Planspiel BörseNatürlich können und werden auch Teams der Hochschule Mittweida antreten. Professor Volker Tolkmitt, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften sagt: „Die Planspiele sind eine sehr gute Möglichkeit ein Verständnis für Märkte zu erhalten. Sie fördern das vernetzte Denken und die Identifikation mit der eigenen Tätigkeit.“ Der Clou: Da es sich um ein virtuelles Spiel handelt, können sich die Teilnehmer ohne Risiko ausprobieren und so bei ihren Investitionsentscheidungen ein höheres „Risiko“ eingehen. „Ich glaube nicht, dass man mit einer Sicherheitsstrategie gewinnen kann“, meint Professor Tolkmitt.

Beim Planspiel erhalten die Teams ein virtuelles Startkapital von 100.000 Euro. Ziel ist es, das Kapital durch geschickte Käufe und Verkäufe gewinnbringend zu vermehren. Innerhalb der Spiels werden 200 deutsche und internationale Aktien, Fonds, festverzinsliche Wertpapiere und Zertifikate mit ihren realen Werten gehandelt. Am Ende wird jedes Depot zweifach ausgewertet: nach dem Depotgesamtwert und nach dem Nachhaltigkeitsertrag.

Fair gehandelt?

Nachhaltigkeit bedeutet im Zusammenhang mit dem Börsenspiel, dass die Teams mit den Investitionen Verantwortung für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt übernehmen sollen. Beispielsweise können Unternehmen mit Fair-Trade-Produkten handeln oder Konsumenten kaufen Ökoprodukte. Wichtig ist, dass alle drei Faktoren der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.

Prof. Tolkmitt sieht im Spiel eine große Chance für die Mittweidaer Studenten: „Das ist natürlich eine tolle Gelegenheit für die Studenten. Verschiedene Unternehmen werden schauen, wer sich von der Masse abhebt und die Fähigkeit hat über den Tellerrand zu blicken.“

Auch die Sparkasse Mittelsachsen beteiligt sich an der aktuellen Spielrunde und hat für die Gewinnerteams verschiedene Preise ausgelobt. Voraussetzung für die Berücksichtigung ist, dass man sich auch über die Sparkasse Mittelsachsen zum Börsenspiel anmeldet. Die neue Runde des Börsenspiels beginnt am 1. Oktober 2013. Anmelden könnt ihr euch unter www.planspiel-boerse.de

Interdisziplinären Expertentreffen zur BiodiversitätsforschungDas Bundesamt für Naturschutz (BfN) lädt ein zu einer Tagung auf die Insel Vilm. Das klingt spannend. Und Insel Vilm? Das hört sich doch nach Ostseeurlaub an. Ein kleines Eiland im Rügener Bodden mit uralten knorrigen Bäumen und ein Naturschutzgebiet, das regulär nur 20 Personen pro Tag mit fachkundiger Führung betreten dürfen. Ich fahre also mit Begeisterung und Vortrag  im Gepäck dorthin.

Gedankenaustausch vor malerischer Kulisse

Insel VilmAlle Tagungsgäste und Mitarbeiter des BfN müssen zunächst mit einem kleinen Kutter von Rügen nach Vilm übersetzen. Untergebracht sind wir in reetgedeckten Häusern – den ehemaligen Ferienhäusern der DDR-Regierung, die sich hier einst in der Abgeschiedenheit exklusiv erholten. Ein erster Inselrundgang eröffnet wunderschöne Blicke auf die Steilküste, den Bodden und die romantischen alten Baumsilhouetten. Bei langsamem Schritt braucht man etwa 45 Minuten für eine Umrundung der Insel. Es wird schnell klar, man kann sich hier ganz und gar frei von Ablenkung der Tagung widmen. Das fällt jedoch auch so nicht schwer – alles junge Forscher, die sich aus verschiedenen Fachrichtungen dem zentralen Thema „Biodiversität“ nähern und ihre laufenden Forschungsarbeiten vorstellen.

