Aus einer Auswahl von Unternehmen, kann sich jede Gruppe ihren Partner aussuchen. Gemeinsam wird dann eine crossmediale Kampagne geplant, die am Ende auch präsentiert wird. Unter der Leitung von Professorin Dr. Tamara Huhle arbeiten 150 Medienmanager und Medientechniker seit Juni an ihren Kampagnen. Ob eine neue Website, neue Plakate oder aber Flashmobs, Radio- oder TV-Beiträge, alles gehört dazu. Der Clue: Drei von diesen Kanälen werden tatsächlich umgesetzt! Keine bloße Theorie mehr, sondern das wahre Leben!

Die Studenten stehen richtigen Auftraggebern gegenüber und arbeiten nicht nur für eine gute Benotung. Unter zwölf internen und externen Projektpartnern war die Qual der Wahl nicht leicht. Zur Auswahl standen in diesem Jahr:

  • Haema – Blutspendedienst
  • Schmiede-Innung Chemnitz
  • Chemnitzer Eislaufclub e.V.
  • Hochschulmarketing
  • Medienforum Mittweida
  • Baselabs – entwickelt Fahrerassistenzsysteme
  • Musikschule Dresden
  • Sächsischer Hausärzteverband e.V.
  • Mitteldeutsche Journalistenschule
  • MAVEG – Maschinen-Vertriebs-Gesellschaft mbH
  • Sächsisches Hochschulsportfest
  • Dresden Titans Basketball

In den kommenden Wochen werden wir Euch immer über einzelne Projekte auf dem Laufenden halten. Darunter der Eislaufclub aus Chemnitz, die Dresdner Basketballer und das Start-Up-Unternehmen Baselabs. Natürlich könnt Ihr auch auf Facebook spannende Aktionen der Projekte verfolgen.

Schon jetzt fiebern die Teams ihren Abschlusspräsentationen im Januar entgegen. Die vollständigen Kampagnen werden am 17. und 18. Januar 2013 allen Projektpartnern und Interessenten präsentiert.

Hier ein kleiner Vorgeschmack wie wir versuchen Promis für die Kampagnen zu gewinnen. Viel Spaß!

 

Nach recht entspannten 3,5 Stunden Fahrt erreichten wir die Messehalle in München, konnten fix unseren Messestand aufbauen und nach dem Einchecken im Hotel auch noch einen kleinen Stadtrundgang in München machen. Neben den Klassikern wie Rathaus und Hofbräuhaus haben wir auch das  Restaurant von Alfons Schubeck gesehen. Ihn selbst trafen wir leider nicht, sonst hätten wir ihm natürlich Grüße aus Mittweida ausgerichtet.

Die Mädels der Schülerzeitung

Am Freitag, dem ersten Messetag, hatten viele Schüler aus der Umgebung einen freien Tag. Dies spiegelte sich im Besucherstrom wieder, der erst kurz vor dem Ende nachlassen wollte. Unter den Besuchern waren auch drei Schülerinnen, die die Schülerzeitung aus Vaterstetten vertreten haben. Die Schüler interessierten sich sehr für unsere Hochschule und wollten diese gleich in der nächsten Ausgabe vorstellen. Viele geführte Gespräche, beantwortete Fragen und unzählige, verbreitete Informationen später, gab es zum Ausklang des Messetages einen Ausstellerabend, bei dem wir uns Tisch und Knabberzeug mit unseren Campusspezialisten-Kollegen der HTWK Leipzig und den Studienberatern der University of Art and Design Burg Giebichstein teilten. Ohne auf Klischees herumreiten zu wollen, aber die Ossis doch wieder unter sich :).

Die Schätzungen unserer Besucher, wo denn Mittweida liegt.

Nachdem wir den Abend beim All-you-can-eat Sushi haben ausklingen lassen sind wir satt, zufrieden und mit gefühlt 20.000 gesprochenen Worten am Tag ins Hotelbett gefallen.

Tag Zwei war zwar von der Besucherzahl schwächer als Tag Eins, allerdings gab es hier natürlich die Möglichkeit umfassendere und genauere Gespräche zu führen. Wir hoffen also den einen oder anderen zukünftigen Studenten nach Mittweida, ins ferne ferne Sachsen locken zu können.

Nachdem wir geschätzt ca. 1.000 Mal die Frage danach beantwortet haben, wo Mittweida liegt, ist die Bilanz der nachgefragten Studiengänge doch sehr positiv. Neben den Evergreens wie Medienmanagement und -technik und Sozialer Arbeit fanden besonders BWL aber auch Maschinenbau, Mechatronik oder Biotechnologie/Bioinformatik guten Anklang bei den Münchner Schülern.

Sympathische Besucher gab es auch kurz vor Ende noch an unserem Messestand.

