Apps fürs StudiumDass mobile Anwendungen unser Leben vereinfachen können, ist wohl unumstritten. Wir haben für euch mal geschaut, welche Apps vor allem für Studenten nützlich sind. Heute stellen wir euch drei Anwendungen vor, mit denen ihr Aufgaben verwalten und eure Zeitplanung im Blick behalten könnt.

 

 

Any.Do

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© any.do

Im Studium kommen ständig neue Aufgaben auf euch zu. Damit ihr dabei nicht den Überblick verliert, können euch To-Do-Listen helfen. Wer jetzt fragt „Gibt’s dafür nicht ne App?“, der wird nicht enttäuscht. Es gibt sie natürlich. Any.Do ist so eine Anwendung. Sie überzeugt durch ein schönes Design, eine leichte Anwendung sowie eine Diktierfunktion. Außerdem könnt ihr euch von der kostenlosen App an die Dinge, die ihr tun müsst, erinnern lassen und per Google-Chrome-Erweiterung ist einen Synchronisation mit dem Computer möglich.

iPhone/iPad: kostenlos
Android: kostenlos

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© 6wunderkinder.com

Mit der „Wunderliste“ könnt ihr eure Aufgaben über verschiedene Plattformen synchronisieren. Mit dabei sind natürlich Windows, iOS und Android. Ihr könnt euch über euer mobiles Endgerät an Aufgaben erinnern lassen, die sogar per Mail an die App gesendet werden können. Inbegriffen sind Aufgaben, Termine und Notizen. Ihr könnt das Design an eure Bedürfnisse anpassen und das schmucke Teil ist kostenlos.

iPhone/iPad: kostenlos
Android: kostenlos

Windows: kostenlos

Remember the milk

Einkauf erfolgreich abgeschlossen. Oder doch nicht? Ver****! Ich hab die Milch vergessen. Da ist es gut, wenn man sich in seinem Smartphone eine Liste angelegt hat, auf der bequem alles abgehackt werden kann. So auch die Idee der App „Remember the milk“. Damit könnt ihr euch eine To-Do-Liste mit allen wichtigen Aufgaben anlegen und euch daran erinnern lassen. Außerdem ist es möglich die App mit eurem Web-Account (z.B. Google-Kalender oder Mail-Dienst) zu synchronisieren. Weitere Funktionen und Widgets  gibt es allerdings nur in der kostenpflichtigen Pro-Version.

iPhone/iPad: kostenlos (Basic) / 25 $ pro Jahr (Pro Version)
Android: kostenlos (Basic) / 25 $ pro Jahr (Pro Version)

BlackBerry 10: kostenlos (Basic) / 25 $ pro Jahr (Pro Version)

Die vorgeschlagenen Apps sind natürlich nur Anregungen. Probiert einfach mal ein paar davon aus, und postet uns in den Kommentaren welche App fürs Studium taugt und welche wir unbedingt noch testen müssen.

Michael Weber, Absolvent Elektrotechnik

Michael Weber, Absolvent Elektrotechnik

Warum haben Sie sich damals für Elektrotechnik in Mittweida entschieden?

„Ich wurde 1987 an der TU Dresden aufgrund zu vieler Bewerber abgelehnt. Mein Vater, damals wissenschaftlicher Oberassistent an der TH Ilmenau, kannte jemanden an der Ingenieurhochschule Mittweida. Dieser Jemand war kein Geringerer als Alt-Kanzler Dr.-Ing. Lothar Otto. Er vermittelte mir ein Vorstellungsgespräch und so konnte ich Dank meiner guten Noten, die für Dresden knapp nicht gereicht hatten, 1989 in Mittweida in der Sektion Mikroelektronik-Elektroniktechnologie anfangen.“

Wie sind Sie zu Lenze Schmidhauser gekommen?

