Produkte umzusetzen.

Mikrostruktur mit Haar

Der Umgang mit Lasern ist mittlerweile so beliebt, dass sich bereits ganze Messen diesem Thema widmen. So auch die internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung „Lasys“, die vom 12. bis 14. Juni ihre Pforten in Stuttgart öffnete.

Die Forschung zum Einsatz der Lasertechnik wird an unserer Hochschule großgeschrieben. Da wundert es kaum, dass unter den 178 Ausstellern auch das Laserinstitut der HSMW und der Laserinstitut Mittelsachsen e.V. vertreten waren. Ziel des Instituts war es, seine Technologien und Kompetenzen vor einem fachkundigen Publikum zu präsentieren und dadurch neue Kontakte mit Forschungspartnern zu knüpfen. Damit sich die Studienrichtung „Lasertechnik“ an der Hochschule weiter entwickeln kann, wurde zudem für das Studium und die Internationale Wissenschaftliche Konferenz Mittweida an der Hochschule im Oktober geworben. Der Verein und die GmbH hofften hingegen auf neue Dienstleistungsaufträge.

Mit dem Anliegen der Messe, Trends und Neuheiten auf dem Gebiet der Laser-Materialbearbeitung zu zeigen, wurden letztlich über 5.200 Besuchern angelockt. Unter ihnen waren Vertreter aus Bereichen des Maschinenbaus, der Automobilbranche, der metallbe- und verarbeitenden Industrie, sowie dem Elektronik- und Elektrogewerbe -und der optischen Industrie.

„Neue Trends erkannt“

„Die Bedeutung der Ausstellung liegt im hochwertigen industriellen Umfeld in Baden-Württemberg; dies bedeutet aktive Forschung und Entwicklung, wesentlich mehr als in Sachsen“, so Dipl.-Phys. Robby Ebert, Mitarbeiter im Laserinstitut, „dadurch kommen Anfragen, die innovative Lösungen benötigen und diese gewissermaßen provozieren.“

Ein Zusammentreffen mit potentiellen Partnern auf hohem technologischem Niveau bedeutet natürlich auch immer eine Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten.

„Wir haben neue Trends auf der Messe erkannt. Zum Beispiel dringen Ultrakurzpulslaser mit hoher Leistung in immer mehr Branchen ein“, so Ebert weiter.

Erfolgreicher Abschluss

Statt vieler Worte setzten das Institut und der Verein auf Visualisierungen. So wurde in einer Power-Point-Präsentation das Institut mit seinen aktuellen Ergebnissen in der Forschung dargestellt. In einer Vitrine konnten Demonstratorteile zu den innovativen Technologien bestaunt werden. Das Konzept schien aufzugehen. Nach drei Tagen auf dem Gelände der Messe Stuttgart dürfen sich beide Einrichtungen nun über 30 Anfragen freuen. Darunter sind sowohl mögliche Forschungspartner als auch als  Dienstleistungsaufträge.

Wie sich diese Kontakte weiter entwickeln, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Aber schon jetzt lässt sich sagen, dass die Messe ein voller Erfolg für das Laserinstitut war. Und auch 2014, bei der nächsten „Lasys“, wird unser Laserfachbereich der Hochschule wieder zu finden sein.

LAMIS, das steht für Laserpulsabscheidung von Schichten und Lasermikrostrukturierung von Festkörpermaterialien und stellt eine fakultätsübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik und Maschinenbau dar. Insgesamt sechs Nachwuchsforscher beschäftigen sich im Rahmen des Forschungsprojektes seit drei Jahren mit Mikrostrukturen und Hartstoffschichten.

Grundlagenforschung vom Maschinenbau bis zur Biotechnologie

Anwendung finden die Forschungsergebnisse beispielsweise im industriellen Maschinenbau, wo durch die Erzeugung superharter Schichten auf Kohlenstoffbasis, fast Diamanthärte erreicht wird. Damit verringert man z.B. den Verschleiß an Bohrern, vermindert dadurch die Reibung und kann die Standzeiten dieser beschichteten Werkzeuge deutlich erhöhen.

In der Biotechnologie lässt sich durch Mikrostrukturen und Beschichtungen Zellwachstum fördern oder hemmen. So können bestimmte Kombinationen aus Schichten und Strukturen zum Beispiel das Anwachsen von verschiedenen Zellen z.B. auf beschichteten Implantaten begünstigen.

Die jungen Forscher präsentieren ihre Ergebnisse auf Tagungen, halten Vorträge und veröffentlichen Artikel in Fachmagazinen. Das oberste Ziel der ESF geförderten Projekte ist die Weiterqualifizierung von Absolventen der Hochschule. Das funktioniert so gut, das Katja Günther nach Abschluss des Projekts im Sommer einen Job bei Creavac, einer Vakuumbeschichtungsfirma in Dresden, antritt. Sie ist eine der sechs Nachwuchsforscher und Forscherinnen und hat Physikalische Technik in der Spezialisierungsrichtung Lasertechnik studiert.

Eine weitere Zusammenarbeit mit der Hochschule Mittweida sieht sie als ausdrücklich erwünscht an, da die Hochschule Mittweida mit sehr hoher fachlicher Kompetenz sowie den verschiedensten modernsten Messtechniken ausgerüstet ist.

Auch nach Projektende geht es weiter

Auch nach dem offiziellen Projektende im August wird in Mittweida weiter in Richtung Lasermikrobearbeitung und superharte Schichten geforscht. Prof. Weißmantel, Studiendekan für Physikalische Technik, verweist auf das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Schimasuma“ (Schichtstapel und Nanokompostite aus superhartem Material) und ein Verbundprojekt mit der Firma 3D-Micromac AG aus Chemnitz.

Studierende können sich im Laserinstitut als studentische Hilfskraft bewerben oder dort im Rahmen ihrer Abschlussarbeit forschen. Gesucht werden Studenten der Fachrichtungen Lasertechnik, Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Informatik.