Die letzte Stunde einer Messe ist häufig zu ruhig, da alle Besucher entweder bereits umfassend informiert oder schon nach Hause gegangen sind. Doch diesmal war das anders, denn unsere (hoffentlich) bald Mittweida-Studenten Falk, Benedikt und Dominik haben uns köstlich unterhalten, sich für das Studium in Mittweida interessiert und begeistern lassen und obendrein unsere letzten Werbegeschenke abgesahnt.

Mit einem letzten Blick auf die Allianz Arena, leckeren, selbstgeschmierten Wuarschtsemmeln im Gepäck (Danke Jungs!) und dem Gefühl Mittweida gut im tiefen Bayern vertreten zu haben, endet unser Besuch auf der Abi Einstieg. Pfiarti Minga !

Prof. Horst Exner

Derzeit befindet sich der Neubau in der Planungsphase. Bis 2014/2015 soll dieser am Standort der alten Reithalle in Mittweida mit einer Gesamtfläche von 2500 m² fertiggestellt werden. Für das gesamte Bauvorhaben steht eine Summe von ca. 21 Millionen Euro zur Verfügung.

Mit dem Konzept zur Ausrichtung der Laserforschung auf Hochrate- und Nanotechnologien in einem Instituts-Neubau konnte sich die Laserforschungsgruppe 2011 als eine von zwei Fachhochschule vor dem Wissenschaftsrat Deutschlands durchsetzen. Dies war ein ganz besonderer Ruhm, da ein Forschungsbau bisher nur an Universitäten vergeben wurde. Dem Ganzen folgte eine Ausschreibung des Sächsischen Immobilien- und Bau-Managements (SIB). Insgesamt wurden hierfür über 20 Vorschläge eingereicht.

Eine Auswahlkommission, bestehend aus der Kanzlerin der Hochschule, Frau Bäßler, dem Verantwortlichen für den Forschungsbau, Herrn Prof. Exner, sowie Vertretern aus dem SIB und dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, entschied sich nach zwei Durchgängen schließlich für den Entwurf vom „pbr Planungsbüro Rohling AG, Architekten und Ingenieure Jena“.

„Gegenwärtig wird der Gebäudevorschlag nach den konkreten Maßgaben des Laserinstitutes der Hochschule als zukünftiger Nutzer unter Aufsicht des SIB überarbeitet“, so Professor Exner. Bereits jetzt arbeiten alle erforderlichen Planer unter anderem für Belüftung, Statik und Elektrik zusammen, damit das Gebäude den besonderen Anforderungen der Laseranlagen gerecht wird. Mit einem zukunftsweisenden Energiemanagement der Laseranlagen durch Wärmerückgewinnung sollen die Betriebskosten niedrig gehalten werden. Bis Ende 2012 sollen die Planung sowie die Ausschreibung der einzelnen Baugewerbe abgeschlossen sein, so dass im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden kann.

Im neuen Laserinstitut soll sich insbesondere der Forschung im Nano- und Mikrobereich wie auch den Hochrate- Laserverfahren gewidmet werden. Dieses hat zur Folge, dass neue industrielle Bearbeitungsmethoden entstehen. Zudem ergeben sich mit den Forschungsmöglichkeiten neue Einsatzgebiete des Lasers in Industrie und Fertigung. Mit den dann vorhandenen neuen Büroarbeitsplätzen können noch mehr, auch internationale, Studenten und Absolventen in die Forschung eingebunden werden.

Zwar kann der Forschungsbau erst in naher Zukunft bewundert werden, aber eins lässt sich jetzt schon sagen: „Die Laserforschung in Mittweida“, so Prof. Exner, „steht mit diesem Bau im Rampenlicht ganz Deutschlands“.

Vor meiner Reise ging es auf die spannende Suche nach einem Praktikumspartner. Die erste Frage: Wo beginne ich meine „Jagd“? Glücklicherweise hatte das Auslandsamt der Hochschule Mittweidazu einer Informationsveranstaltung des  Leonardo-Büros Sachsen eingeladen. Das Dresdner Büro ist für die Erasmus-Förderung innerhalb des Freistaats verantwortlich. Den geneigten Besuchern wurden dann allerhand Dinge über das Programm erklärt. Außerdem gab‘s den Tipp, dass wir Kontaktdaten von Unternehmen erhalten würden, wenn wir uns für die Erasmus-Unterstützung bewerben. Gehört, getan. Ich bewarb mich für die Förderung und hatte rund zwei Wochen später eine E-Mail mit rund 70 Unternehmen, Ansprechpartnern und Kontaktdaten in meinem Postfach.

