3D Container

3D Container | © WOLFRAM Design/Engineering, Dresden

Mit diesem Thema beschäftigen sich seit Februar 2012 die Mitarbeiter der Fakultät Medien Constanze Hundt und Robert Knauf unter Leitung von Mirko Lenz. Das Ziel: Ein transportabler 3D-Container, der praktisch überall aufgestellt werden kann. „Im Inneren des Containers findet der Betrachter eine Panorama-Umgebung, in die man drei-dimensional eintauchen kann“, erklärt Mirko Lenz. Über Projektoren werden stereoskopische Bilder auf vier Innenwänden (geradeaus, links, rechts, unten) gezeigt.  Das ganze ähnelt einem Flugsimulator – eben nur in 3D.

Das Projekt wird in einem Forschungsverbund mitteldeutscher Partner realisiert. Sieben Unternehmen und zwei Hochschulen arbeiten darin zusammen, um den Traum des transportablen Erlebnisses möglich zu machen. Die Mittweidaer sind im Forschungsverbund mit der Aufgabe der Kameraentwicklung und Handhabung, d.h. dem Workflow im späteren Einsatz, betraut. „Wir benötigen entsprechend der Anzahl der Seiten vier Kamerapaare“, erklärt Robert Knauf: „Dabei müssen wir natürlich verschiedene Bedingungen beachten, damit die Bilder am Ende zusammenpassen und wir die Kamerapaare synchron steuern können.“ Außerdem sollen die Kameras zusätzlich auf einem Stativsystem installiert werden, um eine gute Bedienbarkeit und einen einfachen Transport zu ermöglichen.

Die Alpen in 3D

Kappa_Kamerakomplex

3D-Kamerasystem | © Robert Knauf, Christian Roschke

Eingesetzt werden kann das neue System zum Beispiel auf Messen, bei denen Kunden einen Eindruck von einer Gegend, einem Standort oder einem Produkt erhalten sollen. „Man könnte beispielsweise ein 3D-Panorama der Alpen darstellen“, meint Knauf. Wichtig sei, dass das System so stabil konstruiert werden muss, dass es die Reisen an verschiedene Standorte auch übersteht.

Initiiert wurde das Projekt vom zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMBF). Für den Bau des Kamerasystems ist die hessische Kameramanufaktur Kappa optronics GmbH  verantwortlich. Koordiniert wird das Projekt durch die ‚Forschungsgemeinschaft Mitteldeutschland GmbH‘ aus Lichtenau.

Erfahrungen sammeln und austauschen

Damit die Forscher weitere Erfahrungen im Umgang mit der 3D-Technologie sammeln können, wurden innerhalb der Fakultät verschiedene Projekte initiiert. Knauf berichtet: „Wir haben mit unseren Masterstudenten Workshops und im Anschluss einige 3D-Produktionen durchgeführt.“ Entstanden sind kurze Beiträge zu verschiedenen Themen wie Ultimate Frisbee, veganes Kochen und ein Musikvideo. Diese werden demnächst der Öffentlichkeit präsentiert.

Seit Kurzem ist die Hochschule Mittweida außerdem Partner des 3D Innovations Centers des Fraunhofer Heinrich Hertz Instituts aus Berlin. „Das ist gut für uns und die Studenten der Hochschule Mittweida, da wir dort neueste Kameratechnik testen können und ein aktiver Wissensaustausch erfolgt“, erklärt Robert Knauf. Man kann also gespannt sein, was uns in Zukunft erwartet. Vielleicht kann man in einem 3D-Container sogar irgendwann wie im erfolgreichen 3D-Blockbuster „Avatar“ nach Pandora reisen.

Stefanie Jahn, Absolventin Biotechnologie

Stefanie Jahn, Absolventin Umwelttechnik/ Biotechnologie

„Als Abiturientin mit den Hauptfächern Mathematik und Biologie habe ich einen Studiengang gesucht, der beides miteinander verbindet. Des Weiteren wollte ich unbedingt einen Ingenieurstudiengang absolvieren und gern in der Nähe meines Heimatortes Hartha im Landkreis Mittelsachsen bleiben, da hier meine Familie und Freunde sind.“