„Nach einem Kurzaufenthalt von einem Jahr bei der Fela AG Thundorf/Schweiz, wechselte ich (im Übrigen immer als Layouter angestellt) zu Baumer Electric Frauenfeld/Schweiz, einer der zehn größten Sensorhersteller Europas. Ich kann mit Recht behaupten, dass rund 65 bis 70 Prozent aller im Zeitraum von 1996 bis 2006 entwickelten Sensoren (optisch, induktiv, Drehgeber, kapazitiv) als Leiterplatte durch meine Finger gegangen sind, u.a. der damalig kleinste optische Sensor im 10er Gehäuse (eine mehrfach gefaltete flexible Leiterplatte). Ein guter Kollege wechselte 2004 zur damaligen Schmidhauser AG (später von Lenze SE/Hameln übernommen) und schaffte es, mich 2006 ‚abzuwerben‘. Ich war der Meinung, im Bereich Sensorik alles gesehen zu haben und mich noch einmal verändern zu wollen. So landete ich im Bereich Leistungselektronik drehzahlveränderbarer elektrischer Antriebe, sogenannte Frequenzumrichter. Ein spannendes Umfeld voller Spannungsklassen, Spannungen, Ströme bis 70 Ampere auf der Leiterplatte und einer immer kompakteren Bauweise.“

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

„Meetings, Meetings, Meetings. Im Ernst? Natürlich nicht. Ein Projekt, d.h. eine Komplett-Entwicklung eines Umrichters oder gar einer ganzen Umrichterfamilie, kann schnell mal zwei Jahre dauern. Notwendig sind auch Ingenieurmuster und Prototypen, sodass man sehr lange an so etwas arbeiten kann. Für das Layout des Leistungsteils eines Frequenzumrichters gehen schnell zwei Monate ins Land, in denen der Layouter immer die Schnittstelle zwischen Entwicklung, Mechanik-Konstruktion, Produktion und Test-Abteilung bildet. D.h., dass man ständig Abklärungen mit allen Beteiligten treffen muss, um Träume und Wünsche in ein fertigbares Produkt umzusetzen, möglichst ohne viele Re-Designs. Dazu waren noch vor nicht allzu langer Zeit viele Reisen nach Hameln nötig. Das wird heute meistens über Videokonferenzen, Telefon und Netviewer abgewickelt, wobei aber der persönliche Kontakt eminent wichtig ist. Man muss die Leute, mit denen man zu tun hat, schon mal gesehen haben und wissen, wie sie so ticken. Kurz gefasst heißt das: Mein Arbeitsalltag besteht aus vielen Gesprächen, konzentriertem Arbeiten am PC, Schemata erstellen, Layouts, Abklärungen technischer Machbarkeiten usw.“

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Vorgesetzten und Kollegen?

„Die Schmidhauser AG pflegt schon immer einen sehr persönlichen, fast familiären Kontakt zueinander. Natürlich gibt es bei uns Hierarchie-Stufen, diese sind aber bewusst sehr flach gehalten und es wird sich grundsätzlich vom CEO bis zum ‚einfachen‘ Mitarbeiter geduzt. Extreme Spitzenleistung mit einem kleinen Team zeitnah und kostensparend zu erzielen, kann sowieso nur mit sehr familiären Strukturen funktionieren. Deshalb wird bei uns sehr viel Wert auf Teamfähigkeit gelegt.“

Was würden Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg bisher bezeichnen?

„Alles was als Leiterplatte sofort ohne große Probleme läuft und auch noch die EMV-Normen einhält. Im speziellen Baumer electric, 10er Sensor und Lenze, Inverter protec.“

Wem würden Sie einen Job in Ihrer Branche empfehlen?

„Leuten, die an der Zukunft arbeiten möchten, den Blick über den Tellerrand werfen, kommunikativ sind und die den Spruch ‚Geht nicht, gibt‘s nicht.‘ leben.“

Sind Sie heute da, wo Sie als Student hinwollten?

