Rika Fleck1.  Was denken Sie, warum haben die Studenten Sie nominiert?

Ich denke es gibt zwei Gründe. Der Erste ist, dass ich in der Lehre, die ungefähr 40 Prozent meines Arbeitsvolumens ausmacht, innovative Lehrformen ausprobiere. Ich habe zum Beispiel ein kleines Lehrmodul über Bildgestaltung programmiert, welches die Studierenden in einer bestimmten Zeit absolvieren müssen. Anschließend beginnt automatisch eine Wissensüberprüfung. Dann habe ich die Technikbelehrung, soweit das möglich ist, in den Onlinebereich verlagert. Hier findet ein anschließender Test statt. Ich denke, das sind Zukunftsschritte, vor denen wir uns nicht verschließen sollten. Das erkennen die Studierenden an.

Der zweite Grund ist, dass ich in der anderen Zeit Fernsehprojekte mit den Studierenden umsetze. Das machen wir in kleineren Teams. Dadurch ist die Zusammenarbeit intensiver. Man lernt sich besser kennen, kann sich aufeinander verlassen und zieht an einem Strang. Ich bin auch nicht der Typ, der sich mit Zeigefinger vor die Studierenden stellt und erklärt, sondern kommuniziere auf Augenhöhe – eher freundschaftlich.

Vorlesung zur KinderUni

Vorlesung zur KinderUni

2. Was unterscheidet Ihren Unterricht von anderen Vorlesungen?

Ich habe den Vorteil, dass ich die Seminare und Praktika zum Unterricht der Professoren halte. Ich habe also immer einen stärkeren Praxisbezug. Dadurch wird der Unterricht schon von vornherein lockerer und es entsteht eine Mischung aus Vorlesung mit E-Learning-Anteilen und praktischer Projektarbeit mit Auswertung und Diskussion. Das wäre bei Vorlesungen so nicht machbar.

3. Welches Ihrer Forschungsthemen finden Sie am spannendsten? Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Mein Forschungsschwerpunkt ist Lernen per Video. Das gibt es zwar schon alles irgendwie, aber fast immer in minderer Qualität und nicht auf unseren universitären Bildungsanspruch sowie unsere Bildungsstrukturen abgestimmt. In renommierten Universitäten in den USA forschen die Professoren hauptsächlich. Die Studenten eignen sich ihr Wissen aus Büchern, Filmen oder Onlineangeboten selbst an. Erst hinterher treffen sich Professor und Studierender zum wissenschaftlichen Gedankenaustausch. Ich glaube nicht, dass wir dieses Prinzip eins zu eins übernehmen können, aber ein Stück weit wird sich das auch bei uns so einspielen. Allein schon, weil wir immer weniger Zeit für viele Aktivitäten haben und zusehen müssen, wie wir möglichst viele Dinge, wie Arbeit, Lernen und Familie, parallel erledigen können.

Rika Fleck hinter der Kamera

Rika Fleck hinter der Kamera

4. Was haben Sie vor ihrer Tätigkeit als Dozent in Mittweida gemacht?

Ich habe von 1994 bis 1999 in Mittweida Medientechnik studiert. Parallel war ich schon als Fernsehautorin in Dresden unterwegs. 1999 bin ich beim MDR in der Politikredaktion eingestiegen und habe später als freie Mitarbeiterin auch für den damaligen ORB und NDR gearbeitet. Das habe ich bis 2004 gemacht. Damals hatte ich schon meinen Job an der Hochschule Mittweida. Irgendwann habe ich die Autorentätigkeit aufgegeben, weil ich mich immer halbieren musste – da leidet die Qualität.

5.  Inwieweit beeinflussen Ihre vorherigen Tätigkeiten Ihre Lehre an der Hochschule Mittweida?

Der Job als Fernsehautorin ist schon naheliegend und bietet gute Voraussetzungen für die Medienausbildung in Mittweida und da ich Medientechnik studiert habe, waren mir Kamera- und Schnitttechnik auch nicht fremd. Alles zusammen bin ich „der Generalist“, den wir hier ausbilden.

6. Bleibt bei Ihrem Einsatz für Forschung und Lehre noch Zeit für Hobbies, Freizeit und Familie?

Sehr wenig. Für die Familie nehme ich mir allerdings die Zeit. Mein Wochenende ist mir heilig. Hobbies und Sport bleiben aber definitiv auf der Strecke. Aber ich arbeite daran.

Reik Steinert, Absolvent Physikalische Technik, Studienrichtung Lasertechnik

Reik Steinert, Absolvent Physikalische Technik, Studienrichtung Lasertechnik

Der Wahlschwede Reik Steinert ist ein schönes Beispiel dafür, dass man sich auch im Studium nochmal neu orientieren kann. Nach dem Abitur absolvierte er seinen Zivildienst beim Krankentransport und Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Dadurch wurde ihm auch klar, in welche Richtung er sich entwickeln möchte: „Ich interessierte mich sehr für Medizintechnik. Deshalb und wegen der Nähe zu meinem Heimatort Rochlitz wollte ich in Mittweida Physikalische Technik  mit der Vertiefungsrichtung Medizintechnik studieren“, erinnert er sich. Doch nach dem Grundstudium lag sein Hauptaugenmerk nicht mehr auf der Medizintechnik. Der junge Mann wurde während des Studiums von der Lasertechnik begeistert, heute einem der größten Forschungsbereiche der Hochschule Mittweida.

