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Die Welt ist groß und bietet unendliche Möglichkeiten. Du möchtest ein Semester im Ausland studieren oder ein Praktikum absolvieren? Wir unterstützen dich dabei!

Die Welt ist groß und bietet unendliche Möglichkeiten. Du möchtest ein Semester im Ausland studieren oder ein Praktikum absolvieren? Wir unterstützen dich dabei!

Wieso ein Auslandsaufenthalt?

Neben dem schon angesprochenen Extra auf deinem Lebenslauf, kannst du deine Sprachkenntnisse während eines Auslandaufenthaltes vertiefen. Du sprichst vielleicht ein oder zwei Fremdsprachen, die du in der Schule gelernt hast. Aber würdest du sagen, dass du dich wirklich sicher in der Sprache fühlst und eventuell sogar Verhandlungen führen könntest? Mit einem Auslandsaufenthalt kommst du diesem Ziel näher. Außerdem lernst du die kulturellen Besonderheiten eines Landes und viele neue Leute kennen. Über Traditionen, Musik oder kulinarische Köstlichkeiten zu lesen ist die eine Sache, aber all das zu erleben ist etwas ganz Anderes. Trau dich und begib dich in das große Abenteuer.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Es gibt viele Optionen, wie du deinen Auslandsaufenthalt gestalten kannst. Sehr viele. Beginnen wir mit dem Klassiker: Du kannst ein Auslandssemester absolvieren und an einer Partneruniversität studieren. Den Zeitraum kannst du natürlich auch verlängern – etwa auf ein Jahr. Interessant für Sprachaffine: Es gibt die Möglichkeit, dein im Studium vorgesehenes Praktikum im Ausland zu machen;  statt in fremden Hörsälen zu sitzen kannst du so direkt praktische Erfahrungen sammeln und in der Fremdsprache im beruflichen Kontext interagieren.

Auch der Besuch einer Summer School in den Semesterferien ist möglich. Bei diesen Sommerakademien treffen Studierende aus verschiedenen Ländern aufeinander. Es gibt verschiedene Formate, die sich unter anderem durch den Praxisanteil unterscheiden. Allen gemein ist in der Regel, dass Wissen zu einem spezifischen Thema in kurzer Zeit vermittelt wird. Dabei kannst du Sprachkenntnisse sammeln und neue Länder kennen lernen, ohne gleich ein halbes Jahr weg zu sein. Du kannst eine Summer School auch als Testphase nutzen: Gefällt dir, was du vor Ort siehst, kannst du direkt ein richtiges Auslandssemester planen.

All diese Möglichkeiten hast du sowohl innerhalb Europas als auch weltweit. Dafür haben wir viele Partnerhochschulen – etwa in England, Schottland, Frankreich, Rumänien, Südafrika, auf den Philippinen und in vielen anderen Ländern. Eine Übersicht über die Partnerhochschulen der HSMW findest du bei Cosmo X.

Werden im Ausland erbrachte Leistungen in Mittweida angerechnet?

Die Noten, die du an der Partneruni im Ausland schreibst, kannst du dir meist ohne große Probleme an der HSMW anrechnen lassen. So können die Module eines Semesters auch im Ausland erbracht werden und somit „verlierst“ du auch kein Semester deiner Studienzeit. Wie du dir was anrechnen lässt, besprichst du im Vorfeld unbedingt mit dem Fachverantwortlichen in Mittweida. Keine Sorge: Eine gewisse Nichtübereinstimmung der Fächer ist der Normalfall. Bei Auslandsaufenthalten geht es deshalb darum, ähnliche Fachkenntnisse zu erwerben – nicht dieselben. Und es geht darum, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Wie sieht die Finanzierung eines Auslandsaufenthaltes aus?

Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt während des Studiums zu finanzieren. „Das ist bestimmt zu teuer“ ist zwar eine bequeme Ausrede, entspricht aber zu 0,0 % der Wahrheit. Erste Möäglichkeit: Auslands-BAföG. Vielleicht hast du schon Mal von ERASMUS+ gehört? Dieses ermöglicht ein Austauschsemester, Praktikum oder Sprachkurs im europäischen Ausland. Für Aufenthalte, die nicht mit ERASMUS+ gefördert werden können, gibt es PROMOS. Dieses Programm fördert weltweite Studien- und Forschungsvorhaben, Praktika außerhalb der EU-Länder, Fachsprachkurse und Fachkurse (zum Beispiel Sommerkurse). Ganz schön viel, oder? Deshalb gibt es jemanden, der dir hilft, die richtigen, wichtigen Dinge zu beachten.