„Definitiv nicht. Und andererseits: Ja. Als studierter Mikroelektroniker sollte ich bei NXP oder in einer Fabrik in Dresden sein. Das haben aus unserer Seminargruppe nur drei geschafft. Deshalb habe ich mich sehr früh in Richtung Layout bewegt. Wobei vor allem bei Miniaturisierungen elektrischer Schaltungen z.B. ChipOnBoard mit Bondverbindungen mir dieses Wissen der Mikroelektronik/Elektroniktechnologie sehr entgegen kam.  Deshalb: Ja.“

Was verbinden Sie heute mit Mittweida?

„Hier habe ich fünf wichtige Jahre meines Lebens verbracht. Ich beobachte sehr aufmerksam, was so passiert, z.B. die News, die neue Turnhalle, neue Studienbereiche und den Hochschulsport.“

Wenn Sie jetzt noch einmal auf Ihr Studium zurückblicken: Gibt es etwas, das Sie anders machen oder worauf Sie besonders achten würden?

Michael Webers Stein auf dem Erinnerungsweg

Michael Webers Stein auf dem Erinnerungsweg

„Nein. Wir hatten eine tolle Zeit. Manchmal etwas im ‚rechtsfreien‘ Raum während des Umbruches, aber als Seminargruppe treffen wir uns heute noch zu großen Teilen jedes Jahr an Auffahrt (Männertag). Das sagt genug über den Zusammenhalt aus, glaube ich. Besonders geschätzt habe ich die sehr familiäre Atmosphäre. Bei 600 Studenten war das ja auch kein Problem.“

Haben Sie einen Tipp, den Sie (künftigen) Studenten mit auf den Weg geben möchten?

„Wichtig ist der Blick über den Tellerrand, das Kennen anderer Disziplinen und Bereiche, das Offensein für Neues und Unerwartetes. Als Einzelner kann man nur Bestehen, wenn man extrem gut ist. Im Team ist es sehr viel leichter als allein.“

Studentenwohnanlage

Studentenwohnanlage

WG oder Einzelzimmer?

Zunächst müsst ihr für euch entscheiden, ob ihre alleine oder mit anderen zusammen wohnen wollt. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn ihr alleine wohnt, dann habt ihr eure Ruhe, ihr könnte selbst entscheiden, wann ihr das Bad nutzt und euch komplett ausleben. Dafür habt ihr nicht immer Gesellschaft und keiner wäscht für euch ab, wenn ihr mal keine Lust habt. In einer Wohngemeinschaft muss man sich natürlich auf seine Mitbewohner einstellen. Das kann auch zwischen den besten Freunden zu Reibereien und Streitigkeiten führen. Dafür ist immer jemand zur Stelle, wenn ihr ein Problem habt und ihr könnt euch in die Hausarbeiten teilen.

WG gesucht?

Wenn ihr euch für eine WG entschieden habt, dann könnt ihr zum Beispiel das Portal „wg-gesucht.de“ nutzen. Hier bieten Gemeinschaftswillige aus dem gesamten Bundesgebiet Wohnmöglichkeiten an. Auch für Mittweida finden sich entsprechende Angebote.

Wo soll ich wohnen?

Grundsätzlich kann man fast alle Strecken in Mittweida erlaufen. Ich persönlich würde eine Wohnung im Gebiet zwischen Bahnhof und Markt bevorzugen. Dann muss man höchsten eine Viertelstunde laufen, um zur Hochschule zu gelangen. Auch liegen verschiedene Lebensmittelmärkte, die Hochschulsporthalle, das Freibad, Apotheken, Ärzte und Dönerladen in diesem Gebiet.

Wohnheim oder privater Anbieter?