Nachdem die neue Richtung klar war, ging es rasant weiter. Reik Steinert erinnert sich: „Ich wollte mein Praktikum im Ausland absolvieren.“ Gesagt – getan! Allerdings fehlten ihm spezielle Fremdsprachenkenntnisse: „Ich hatte keine großen Erfahrungen, daher blieb mir nur ein Land, in dem ich mit Englisch klar kam.“ So landete der Mittelsachse bei Permanova Lasersystem AB im schwedischen Mölndal südlich von Göteborg.  „Bei derselben Firma habe ich meine Diplomarbeit geschrieben und nach dem Studium angefangen zu arbeiten. Heute bin ich immer noch dabei“, resümiert der Techniker und fühlt sich wohl in seinem Job.

Europa und der Rest der Welt

Der Projektingenieur arbeitet eng mit der Konstruktionsabteilung bei Permanova zusammen: „Wenn wir ein Projekt haben, bin ich die erste Zeit in die Planung und den Einkauf der Komponenten einer Anlage involviert. Zusammen mit unseren Konstrukteuren für Mechanik und Elektrotechnik finden wir Lösungen für die Probleme unserer Kunden. Später arbeite ich relativ viel allein. Programmierung und Inbetriebnahme sind dann meine Aufgaben.“ Der Kundenstamm kommt dabei aus der gesamten Welt. Ob Europa, China oder Afrika – Reik Steinert hat schon einiges gesehen. „Dabei versuche ich jedoch nicht länger als zwei Wochen am Stück unterwegs zu sein. Ist der Kunde in der Nähe von Göteborg, kann man pendeln, sonst wohnen wir im Hotel“, sagt der Wahlschwede.

Besonders gefällt Steinert die schwedische Mentalität und die Atmosphäre innerhalb des Unternehmens: „Es ist sehr locker, da das Chef-Angestellten-‚Gefälle‘ in Schweden nicht so ausgeprägt ist wie in Deutschland. Wenn ich ein Problem habe oder mir etwas nicht gefällt, kann ich es einfach sagen.“ Außerdem sei alles ein wenig relaxter als in Deutschland. „Man ist nicht nur auf Gewinn aus, sondern auch auf die Zufriedenheit des Kunden“, meint Steinert und findet doch einen Wermutstropfen: „Etwas störend sind manchmal die vielen Meetings. In Schweden will man es allen recht machen und das resultiert in vielen Meetings.“

Reik Steinert hat seinen Weg gefunden und ein weiterer Umschwung ist (vorerst) nicht geplant – maximal ein Aufstieg. „Mal sehen, vielleicht Projektleiter oder mehr in Richtung Entwicklung. Aber da lasse ich mich überraschen.“ Das ist eben alles etwas relaxter in Schweden.

Elena Hennig vom Hochschulsport erklärt einfache Übungen für kurze Entspannung im Arbeitsalltag: „Es ist natürlich immer schwer, sich von seiner Arbeit zu lösen. Daher können die Übungen direkt am Arbeitsplatz ausgeführt werden. Das Ganze dauert maximal zehn Minuten, und es hilft dabei, Verspannungen zu lösen, die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung anzuregen. Natürlich gilt: Je öfter wir dazu kommen, umso besser.“

Übung 11. Schultern rückwärts kreisen

Diese Übung hilft der Lockerung des gesamten Schultergürtels. Zuerst werden die Schultern so hoch, danach so weit nach hinten wie möglich und zuletzt bis ganz nach vorn gezogen. Diesen Bewegungsablauf 15 Mal wiederholen.  Wichtig bei der Übung ist, mit den Schultern so zu kreisen, damit möglichst ein großer Bewegungsradius erreicht wird.

Übung 22. Lockerung des Schultergürtels

Beide Schultern soweit wie möglich hochziehen, die Arme dabei nach unten hängen lassen. Diese Position etwa zwei Sekunden gehalten, danach beide Schultern in einer ruckartigen Bewegung fallen lassen. Beim Hochziehen der Schultern einatmen und beim Fallenlassen ausatmen.
Die Übung wird fünf Mal wiederholen.

Übung 33. Dehnung der Schulter-Nacken-Muskulatur

Zunächst den linken Arm nach unten schieben, die Handfläche zeigt parallel zum Boden. Nun wird der Kopf Richtung rechte Schulter geneigt. Diese Position etwa zehn Sekunden halten. ACHTUNG: Die Position sollte nicht ruckartig gelöst werden.
Diese Übung auf beiden Seiten drei Mal wiederholen.

 

Übung 44. Dehnung der Unterarmmuskulatur

Durch ständiges Arbeiten an der Tastatur kommt es häufig zu verkürzten Sehnen und Muskeln im Unterarmbereich. Mit dieser Übung wird die Muskulatur gedehnt und einer Verkürzung vorgebeugt: Den Arm mit der Handfläche nach oben ausstrecken und diese mit der anderen Hand in Richtung unseres Körpers ziehen. Diese Position zehn Sekunden halten und die Übung auf beiden Seiten drei Mal wiederholen.

Übung 55. Übung zur Mobilisation der Wirbelsäule

Zuerst die Hände auf die Knie legen. Jetzt den Rücken rund machen und danach den gesamten Oberkörper nach oben in eine aufrechte Haltung drücken. Anschließend wieder in die erste Position mit rundem Rücken übergehen. Während der Übung auf die Becken-Bewegung achten und beim Aufrichten einatmen, beim Übergang zum runden Rücken ausatmen.