Zum Schutz der Biodiversität

Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) wurde 1992 durch die Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro beschlossen und in Deutschland durch die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ aus dem Jahr 2007 umgesetzt. Dabei bezeichnet „biologische Vielfalt“ die Variabilität der Arten und zwischen den Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Sie umfasst dabei deren Schutz und die nachhaltige Nutzung.

PHYLOGEOGRAPHISCHE UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN AM SCHEIDENBLÜTGRAS (COLEANTHUS SUBTILIS)Die Tagungsteilnehmer kamen aus allen möglichen Fachrichtungen: Philosophen, Landschaftsarchitekten, Soziologen, Juristen, Agraringenieure und natürlich Biologen. Dadurch wurden teilweise völlig neue Sichtweisen auf das zentrale Thema eröffnet, und die Tagung stellte in jeder Hinsicht eine Erweiterung des Horizontes dar. Auch mein eigenes Forschungsthema stieß auf großes Interesse –passte doch die Erforschung der Ökologie und der genetischen Variabilität mit dem Zweck des Schutzes des seltenen Scheidenblütgrases genau ins Programm. Schön, wenn man merkt, dass sich zum Einen noch andere Wissenschaftler mit ähnlichen Themen befassen, und zum Anderen, dass auch so ein sehr spezielles Thema sich doch in ein großes Ganzes – den Schutz der Biodiversität – einfügt. Selten hat eine Tagung so viele Aspekte verbunden: Wissenszuwachs und –austausch, Knüpfung von Kontakten, neue Motivation zur eigenen Arbeit und  unmittelbares Erleben von Natur. Ich kann nur jedem empfehlen, der auch im weiteren Sinne mit dem Thema Biodiversität befasst ist, sich zur nächsten Expertentagung auf Vilm zu bewerben.

Übrigens – für Biodiversität spielen auch Fragen zur biologischen Sicherheit, den Auswirkungen gentechnisch veränderter Organismen (GVO), zur mikrobiologischen Diversität oder zu genetische Ressourcen eine Rolle – alles Themenfelder unseres Studienganges Biotechnologie/Bioinformatik. Du kannst also auch hier an der Hochschule Mittweida zur UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 beitragen.

Tipps für ein erfolgreiches Studium

1. Motivation schaffen

Jeder ist in der Lage ein Studium erfolgreich abzuschließen, eine gewisse Motivation vorausgesetzt. Dazu gehört sicherlich das Interesse für die Studienrichtung, aber auch die Bereitschaft sich eigenständig Wissen anzueignen. Wenn ihr das als Grundvoraussetzung mitbringt, steht einem guten Start ins Studium nichts entgegen.

2. Unterschiedlicher Wissensstand

Die Problematik beginnt bereits am ersten Tag. Alle Studienanfänger bringen individuelle Voraussetzungen und einen unterschiedlichen Wissensstand mit und sollen fortan gemeinsam unterrichtet werden. Das kann nicht funktionieren ohne einige zu über- andere zu unterfordern. Die Profs setzen Grundkenntnisse voraus, die ihr am besten schnell nachholt. Letztendlich ist ein Studium keine Schule mehr, jeder entscheidet selbst, was wichtig ist und was nicht.

3. Vorbereitung ist das A und O

Für Studenten, die ihr Studium nicht direkt ans Abitur anschließen, bieten sich die Vorbereitungskurse an. Und auch diejenigen, die wichtige Fächer abgewählt oder nur als Grundkurs belegt hatten, können die Gelegenheit nutzen ihr Wissen aufzufrischen.
Vorbereitungskurse gibt es in den Modulen Mathe, Chemie, Physik und Englisch und kosten zwischen 20 und 50 Euro. Die Lehrgänge finden drei Wochen vor Beginn der Vorlesungszeit im Wintersemester statt.

4. Wenn erst in der Vorlesung auffällt, dass Vorwissen fehlt

Studium heißt auch Selbststudium – zu jeder Vorlesung und jedem Seminar ist der gleiche Zeitaufwand für selbstständiges Arbeiten vorgesehen. Das heißt Vorlesungsskripte nach- oder vorarbeiten, Übungsaufgaben lösen, Praktika vorbereiten, Lerngruppen bilden und natürlich Literaturstudium. Ganz nach dem Motto ohne Fleiß kein Preis.