Mit Praxis und Theorie zum maximalen Lernerfolg

„Das Studium der Biotechnologie war sehr entspannt. Man hatte einen Plan, dem man folgen konnte, und wusste schon im ersten Semester, was die darauffolgenden Semester mit sich bringen. Es war kein Einschreiben auf Wartelisten notwendig, wie man es teilweise bei Universitäten kennt.  Ebenfalls sehr entspannt und erfüllbar waren die Prüfungen. Es gab nichts, was unklar war. Ich wusste, was ich für Bedingungen erfüllen muss, schrieb mich in die Prüfungsliste ein und musste nur noch pünktlich zum Prüfungstermin erscheinen. Und auch die Möglichkeit der Wiederholungsprüfungen war in Ordnung – manchmal schon im folgenden Semester.“

„Richtig familienfreundlich zeigte sich die Hochschule Mittweida, als ich im 6. Semester kurz vor den Prüfungen meinen Sohn zur Welt gebracht habe. Ich bekam in einer Prüfung sogar einen extra Nachholtermin, damit ich nicht ein ganzes Jahr auf die Wiederholungsprüfung warten musste. Auch die Vorlesungszeiten waren super, so dass Sohnemann in den Kindergarten gehen konnte während ich studieren war. Bei Praxis-Terminen wurde auf mich Rücksicht genommen. Das war wirklich sehr entspannt.“

„Während der Studienzeit hatten wir einen guten Mix aus Praxis und Theorie, aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann mag ich die Praxis mehr. In allen Studienfächern wurden Beispiele aus der Realität abgeleitet und immer wieder aufgezeigt, wozu man sie braucht. Ich denke da nur an Werkstofftechnik, Biotechnologie, Sensorik, Bioverfahrenstechnik und und und… Immer wieder gab es Praktika in allen möglichen Fächern. Das hat mir sehr geholfen, auch komplexe Themen zu verstehen, fachübergreifend.“

„Insgesamt bin ich mit dem Studium sehr zufrieden und habe genau das richtige für mich gefunden. Mittweida ist nach wie vor der Ort meines Studiums. Darüber hinaus sind wichtige Freundschaften entstanden, die in Mittweida zu Hause sind. Über meine Arbeit als Entwicklungsingenieurin bei Endress + Hauser Conducta im Bereich der Sensorik-Entwicklung habe ich nach wie vor einen engen und wichtigen Kontakt zur Fachgruppe Biotechnologie an der Hochschule Mittweida.“

Vom Studium direkt in den Traumjob

„Ich hatte den perfekten Berufseinstieg. Über das Studium habe ich meinen späteren Arbeitgeber bereits kennengelernt. Nach ein paar Monaten als Werksstudent in der Firma habe ich dann dort meine Diplomarbeit geschrieben und im Anschluss eine Anstellung bekommen. Besser kann man es sich nicht wünschen. Seitdem arbeite ich in meiner Firma als Entwicklungsingenieurin.“

„Jetzt bin ich im Bereich der Sensorentwicklung tätig. Dabei geht es darum, neue Wege zu finden Wasser und Abwasser zu analysieren, aber auch chemische Prozesse in der Industrie mit Sensoren zu überwachen. Ich stehe im Labor und untersuche verschiedene Methoden, werte diese am Rechner aus und verbessere immer weiter, bis ein fertiger Sensor entsteht, der den Anforderungen des Kunden entspricht. Als zweites Aufgabenfeld betreue ich die Reagenzienpflege in der Firma, d.h. ich erstelle Sicherheitsdatenblätter für die Reagenzien, die an Kunden verschickt werden, sorge für die korrekte Etikettierung und ändere auch Rezepturen, wenn es zu Kundenbeschwerden kommt (was zum Glück bisher nur einmal passiert ist). Eine wichtige Aufgabe ist auch der korrekte weltweite Versand unserer Chemikalien und damit muss ich das Chemikalienrecht in anderen Ländern vor allem USA und China kennen. Alles ist sehr interessant, es wird nie langweilig.“

Mein heutiger Arbeitstag

„Ich beginne wie immer mit dem Abarbeiten meiner E-Mails und werte die Messergebnisse der letzten Nacht aus. Dabei klingelt ab und zu das Telefon und fordert meine Aufmerksamkeit, vor allem wenn der Service anruft und eine schnelle Lösung für einen Kunden gefordert wird. Am frühen Nachmittag haben wir eine Projektbesprechung, bei der jeder seine Ergebnisse der letzten Wochen präsentiert und über neue Vorgehensweisen diskutiert wird. Kurz vor Feierabend nochmal Laborarbeit, Sensoren anschließen und Reagenzien auffüllen, damit wieder über die Nacht gemessen werden kann und ich neue Werte für morgen habe.“