Studentenwohnheim

Studentenwohnheim

In Mittweida gibt es natürlich auch Wohnheime. Sie werden vom Studentenwerk Freiberg angeboten. Vier befinden sich direkt auf dem Hochschulgelände (Am Schwanenteich 8) und sieben weitere auf der Prof.-Holzt-Straße. Die Wohnheime bieten euch renovierte und vor allem möblierte Zimmer. Die Mietpreise liegen zwischen 190 und 250 Euro pro Monat. Die Kaution beträgt 300 Euro. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Zimmer sind möbliert und teilweise direkt auf dem Hochschulgelände. Es gibt sowohl WG-Zimmer(bis zu drei Mieter), als auch Einzelapartments. Außerdem sind die Mieten als Pauschalpreis angelegt, eine nachträgliche Erhebung von Nebenkosten gibt es nicht. Dafür laufen alle Verträge auf mindestens ein Jahr, ein vorzeitiger Auszug ist ohne Nachmieter nicht möglich.

Neben den Wohnheimen  gibt es natürlich auch private Anbieter. Eine Liste an Wohnungsanbieter und Vermittlern findet ihr unten. Privat vermietete Wohnungen und WG-Zimmer liegen in Mittweida zwischen rund 150 Euro und 250 Euro pro Monat. Dafür sind häufig die Nebenkosten nicht einberechnet und werden später separat erhoben. Außerdem sind die meisten Wohnungen nicht möbliert. Das kann von Vorteil sein, wenn ihr gern eure eigenen Möbel mitbringen wollt. Die Auswahl an Wohnmöglichkeiten ist in Mittweida gut. Eigentlich finden sich immer Zimmer oder Wohnungen, die frei sind. Aber Achtung: Oft ist in den Verträgen der privaten Anbieter festgeschrieben, dass ihr mindestens ein Jahr in der Wohnung bleiben müsst. Danach gilt meist die gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten.

Wo kann ich mit meiner Familie wohnen?

Die Hochschule Mittweida führt seit 2009 das Zertifikat als familiengerechte Hochschule. Da ist es natürlich auch wichtig, dass junge Familien passende Wohnungen in Mittweida finden. Möglichkeiten gibt es dafür viele. Tamás Pásztor vom Immobilien Service Großer (ISG) sagt: „Entsprechende Wohnungen sind praktisch über die gesamte Stadt verstreut. Beliebt ist zum Beispiel das Villenviertel mit der die Post-, Schiller- und Südstraße. In diesem Gebiet wohnt man ruhig und kann vieles zu Fuß erreichen. Aber auch in den Anlagen rundum den Schwanenteich lässt es sich gut wohnen. Wenn man es etwas ländlicher möchte, dann sind Gebiete wie Altmittweida und Schönborn-Dreiwerden zu empfehlen.“ Neben der ISG bieten auch die Wohnungsgenossenschaft und die Wohnungsbaugesellschaft familiengerechte Wohnungen an.

Liste der privaten Anbieter

Immobilien Service Großer
Neustadt 25
09648 Mittweida
0 37 27 / 61 17 39
info@isg-mw.de
www.isg-mw.de

Wohnungsgenossenschaft Mittweida eG
Theodor-Heuss-Straße 23
09648 Mittweida
0 37 27 / 99 77 66 oder 99 77 77
info@wgmittweida.de
www.wg-mittweida.de

Wohnungsbaugesellschaft mbH Mittweida
Mühlstr. 1-3
09648 Mittweida
0 37 27 / 62 17 0
info@wbg-mittweida.de
www.wbg-mittweida.de

Familie Rico Wolff
Untere Hauptstraße 46a
09232 Hartmannsdorf
0 37 22 79 48 29
info@zimmer-mittweida.de
www.zimmer-mittweida.de

Immobilienbüro Böhler
Bahnhofstraße 37
09648 Mittweida
0 37 27 / 56 58 37 o. 25 98
manfred-boehler@mittweida.biz
www.immobilienmarkt-boehler.de

Jürgen Grießbach & Klaus Schröder
Gerhart-Hauptmann-Straße 72
09648 Mittweida
www.studenten-wg-mittweida.de

Bachelor der Woche: BetriebswirtschaftGesteuert werden die Unternehmen vom Management. Ausgebildete Betriebswirte versuchen die besten Entscheidungen für ihre Firma oder ihren Konzern zu treffen. Dabei verlassen sie sich nicht nur auf ihr Gefühl, sondern vor allem auf die entscheidenden Kennzahlen ihres Unternehmens, fähige Mitarbeiter und aussagekräftige Marktforschungs-Ergebnisse. All dies vereint die moderne Betriebswirtschaftslehre.