Literaturstudium5. Literatur durchforsten

Studenten sind bekanntlich immer knapp bei Kasse und Literatur ist teuer. Neben den Büchern in der Bibliothek habt Ihr im Hochschulnetzwerk Zugriff auf digitale Literatur z.B. SpringerLink. Das geht auch von zuhause über VPN.

6. Fragen kostet nichts

Falls doch Unklarheiten im Studium auftreten, müsst ihr nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Es gibt immer die Möglichkeit Eure Professoren und Dozenten in deren Sprechzeiten aufzusuchen. Individuelle Betreuung wird an unserer Hochschule großgeschrieben. Der Vorteil ist zudem, dass anders als an großen Unis, bei uns in kleinen Seminargruppen unterrichtet wird. Nach Vorlesungen, in Seminaren oder im Praktikum: Einfach fragen.

7. Geteiltes Leid ist halbes Leid

Wenn ihr Probleme beim Lernen habt, dann probiert es doch mal mit Lerngruppen. Untereinander den Stoff der letzten Vorlesung durchzugehen, macht mehr Spaß als alleine im Zimmer zu sitzen. Zudem könnt Ihr sicher sein, dass Ihr den Stoff verstanden habt, wenn Ihr ihn anderen erklären könnt.

8. Nachhilfe von Studenten

Wenn der Vorlesungsstoff gar nicht in den Kopf will, sind Nachhilfestunden eine Alternative. Die kosten zwar Geld, sind aber mit Sicherheit günstiger, als ein weiteres Semester zu studieren. Meistens bieten sogar Studenten Nachhilfe an und können Sachverhalte verständlicher vermitteln als manch ein Professor.

9. Zeitmanagement

Ganz egal wie ihr lernt, es ist wichtig, dass ihr die Zeit effektiv nutzt und Struktur in euren Alltag bringt. Dazu gehören auch regelmäßige Lernpausen. Warum also nicht einen Plan erstellen, wann ihr lernt und wann Freizeit ist? Ebenso lassen sich Wartezeiten zwischen Veranstaltungen sinnvoll nutzen, zum Protokolle schreiben oder um den Lernstoff nachzuarbeiten. Ablenkung soll beim Lernen vermieden werden, also macht facebook aus und lasst den Abwasch Abwasch sein.

Nebenjob

10. Arbeit neben dem Studium

Wenn ein Nebenjob zur Finanzierung des Studiums notwendig ist, wieso dann nicht gleich das gelernte Wissen anwenden. Viele Unternehmen vergeben Jobs an Werkstudenten. Auch die Hochschule bietet interessante Möglichkeiten für studentische Hilfskräfte. Nachfragen lohnt sich also auf alle Fälle.

11. Die schönste Zeit des Lebens!

Ob Semester-Auftakt-Partys, WG-Partys oder Abende im Studentenclub; genießt euer Studentenleben, denn diese Zeit kommt nie wieder. Also vergesst die Erholung bei der ganzen Lernerei nicht. Wie das geht, wisst ihr sicherlich selbst am besten selbst!

Andreas Finsterbusch, Absolvent Maschinenbau

Andreas Finsterbusch, Absolvent Maschinenbau

Der Förderkreis Hochschule Mittweida e.V. zeichnete Andreas Finsterbusch 2012 für seine Masterarbeit „Untersuchung von akustischen Grenzflächen mittels Ultraschall-Phased Array-Technik, zur Validierung der Fehlerdetektierbarkeit in Kohlenstofffaser-Verbundstrukturen“ mit dem Carl‑Georg‑Weitzel‑Preis aus. Nach seiner Abschlussarbeit schaffte er den Wechsel in die Wirtschaft über ein Trainee-Programm bei einem international agierenden Stahlproduzenten, der Ilsenburger Grobblech GmbH, einer Tochtergesellschaft der Salzgitter AG.