Wer hilft bei der Planung?

Neben der passenden Finanzierung ist für einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt eine gute Planung die wichtigste Voraussetzung. Unterstützung bekommst du dabei vom Akademischen Auslandsamt. Diese reicht von der Vermittlung der passenden Partneruniversität über das Finden der richtigen Finanzierung bis hin zu Tipps zu Versicherungen und lokalen Besonderheiten. Weitere Informationen zu Auslandsaufenthalten, Partneruniversitäten und nützliche Tipps für Outgoings findest du auf den Seiten des International Office der HSMW.

Am Strand | © Patrick Sommer

Am Strand | © Patrick Sommer

Wo genau hast Du in Spanien gelebt?

Das erste Mal außerhalb von Deutschland studierend, habe ich 2012 in Valencia verbracht. Diese wunderschöne, sehr südlich gelegene Stadt strotzt nur von Leben und ihrem ganz eigenem Spirit.

 

 

Hast Du dort ein Auslandssemester oder –praktikum gemacht?

An der Universidad Politecnica de Valencia habe ich im Fachbereich „Ingeneria industrial“, was der Studienrichtung Wirtschaftsingenieurwesen entspricht, studiert. Der Campus ist ein riesen Areal. Ausgestattet mit Geschäften, Tennisplätzen, Fussballfeldern und auch einer Schwimmhalle. Von der Größe fast zu vergleichen mit dem Stadtkern von Mittweida. Diese Universität erfüllt mit ihren Freizeitangeboten, aber auch mit ihrer technischen Ausstattung, alle Erwartungen.

 

Cuenca | © Patrick Sommer

Cuenca | © Patrick Sommer

Wann und wie hast Du diesen Aufenthalt geplant?

Man sollte ein halbes Jahr vorher beginnen seinen Auslandsaufenthalt zu planen, um ausreichend Spielraum zu haben, fehlende Dokumente nachreichen zu können. Unterlagen wie Notenspiegel, Learning Agreement (vom Professor zu unterschreiben), und ein paar Spanischkenntnisse sind erforderlich. Im Vorfeld gibt es genügend Informationsveranstaltungen an der Hochschule zum Schnuppern. In Mittweida haben wir das Glück, das wir eine kleine Hochschule sind und somit das Auslandsamt nicht überlastet ist.

 

Gab es im Vorfeld Probleme bei der Organisation?

So ein Aufenthalt im Ausland klingt kompliziert und nach viel Organisation. Ist es aber nicht! Das Auslandsamt und besonders Marion Dienerowitz haben mir viel geholfen und waren bei Fragen und Problemen immer für mich da. Wir haben ein Super Erasmusprogramm. Wenn du zeitig kommt, kannst du dir so gut wie jeden Ort aussuchen. Freunde von mir, die an anderen Universitäten studieren, beneiden uns.

 

Ausflug ans Wasser | © Patrick Sommer

Ausflug ans Wasser | © Patrick Sommer

Wenn Du zurückschaust, wie war Deine Anfangszeit in Spanien?

Ich kann mich noch gut an den ersten Tag erinnern. Ankommen auf dem riesen Campus, auf der Suche nach dem „International Office“ versuchte ich natürlich nach dem Weg zu fragen. „Donde está la oficina?“ waren die ersten Brocken Spanisch. Ich habe kein Wort verstanden, als der Spanier hektisch probierte mir den Weg zu erklären. Dann suchte ich eine Person mit blonden Haaren, da ich mit den Spaniern schon am Verzweifeln war. Auf Englisch konnte sie mir den Weg erklären.
Auch die Wohnungssuche gestaltete sich äußerst aufregend. Da die älteren Spanier gar kein Englisch konnten, versuchte ich per Telefon nach einer Wohnung zu fragen. Nach erhaltenem Termin zur Besichtigung einer Wohnung mussten teilweise Mimiken und Gestiken herhalten, um auf irgendeine Art und Weise kommunizieren zu können. Nach diesen ersten „Negativ“-Erlebnissen beschloss ich, einen Spanisch Intensivkurs zu absolvieren, der dringend notwendig war.

 

Wie wurdest Du von den Spaniern aufgenommen?

Spanier sind super freundlich, hilfsbereit und offene Menschen. Jedoch sind deren Englischkenntnisse meist nicht so gut, besonders bei den Älteren. Von daher kann sich eine Konversation ohne Spanisch kompliziert gestalten. Aber es ist von dem ganzen „Papierkram“ viel einfacher. Behördengänge gestalten sich als Ausländer nicht so kompliziert wie in Deutschland.