Doch bevor ein Weltkonzern entstehen kann, muss man zunächst eine gute Idee haben. Henry Ford, Gründer des weltweiten Autobauers Ford Motor Company, hatte eine solche Idee und den Mut sie umzusetzen. Daraus entstanden ist eines der traditionsreichsten und erfolgreichsten Unternehmen der Erde. Doch wie kann ich abschätzen, ob meine Idee Potential hat? Aus detaillierten Businessplänen lässt sich ablesen, ob eine Idee zum Markterfolgt taugt oder nicht – eine Methode der Betriebswirtschaft.

Mehr als nur trockene Rechnungen

bdw_bwl_04Zu Beginn muss geklärt werden, ob die Idee auch international erfolgreich sein kann. Wird mein Produkt auch in Asien Erfolg haben? Wenn ich versuche in Japan Fuß zu fassen, was muss ich berücksichtigen? Die fortschreitende Globalisierung erfordert immer neue Fähigkeiten und internationales Management ist gefragter denn je. Dabei ist es wichtig andere Kulturen zu verstehen und interkulturelle Kompetenzen einzubringen.

Damit alle Welt von dem neuen Produkt erfährt planen wir Werbung. Doch ein ganzheitlicher Marketingansatz umfasst noch weitere Aspekte. Man spricht dabei von den vier Ps des Marketings. Sie stehen für Produkt (Product), Preis (Price), Distribution (Place) und Kommunikation (Promotion). Marketing ist also nicht nur Werbung, sondern beinhaltet auch die Planung von Vertriebswegen, die richtige Gestaltung des Preises und vor allem die kundengerechte Entwicklung von Produkten.

Um das Unternehmen zu gründen, benötigen wir auf jeden Fall eines und das ist Geld. In der Betriebswirtschaft nennt man diesen Teilbereich Finance. Dabei werden die wichtigsten Fragen rund um die Beschaffung und Investition von Geldmitteln geklärt. Wie berechne ich einen Kredit? Welche Rückzahlungsart lohnt sich für mein Unternehmen am meisten? Wie hoch ist mein Deckungsbeitrag? Damit die Rechnungen am Ende auch stimmen, werden eine Vielzahl von Einflussfaktoren einbezogen.

Immer auf Kurs halten

Einer der größten Einflussfaktoren für den Erfolg der Unternehmung sind natürlich die wichtigsten Beteiligten: die Mitarbeiter. Ohne kompetente Mitstreiter geht nichts. Hier kommt das Fachgebiet Human Ressource Management ins Spiel. Es klärt zunächst die wichtigsten Fragen: Welche Mitarbeiter benötige ich für mein Unternehmen? Welche Fähigkeiten müssen diese mitbringen? Doch auch Dinge wie Psychologie, Arbeitsrecht und die richtigen Rekrutierungsmethoden spielen hier eine große Rolle.

bdw_bwl_01Nachdem das nötige Geld beschafft, die richtigen Mitarbeiter eingestellt und das entsprechende Marketing-Konzept aufgestellt ist, läuft der Laden von ganz allein – oder? Falsch! Dann fängt die Arbeit erst richtig an. Wie ein Schiff müssen Unternehmen ständig auf Kurs gehalten werden. Beim Steuern eines Unternehmens spricht man vom Controlling. Ganze Abteilungen arbeiten täglich daran die entsprechenden Kennzahlen zu ermitteln, Prognosen zu erstellen und daraus die richtigen Schlüsse für künftige Entscheidungen zu filtern. Anhand dieser Kennzahlen wird auch die Strategie für die Zukunft entwickelten. Wo muss ich investieren? Wer ist mein größter Konkurrent? Wo verliere ich Geld? Wie produziere ich effizienter?