Mit ihrer beruflichen Entwicklung ist Stefanie Jahn sehr zufrieden: „Ich bin definitiv dort, wo ich mit dem Studium hin wollte! Ich bin Diplomingenieurin in einer wachsenden Firma, ich arbeite selbstständig und man vertraut meinen Ergebnissen. Meine Arbeit ist spannend und ich lerne nie aus. Ich konnte mir bereits Fachkompetenz erarbeiten und bin für viele Fragen eine Ansprechpartnerin. Ich habe ein gutes Gehalt und es macht jeden Tag aufs Neue Spaß, auf Arbeit zu gehen.“

MCNEs war der 22. April 2013. Ein Montag. An diesem Tag ging ein kleines Erdbeben durch die Wohnheime in Mittweida. Der Vorstand des Mittweidaer CampusNet (MCN) versendete ein E-Mail in der die 24-stündige Abschaltung des Internets in den Wohnheimen angekündigt wurde. 24 Stunden ohne Internet. Ein Alptraum für viele Studierende. Es blieb bei der Drohung und die Verbindungen blieben bestehen. Grund für die Maßnahme war die drohende Auflösung des Organs am Ende des Jahres. „Unsere Satzung schreibt vor, dass wir fünf Vorstandsmitglieder haben. Wenn es zu wenige werden, müssen wir uns auflösen“, erklärt Stefan Walesch, Vorstandsmitglied beim MCN.

Mit dem CampusNet würden sich auch kostengünstige Internetanschlüsse in den Wohnheimen in Luft auflösen. Viel wichtiger für Stefan Walesch und die anderen Vorstandsmitgliedern ist jedoch, dass mit der Auflösung des MCN ein wichtiges Freizeitangebot in Mittweida verloren ginge: „Wir wurden als Netzwerkclub gegründet. Das heißt hier wurde früher viel über das lokale Netzwerk gespielt. Das wird heute allerdings kaum noch genutzt.“

Do it yourself

Tatsächlich können sich noch heute alle angeschlossenen Rechner innerhalb der Wohnheime untereinander verbinden. Zusätzlich verwaltet das MCN einen Gameserver, auf dem die Mitglieder wohnheiminterne LAN-Party’s mit vielen verschiedenen Games organisieren könnten. „In den letzten 15 Jahren hat sich das Internet sehr stark entwickelt. Dadurch haben LAN‘s heute nicht mehr die Bedeutung wie früher“, resümiert Stefan. Dabei könnte das MCN so viel mehr leisten. Ursprünglich wurde er gegründet, um interessierten Studenten eine Spielfläche für Ideen zu bieten. Stefan erklärt: „Wir wurden von Mitgliedern der Fakultät EIT initiiert. Sie haben damals hier viele Dinge selbst gebaut, gelötet und ausprobiert.“

Solche Projekte wären auch heute noch möglich, doch aufgrund der geringen Zahl aktiver Mitglieder muss vieles zunächst verschoben werden. „Für jedes Projekt braucht es jemanden, der es anpackt und durchzieht“, meint das Vorstandsmitglied. Zum Beispiel hatten das MCN darüber nachgedacht in allen Wohnheimen W-LAN anzubieten. Dies scheitert zum einen an fehlenden finanziellen Mitteln, aber auch am nötigen Personal. „Dafür müsste zum Beispiel ein neues Back-End programmiert werden, wofür wiederum die Leute fehlen“, erklärt Stefan.

Doch auch Aktivitäten abseits von LAN und Computerspielen wären durch aktivere Mitglieder möglich. Stefan erinnert sich: „Generell wollen wir als Club der Studenten, die im Wohnheim leben auch einen Unterhaltungs-Mehrwert abseits des Internets anbieten.“ Offiziell kann im Moment jeder mitmachen, der in einem der sechs Wohnheime der Hochschule Mittweida lebt. Inzwischen wurden jedoch auch externe Mitglieder aufgenommen, die sich aktiv einbringen.

Der MCN-Vorstand sucht stets nach neuen aktiven Mitgliedern. Sollte dies nicht gelingen, dann könnte es nicht nur zu einer vorübergehenden Abschaltung der Internetanschlüsse kommen, sondern zu einer endgültigen.