 

Wo hast Du in Spanien gewohnt?

Ich habe nahe der Universität in einer Erasmus WG gelebt. Die Hauptsprache war Englisch. Es ist nicht ratsam mit Deutschen zusammen zu ziehen. Man befindet sich im Ausland um eine Sprache zu lernen. Von daher waren meine Erwartungen Spanisch zu lernen in der ersten WG nicht so groß.
In meiner zweiten Wohnung habe ich mit Spaniern und Franzosen zusammen gelebt. Hier habe ich versucht mich auf Spanisch zu verständigen, wenn jedoch mal ein paar Worte fehlten, wurde wieder auf Englisch gewechselt. Es war ein jonglieren der Sprachen.

 

Wie hast Du Deine Freizeit gestaltet?

Kochabend | © Patrick Sommer

Kochabend | © Patrick Sommer

Neben Sport, Strand und Stadtbummeln, war es normal sich abends bei anderen ausländischen Studenten zu treffen und gemeinsam zu kochen oder in einer Bar den Tag ausklingen lassen. Was gibt es schöneres als ein Bierchen in der Abendwärme zu trinken und dabei auch noch die Sprache zu lernen.

 

Was war rückblickend Dein schönstes Erlebnis?

Es gab viele schöne Erlebnisse, aber die intensivsten waren während der „Fallas“. „Las Fallas“ ist eines der größten Frühlingsfeste in Europa. Eine ganze Woche lang knallt es in jeder Straßenecke. Wenn es um Lautstärke und Effekte geht, sind die Spanier nicht zu übertreffen. In jeder Straße gibt es ein Festzelt und laute Musik und Massen von gut gelaunten Menschen. Man kann sich gar nicht vorstellen, was hier alles möglich ist. In Deutschland würde es so etwas auf Grund der ganzen Schutzmaßnahmen nicht geben.

 

Gab es auch Zeiten, in denen Du am liebsten wieder nach Hause gefahren wärst?

NEEEEIN!!!!

 

Was hat Dich erneut nach Spanien geführt?

Das Gefühl etwas begonnen zu haben und nicht einfach so abbrechen zu wollen. Spanisch ist eine ganz besondere Sprache, die man, nach dem man einmal in diesem Land war, auch in gewisser Sicht und Weise lebt. Ich kann mich mit dem Land, den Leuten und der Sprache identifizieren.

 

Wie bist Du an das Praktikum gekommen?

Formel 1| © Patrick Sommer

Die Arbeitssituation ist momentan nicht die beste in Spanien, von daher habe ich mit Initiativbewerbungen mein Glück versucht. Ich rate zu größeren Unternehmen zu gehen, weil man sonst vielleicht doch mal die spanischen Launen zu spüren bekommt. Nach sicher geglaubtem Praktikumsplatz in Bilbao, kam 3 Wochen vor Beginn eine Absage.
Nun war es schwer Ersatz zu finden. Jedoch konnte ich nach weiteren erfolgreichen Bewerbungsgesprächen zwischen „Bosch“ und „Volkswagen Navarra“ wählen. Mit Spanisch- und Englisch-Kenntnissen hat man es als Deutscher ein bisschen einfacher.

 

Was sind Deine Aufgaben im Praktikum?

Mein Praktikumsplatz befindet sich bei VW in Pamplona in der Abteilung Qualität und Einkauf. Neben Lieferantengesprächen, Planung und Meetings ist auch das Übersetzen ein großer Teil meiner Aufgaben.

 

Welche Förderungen hast Du in Anspruch genommen?

Während meiner Zeit in Valencia hatte ich Erasmus-Studien-Stipendium und nun für das Praktikum in Pamplona ein Erasmus-Praktika-Stipendium. Das Stipendium für Praktika ist wesentlicher höher und beträgt 300 bis 400 Euro im Monat. Also nicht zögern, diese Stipendien werden in Sachsen vergeben und es gibt immer reichlich nicht genutzte Gelder.

 

Sollte, Deiner Meinung nach, jeder eine gewisse Zeit im Ausland verbracht haben?