Henry Ford hatte bei seinem Unternehmen die Idee Autos auf Fließbändern herzustellen. Ein revolutionärer Gedanke, der in Deutschland erstmals von Friedrich Opel und seinem Bruder Wilhelm umgesetzt wurde. Noch heute arbeiten hochmoderne Autoproduktionsunternehmen nach dem Prinzip von Henry Ford. Damit die Produktion reibungslos funktioniert, müssen Produktionsmittel beschafft und die fertigen Produkte verschickt werden. Ohne Logistik kommt hier kaum kein Unternehmen aus.

Für all diese Aufgaben benötigen wir Spezialisten, die den Unternehmenserfolg sichern. An der Hochschule Mittweida werden solche Fachkräfte ausgebildet. Prof. Kerstin Walther-Reining erklärt: „Mit dem BWL-Studium in Mittweida werden zunächst die Grundlagen gelegt, um erfolgreich arbeiten zu können. Im Verlauf des Studiums können sich unsere Studierenden weiter spezialisieren.“ Zur Auswahl stehen die Vertiefungen Marketing, Internationales Management, Finance, Human Ressource Management (Personal), Controlling & Accounting und Logistik. Zwei davon müssen die Studierenden ab dem vierten Semester belegen. Wer vielseitig interessiert ist, der kann durch eine flexible Studiengestaltung auch zusätzliche Module und Fächer belegen, die zu den eigenen Interessen passen.

bdw_bwl_02Die Betriebswirtschaftslehre ist natürlich kein reiner Mathematik-Studiengang, doch ein wenig mathematisches Verständnis sollten angehende Studierende schon mitbringen. „Wichtig sind gute Englischkenntnisse und keine Angst vor etwas kniffligeren Mathematikaufgaben. Rechnen ist gerade im Grundstudium in den meisten Modulen Voraussetzung“, sagt BWL-Studentin Lisa Israel. Das wirtschaftliche System kommt nun mal nicht ohne Zahlen aus, denn nur so kann man Zusammenhänge erfassen und die richtigen Entscheidungen für das Unternehmen und seine Mitarbeiter treffen.

Praxisbezug und viele Möglichkeiten

Damit das Studium dabei nicht zu „trocken“ gerät, wird viel Wert auf den Praxisbezug gelegt. Zum Beispiel in der studentischen Unternehmensberatung Ventus Novus e.V. Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften sammeln dabei praktische Erfahrungen im Umgang mit Partnern aus der „echten“ Wirtschaft. Die Praxis wird jedoch auch von Seiten der Dozenten gepflegt. „Unsere Professoren versuchen alle Übungen an praktischen Beispielen durchzuführen. Das hilft ungemein, um sich in die Materie reinzudenken“, sagt BWL-Studentin Lisa. Viele Professoren der Fakultät Wirtschaftswissenschaften kommen aus der Praxis oder sind neben der Lehre noch in Unternehmen tätig und bringen dadurch Erfahrungen in die Lehre mit ein.

So stehen den Absolventen nach ihrem Studium viele Wege offen. Lisa weiß: „Meist orientiert sich die spätere Tätigkeit an den Vertiefungsrichtungen. Wer gezielt ‚Marketing‘ belegt hat, kann z.B. als Eventmanager in einer Firma tätig werden. Wer ‚Finance‘ belegt, kann sich dann beispielsweise eine Tätigkeit bei einer Bank suchen.“ Die Absolventen können jedoch auch in Bereichen wie Personalwesen, Controlling, Logistik oder Internationales Management einsteigen oder ihr eigenes Unternehmen gründen – mit einer genialen Idee und einem Businessplan. Und falls du dich nach dem Bachelor noch intensiver mit einem Fachgebiet beschäftigen möchtest, dann ist ein Masterstudium genau das Richtige.

mathe_malaria_02Mathematik und Malaria – was auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpasst, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als spannende Schnittmenge zweier Wissenschaften: Biomathematik. Schneider trägt mit mathematischen Modellen dazu bei, neue Wege für die Bekämpfung der Krankheit zu finden.