Warum haben Sie sich für den Studiengang Maschinenbau entschieden?

„In meiner Schulzeit richteten sich meine Interessen besonders auf Themenfelder im technisch‑naturwissenschaftlichen Bereich. Daher entschied ich mich nach meinem Realschulabschluss für ein technisches Fachabitur. Neben dem theoretischen Unterricht sah der Lehrplan ein sechsmonatiges fachrichtungsbezogenes Praktikum in einem selbstgewählten Unternehmen vor. In dieser Zeit kam ich mit der Fertigungs-, Montage- und Konstruktionsabteilung der Maschinenbaufirma, sowie erstmals mit dem Werkstoff Stahl in Berührung. Dieses Praktikum gab letztlich den Ausschlag für meine Entscheidung ein ingenieurwissenschaftliches Studium in Angriff zu nehmen.“

Warum haben Sie in Mittweida studiert?

„Mit dem Fachabitur in der Tasche suchte ich ein Studium mit technischem Hintergrund, welches eine praktische Ausbildung mit theoretischem Wissen zu gleichen Anteilen kombinierte. Zusätzlich wurde ich zum Tag der offenen Hochschultür auf die ‚kurzen Wege‘ zwischen den Gebäuden und Einrichtungen, als auch auf den ‚direkten Draht‘ zu den wissenschaftlichen Mitarbeitern, Professoren und Kommilitonen aufmerksam. Das machte mir meine Entscheidung, in Mittweida zu studieren, umso leichter.“

Was zeichnet das Maschinenbaustudium an der Hochschule Mittweida aus?

„Es ist eine praxisnahe Ausbildung. Die Gliederung in drei Studienschwerpunkte vermittelt einen guten Einblick in das spätere Arbeitsfeld. Die Wahlmöglichkeiten lassen einen, je nach Interessenlage, das Studium gestalten, geben aber gleichzeitig einen Leitfaden zum Studienablauf an die Hand.“

„Ein weiterer Unterschied ist der familiäre Charakter an der HSMW. Den Professoren und Mitarbeitern ist man namentlich bekannt, da die Lehrveranstaltungen vom Professor selbst geführt werden. Durch die geringe Größe der Seminargruppen ist eine individuelle Förderung und das Eingehen auf Fragestellungen stets machbar. Schließlich habe ich auch nach dem Studium, als Absolvent, gute Kontakte zu Professoren und Mitarbeitern der Fakultät Maschinenbau. Diese Bindung zur Fakultät wird während des Studiums u.a. durch jährliche, selbstorganisierte Fakultätsfeste, das Campusfestival oder die Nacht der Wissenschaften gestärkt.“

Welche vor dem Studium erworbenen Qualifikationen haben sich für Sie als nützlich erwiesen?

„Zum einen sollte ein technisches, mathematisches und physikalisches Grundverständnis vorhanden sein. Sicherlich können individuelle Schwächen durch Selbststudium oder mit Hilfe von Kommilitonen (denn man ist ja kein Einzelkämpfer!) ausgeglichen werden. Zum anderen haben mir Praktika bzw. Ferienjobs in verschiedenen Unternehmen weitergeholfen. Nicht nur um das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen, sondern auch um die Vielseitigkeit der Maschinenbaubranche kennen zu lernen.“

Wo arbeiten Sie und wie sieht Ihre Arbeit aus?

Walzgerüst der Ilsenburger Grobblech GmbH

Walzgerüst der Ilsenburger Grobblech GmbH

„Nach Beendigung meines Masterstudiums erfuhr ich, dass eine Stelle als Entwicklungsingenieur im Qualitätswesen bei der Ilsenburger Grobblech GmbH, welche zur Salzgitter AG gehört, zu besetzen ist. Den ersten Kontakt mit diesem Unternehmen hatte ich bereits im Jahr 2008 im Rahmen einer durch die Hochschule organisierten Exkursion. Schon damals war ich von den Dimensionen der eingesetzten Anlagentechnik, wie dem Quartowalzgerüst mit einer Walzkraft von 8000 Tonnen, beeindruckt. Seit Oktober 2012 arbeite ich im Walzwerk der Ilsenburger Grobblech GmbH in der Abteilung ‚Erzeugnisentwicklung und Technologie im Bereich Qualitätswesen‘.“