Ja, Ja, und nochmals JA!!! Ich finde es sollte ein Studienschwerpunkt sein. Es ist eine intensive mit unglaublichen vielen Eindrücken geprägt Zeit. Manch einer erlebt nicht so viel in 10 Jahren. Alles was man vorher an „ Klischees“  hatte, ist vergessen. Toleranz, Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit sind Schlagwörter, mit denen man sich danach beschreiben kann. Denn es ist etwas ganz anderes im Ausland auf sich gestellt zu sein. Nach einem Erasmus-Aufenthalt versteht man sich nicht mehr als Deutscher, sondern als Europäer.

Bienvenue | © Anna Kirchner

Angefangen hatte alles im letzten Sommersemester als sich die Medienstudentin kurzfristig dazu entschloss, ein Auslandssemester in Frankreich zu verbringen. Dabei war es ihr wichtig sich nicht nur auf die französische Sprache zu beschränken, sondern auch ihre Kenntnisse in Englisch zu erweitern. Gesagt, getan. Bei der Suche nach einer passenden Partneruni fiel die Wahl schließlich auf die École Superieure de Commerce de Saint-Étienne.

 

Dann war es soweit

I beg young people to travel | © Anna Kirchner

I beg young people to travel | © Anna Kirchner

Schon waren die Vorbereitungen für den Auslandsaufenthalt in vollem Gange. Neben Frau Dienerowitz vom Auslandsamt, bekam sie Unterstützung von der Gastuniversität, die im Vorfeld alles vorbereitete und bei Fragen jederzeit zur Verfügung stand.

Von September bis Dezember belegte Anna dann Fächer an der englischen Business School. Dabei beschränkte sie sich nicht, wie in Deutschland üblich, auf eine Studienrichtung, sondern schnupperte sowohl in Bachelor- als auch Master-Modulen hinein. Fächer wie Intercultural Management und Science pour le Manager fanden sich auf Annas Stundenplan wieder.

Zusammen ist man weniger allein

Der Vier-Jahreszeiten-Baum | © Anna Kirchner

Ihre Anfangszeit in Frankreich beschreibt Anna rückblickend als spannend. „Ich habe nicht wirklich viel Französisch sprechen können als ich ankam. Es war ein Abenteuer mich kommunikativ zurecht zu finden“, erzählt Anna, „Durch die recht überschaubare Erasmus-Gruppe war ich nie alleine und lernte viel. Wir haben uns gegenseitig viel unterstützt!“

Die Gruppe erwies sich auch als äußerst hilfreich, wenn es um die Freizeitgestaltung ging, denn gemeinsam wurde viel unternommen. Aber auch von den Franzosen wurde Anna von Anfang an sehr herzlich und interessiert aufgenommen. Bei Fragen zum Vorlesungsstoff und Abläufen an der Uni waren sie eine große Hilfe.

 

Das Leben genießen

Lichterfest in Lyon | © Anna Kirchner

Französisches Flair spürt ein Jeder am besten, in dem er durch die französischen Straßen und Gassen flaniert – wo Cafés am Straßenrand mit verführerischen Kreationen locken und französische Worte durch die Luft schweben. So versprüht auch Saint-Étienne seinen ganz eigenen Charme. „Saint-Étienne bietet jede Menge Freizeitmöglichkeiten und Lyon ist als wirklich schöne Stadt auch nicht weit“, beschreibt Anna, „Eines der schönsten Erlebnisse war für mich das Lichterfest in Lyon. Dies findet Anfang Dezember statt. Dabei werden in ganz Lyon werden die historischen Gebäude thematisch mit unzähligen Lightshows beleuchtet. Zudem stehen in nahezu allen Fenstern Kerzen. Es war zwar unbeschreiblich viel los. Aber es hat sich definitiv gelohnt.“

Auslandserfahrungen verändern Menschen

Fête des Lumières à Lyon | © Anna Kirchner

„Für mich war es nicht mein erster längerer Auslandsaufenthalt, aber auch dieses Mal kann ich sagen: es lohnt sich. Man lernt sich auf eine ganz besondere Art neu kennen, kann vielleicht sein Leben mal aus einer anderen Perspektive betrachten und das ist sehr viel Wert“, resümiert Anna.

Gelohnt hat sich in der Tat das ganze Semester für die Medienstudentin. Die Frage, ob es auch schlechte Erfahrungen in Frankreich gab, verneint Anna lachend. So fühlte sie sich doch in Frankreich wie zu Hause und wäre gerne noch länger geblieben. Rückblickend würde sie immer wieder nach Saint-Étienne gehen und kann nur jedem Studenten empfehlen eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen. Allein die ganzen Erlebnisse und die Chance sollte niemand versäumen.