Resistente Erreger breiten sich aus

„Um Malaria effektiv eindämmen zu können, braucht man wirksame Medikamente“, erklärt der 31-Jährige: „Leider entwickeln sich die Erreger immer weiter und werden resistent gegen die eingesetzten Wirkstoffe. Das gefährdet Malariakontrollprogramme weltweit und verursacht jährlich wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe.“ Daher müssen immer neue Methoden gefunden werden, um die Ausbreitung von medikamentenresistenten Malariaerregern zu verlangsamen und zu stoppen. Daran forscht Kristan Schneider unter anderem mit Partnern der amerikanischen Arizona State University und der Ewha Womans University in Korea. „Das ist aufregende, praxisnahe und gesellschaftlich relevante Forschung mit vielen spannenden mathematischen Anwendungen. Zusätzlich analysiere ich genetische Daten basierend auf eigens entwickelten mathematischen und statistischen Methoden.“ Der mittweidaer Professor versucht, durch verschiedene Modellansätze herauszufinden, welche Faktoren die Ausbreitung der resistenten Erreger beschleunigen oder verlangsamen. Mit seinen Ansätzen kann er erklären, weshalb sich Resistenzen bei einigen Malaria-Arten wesentlich schneller verbreiten als bei anderen. Sind die Faktoren erst einmal bestimmt, können die Forscher ableiten, was man tun kann, um Resistenzen bei den  „schnellen“ Arten einzudämmen. So sind dann weiterhin effiziente und zuverlässige Malariakontrollprogramme gewährleistet.

Erste Erfolge

mathe_malaria_01Schneiders Partner in den Vereinten Staaten ist Professor Ananias Escalante. Mit ihm arbeitete der gebürtige Wiener bereits von 2009 bis 2011 zusammen. Damals war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arizona State University. „Ich hatte mich auf Biomathematik spezialisiert. Die Universität suchte damals jemanden für den Bereich Modellierung und das Thema Malaria faszinierte mich“, erzählt Schneider. Der Kontakt blieb bestehen und entwickelte sich zu einer sehr erfolgreichen Forscherfreundschaft. Erst im Januar veröffentlichten beide einen Artikel zur Bekämpfung des Sumpffiebers im „Malaria Journal“ und erhielten dafür große Anerkennung in der Fachwelt. So machen sie weiterhin kleine Schritte auf dem Weg zur Ausrottung einer der schlimmsten Krankheiten unserer Zeit.

Schneider lehrt seit dem Wintersemester 2012 an der Fakultät Mathematik/Naturwissenschaften/Informatik der Hochschule Mittweida.

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Franziska Fritz und ihre Pilotin Miriam Wagner | © Franziska Fritz

Franziska Fritz ist 22 Jahre alt und fährt schon jetzt bei den ganz Großen des Bobsports mit. In der vergangenen Saison wurden sie und ihre Pilotin Miriam Wagner Vizemeisterinnen im Europacup und Junioren-Weltmeisterinnen. Damit verdiente sich das Gespann vom BRC Riesa auch die Wildcard für die Weltmeisterschaft in St. Moritz und holte prompt den 7. Platz des Wettbewerbs. Mit der Platzierung ist auch der so wichtige A-Kader-Status für die kommende Saison gesichert. „Das soll natürlich nicht überheblich klingen, aber jetzt ist das Ziel die Olympia-Teilnahme 2014. Dafür trainieren wir“, sagt Franziska.