„Als Trainee erhalte ich durch den Besuch unterschiedlicher Seminare und Exkursionen zum Kennenlernen des Konzerns spannende Informationen. Hierbei geben einem die Kollegen wissenswerte und interessante Einblicke in ihren Abteilungsbereich, wie dem Erzlager, Hochofen, Konverter, den Stranggießanlagen oder den Walzstraßen des Stahlwerkes. Weiteres hilfreiches Wissen wurde mir durch einen betriebsinternen Abteilungsdurchlauf mit dem Verkauf, der Produktionsplanung, Grobblechfertigung und Qualitätssicherung vermittelt. Nebenbei lernt man andere Trainees aus unterschiedlichen Abteilungen und anderen Standorten des Konzerns kennen und knüpft Kontakte.“

„Zu meinem jetzigen Aufgabenbereich zählt die Verfahrens- und Datenanalyse des Walzprozesses hinsichtlich der geforderten Eigenschaften des gewalzten Grobbleches. Im Zuge dieser Untersuchungen führe ich zudem werkstofftechnische Prüfungen, wie Stirnabschreck- und Härteversuche, an Probenkörpern durch und bin zusätzlich in Besprechungen der unterschiedlichen projektorientierten Entwicklungsteams eingebunden.“

„Was ich Ihnen empfehlen würde:

  • Finden Sie frühzeitig ihre Interessensschwerpunkte im Studium heraus und vertiefen Sie diese.
  • Nutzen Sie die Semesterferien für Praktika in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen Ihres Studienfaches.
  • Bilden Sie während des Studiums innerhalb der Seminargruppe, Fakultäten, Hochschule und Unternehmen Netzwerke.
  • Bleiben Sie stets neugierig und bilden Sie sich lebenslang weiter.“

Linda PabstLinda Pabst, Studentin im Masterstudiengang „Physikalische Technik“, zieht es ebenfalls in die Ferne. Ab September wird sie für vier Monate nach Liverpool gehen und dort ihre Masterarbeit schreiben. Neben Fußballvereinen, wie dem FC Liverpool und einer Musikszene, die vor allem durch die Beatles geprägt wurde, ist die englische Stadt auch bekannt für ihre Universität mit dem Laserinstitut Lairdside Laser Engineering Centre.

Somit fiel die Wahl nicht ohne Grund auf Liverpool. Das Laserinstitut der Hochschule Mittweida, an dem Linda neben ihrem Studium arbeitet, verfügt über gute Beziehungen zur University of Liverpool und vermittelte ihr die Abschlussarbeit. In dem internationalen Forschungsinstitut in Großbritannien möchte Linda nun ihre Masterarbeit zum Thema „Dynamic Polarisation Control for improved Femtosecond laser-materials Micro-structuring“ verfassen. Dabei wird sie unter anderem die Erzeugung von bestimmten Oberflächenstrukturen durch die schnelle Änderung der Polarisation des Laserstrahls untersuchen.

Engagement zahlt sich aus

Im Laserinstitut der Hochschule Mittweida ist die 24-jährige seit 2010 angestellt. Bereits während ihres Bachelorstudiums arbeitete sie dort an verschiedenen Forschungsprojekten mit. „In der Vorlesung Lasertechnik wurde damals direkt darauf hingewiesen, dass für die Studenten die Möglichkeit besteht am Laserinstitut zu arbeiten“, erinnert sich Linda. Nun, unmittelbar vor dem Auslandsaufenthalt, blickt die Thüringerin voller Erwartungen auf die kommenden Monate. Neben Erfahrungen in einem internationalen Forschungslabor, freut sie sich vor allem darauf Land und Leute kennenzulernen und ihre Englischkenntnisse zu verbessern. Bei guten Forschungsergebnissen besteht darüber hinaus die Möglichkeit diese in einer Fachzeitschrift zu veröffentlichen.

Aller Anfang ist schwer

Um die vier Monate in Großbritannien zu finanzieren, hat sich Linda für ein Erasmus-Stipendium beworben, welches Studienaufenthalte in Europa unterstützt. Doch bis zum endgültigen Start ist noch einiges zu erledigen. „Es gestaltet sich alles ein wenig schwieriger als erwartet. Da sind zum Einen Probleme bei der Ausstellung eines internationalen Studentenausweises und zum Anderen bei der Wohnungssuche. Dann fehlen wiederum einzelne Unterlagen aus England“, bemängelt Linda. Doch am Ende der Bemühungen steht ein Auslandsabenteuer, für welches sie diese Startschwierigkeiten gern in Kauf nimmt.

PermanentmarkerVor einem Jahr war ich stolz auf meinen ersten eigenen Laborkittel und gespannt auf das erste Semester als Student. Heute blicke ich auf mein erstes Studienjahr zurück und kann selbst kaum glauben, wie schnell die Zeit vergeht.

So viel Theorie wie im ersten Semester Biotechnologie/Bioinformatik zu finden war, so viel Praxis beinhaltete das zweite Semester. Endlich gesellten sich zu den bereits vorhandenen Chemie-Praktika die Biotechnologie- sowie Physik-Praktika. Neben weiteren bioinformatischen Einblicken in Bezug auf das Erlernen der Programmiersprache Java, sammelten wir erste Erfahrungen was Arbeit und Umgang im Labor bedeutet. Und da kam dann zum Glück auch endlich mein Permanentmarker zum Einsatz. Den, das wurde in der ersten Studienwoche besonders betont, sollte sich jeder so schnell wie möglich zulegen und immer dabei haben. Ein halbes Jahr habe ich ihn nicht gebraucht, aber jetzt ist er wirklich unersetzbar. Ob es nun um die Unterscheidung von Hefe-und Bakterienkulturen oder verschiedener Wasserproben ging, mein Permanentmarker kam, genau wie bei der Herstellung von Ethanol, stets zum Einsatz.

Im zweiten Semester verstärkte sich der Kontakt zu den Studierenden des höheren Semesters. Es galt den gemeinsamen Feind, die Stochastik-Prüfung, erfolgreich zu schlagen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kann man doch von Glück reden so manch gute Tipps der „erfahreneren“ Studenten bekommen zu haben. So wurde auch Physik nicht zu einem allzu großen Monster. Ich hoffe, dass die geknüpften Bekanntschaften auch in den nun folgenden Semestern erhalten bleiben und für viel Freude und Zusammenhalt unter den Studenten des Studiengangs Biotechnologie/ Bioinformatik sorgen.

Ob es nun die verwirrenden Mathevorlesungen oder die intensiven Chemieseminare waren. Mein positiver Eindruck der Hochschule Mittweida und speziell der Lehrenden des Studiengangs Biotechnologie/ Bioinformatik hat sich bestätigt. Egal wie schwer und undurchsichtig die Vorlesungen schienen, man war nie allein. Immer war jemand mit mindestens einem offenen Ohr und einer bereits fast perfekten Lösung in der Nähe. Ich war während der vergangenen Monate immer wieder aufs Neue erstaunt, wie viel Verständnis, Geduld und Freude einem Student entgegen gebracht wird. Ich hätte nicht gedacht dass man während eines Programmierseminars so viel Spaß haben kann. Man merkt, dass die Mitarbeiter Freude an ihrer Arbeit haben und diese auch weitergeben wollen. Schade, dass diese bei den Studenten nicht immer auf fruchtbaren Boden fällt. Ich freue mich jedenfalls schon auf das neue Semester, die Arbeit im Labor und meine Praktika, von denen ich dann wieder berichten kann.

Das Interview entstand in Kooperation mit der Sendung „Sportplatz“ auf 99drei Radio Mittweida. Jeden Montag von 19 – 21 Uhr.

Fotos: Sebastian Klipper
Animation: Franz Jänich
Redaktion: Florian Wunderlich und Tino Israel