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Franziska Fritz und Miriam Wagner | © Franziska Fritz

Zum Bobsport ist die Studentin mit 19 Jahren gekommen. Früher hat sie in der Leichtathletik Disken durch die Luft fliegen lassen. Doch nach einer Operation gab es immer wieder Probleme mit dem Knie. Dann wurde Franziska angesprochen, ob sie nicht mal in einem Bob fahren wolle. Seit dem ist Thüringerin dem Kufensport verfallen.

An die Hochschule Mittweida ist die junge Bremserin über den Olympiastützpunkt in Chemnitz gelangt. Franziska meint: „Mir wurde die Hochschule dort empfohlen. Danach habe ich mit Herrn Mehnert zusammengesetzt, um zu klären was der beste Studiengang für mich wäre.“ Ihre Wahl fiel auf Immobilienmanagement und Facilities Management. Aktuell steht jedoch der Sport an erster Stelle. „Solange man jung ist, möchte man natürlich das Beste aus sich rausholen“, erklärt Franziska. Daher wurde auch der Stundenplan auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasst. Die Sportlerin absolviert in den Semestern weniger Module, damit sie neben dem Studium genug Zeit für Training, Physio und Wettkämpfe findet.

„Eine mittelschwere Katastrophe“

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Start EC Winterberg | © JWM Wolfgang Hoppe

Auch ihr Kolleges Pierre Jaques kommt ursprünglich aus der Leichtathletik. Als Jugendlicher waren die 100m und 110m Hürden seine Welt. Doch für die deutsche Spitze reichte es nicht. Dann wurde auch er angesprochen. Pierre erzählt: „Ich habe zufällig einen Bobpiloten getroffen, der dringend nach Anschiebern suchte. Er hat mich dann nach Winterberg eingeladen.“ Die ersten Fahrten waren jedoch weniger angenehm. „Das war eine mittelschwere Katastrophe. Nachdem wir unten waren tat mir alles weh und ich hatte heftige Kopfschmerzen“, erinnert sich der 25-jährige. Glücklicherweise ist Anfangsschreck mit der Zeit verflogen und auch an den Höllenritt durch den Eiskanal hat sich der gebürtiger Hagener gewöhnt: „Im ersten Lauf der vergangenen Saison sind wird gestürzt. Da wurde sich kurz geschüttelt und 20 Minuten später sind wir wieder gefahren.“

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© JWM Matthias Böhmer

Auch die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. 2009 war Pierre direkt bei der deutschen Meisterschaft dabei und holte mit seiner Mannschaft einen tollen 7. Platz. Im Jahr 2010 gab es dann den ersten Europacup-Einsatz. Es folgten jedoch auch zwei schwere Jahre mit vielen Verletzungen. „Da kam nicht mehr so viel rum“, sagt Pierre. In der Zwischenzeit hatte er auch seinen Bachelor in  Elektrotechnik an der FH Hagen abgelegt und musste die weiteren Schritte überdenken: „Ich bin dann auf Empfehlung von Franziska nach Sachsen umgezogen.“

Pierre Jaques mit Gert Zimmermann

Pierre Jaques mit Gert Zimmermann

Hier fand Pierre am Olympiastützpunkt Chemnitz beste Bedingungen und mit der Hochschule Mittweida einen kompetenten Partner. „Diese Förderung gibt es in dem Maße nirgends in Deutschland“, meint der Westfale. Vor allem die flexible Gestaltung des Studiums ist für den Spitzensportler unglaublich wichtig: „Im Winter bin ich praktisch das halbe Semester unterwegs. Da ist es super, dass man mit allen Professoren sprechen und eine Lösung finden kann. Das war auch ein Grund, warum ich nach Sachsen gekommen bin.“ Pierre studiert im Master Elektrotechnik an der Hochschule Mittweida.

Mit dem Umzug sind auch die Erfolge zurückgekehrt. Im 4er Bob konnten Pierre und seine Kollegen in der vergangenen Saison den 2. Platz im Europacup ergattern und sich den 3. Platz bei der Junioren-Weltmeisterschaft sichern.