Mein Praktikumsplatz

Mit diesem Rüstzeug zog ich in die Bewerbungsschlacht. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Applications ich geschrieben habe. Ich vermute es waren etwa 20. Ich zwang mich bei jeder möglichen Praktikumsstelle vorher anzurufen, um schon mal einen Eindruck zu hinterlassen. Es war umso aufregender, da ich kein wirkliches Vertrauen in meine Englisch-Kenntnisse hatte. Doch am Ende hat es geklappt. CL Venues aus Londonlud mich zu einem Telefoninterview ein. Es lief überraschend gut. Die erste Chefin, mit der ich gesprochen habe war Engländern. Sie verstand immerhin was ich sagte und war zufrieden mit meinen sprachlichen Fähigkeiten. Ich glaube sie hat es mir auch nicht allzu schwer gemacht. Das Beste: Ungefähr in der Mitte meines Interviews kam die zweite Geschäftsführerin von CL Venues ans Telefon und sagte: „Hallo Tino, wir können auch auf Deutsch reden, ich komme aus Österreich.“ Fünf Minuten später war alles klar und ich hatte meinen Praktikumsplatz sicher (inklusive einer bezahlten Monatskarte für den Nahverkehr und 50 Pfund Verpfelgungsgeld in der Woche). Inzwischen bin ich hier und fühle mich sehr wohl im Unternehmen. CL Venues ist eine kleine Events- und Venue-Finding-Company. Unsere Kunden kommen mit ihrem speziellen Eventswünschen zu uns und wir suchen die passende Location/Venue heraus und organisieren gegebenenfalls das Event. Unsere Agentur arbeitet dabei ausschliesslich mit Businesskunden zusammen. Ich unterstütze meine Kolleginnen dabei Angebote zu erstellen und Veranstaltungsorte zu recherchieren. Außerdem gibt es immer wieder Show-Case-Events von Hotels oder Hotelgruppen auf denen ich das Unternehmen repräsentieren darf.

Mehr Stipendien als Studenten

Bei der Finanzierung meines „kleinen“ Abenteuers hilft mir die Förderung durch das Erasmus-Programm der europäischen Union. Das Programm unterstützt Studenten bei Auslandssemester und –praktika. Die finanziellen Zuwendungen bei Auslandspraktika liegen zwischen minimal 300 und maximal 400 Euro pro Monat. Die Förderhöhe ist abhängig davon, ob man bei seinem Praktikum Geld verdient oder nicht. Bei der Informationsveranstaltung an der Hochschule wurde uns außerdem erklärt, dass meist mehr Stipendien angeboten als abgerufen werden. Daher kann ich nur empfehlen die Möglichkeiten der Förderung durch das Programm und die Unterstützung der Hochschule zu nutzen. Wann sonst soll man für ein halbes Jahr ins Ausland gehen? Alle Informationen über die Förderung gibt‘s beim Leonardo-Büro Sachsen.

Spruch des Tages: “Nothing is certain in London but expense.” (Scottish Writer, 1714-1763)

Geboren in Geislingen (Sitz der Firma WMF) und aufgewachsen in Göppingen (Sitz der Firmen Märklin und Schuler Pressen), studierte er in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen und promovierte über Angewandte Arbeitswissenschaft. Nach über 20-jähriger Tätigkeit in der Industrie (Informations- und Leistungselektronik sowie Automobiltechnik) freut er sich nun auf eine neue Herausforderung an der Hochschule Mittweida.

Er hält die Vorlesungen über Betriebswirtschaftslehre, Fertigungswirtschaft, Organisation, Prozess- und Projektmanagement.
Sein Motto: “Es ist mir ein ganz besonderes Anliegen mein Wissen und meine Erfahrungen an die Studenten weiterzugeben. Ich habe gesehen, daß es wichtig ist, auch in der Lehre Tipps und Tricks der beruflichen Praxis zu vermitteln. Auf diese Weise werden Vorlesungen noch praxisnaher und erleichtern den Studenten den beruflichen Einstieg.“

In Mittweida hat er seit Oktober ein gemütliches Appartement bezogen. Befragt nach seinen ersten Eindrücken, antwortet er: “Die ersten Wochen in Mittweida haben mir gezeigt, daß hier eher eine familiäre Atmosphäre herrscht. Dies wirkt sich sehr positiv auf das Verhältnis zwischen Studenten und Professoren aus. In Mittweida beeindruckt mich auch die Architektur der Hochschulgebäude. Es gibt viele historische, aber auch moderne Gebäude, die rundum mit  aktuellster Medientechnik ausgestattet sind.”

Sein Fazit: “Hochschule Mittweida – meine beste Entscheidung!”
Wir wünschen ihm einen guten Start und neugierige Studenten!

Ich bin Student mit Kind. Das macht das Studieren trotz guter Angebote der Hochschule manchmal zur reinen Logistik: Wann muss ich was abgeben, wo muss ich wie wann da sein, wann muss ich wo meine Tochter abholen, wann übernimmt das meine Frau.

In solchen Situationen ist es gut, dass das „Institut für Qualitätsmanagement, Studienmodelle und Mediengestützte Lehre“ der Fakultät Medien die neuen Techniken und Methoden für das ortsunabhängige Studieren entwickelt und einsetzt. Bei der Eröffnungsveranstaltung der Zusatzausbildung „Local Manager 2.0“, das in diesem Semester bereits zum dritten Mal stattfand, war das ein Gewinn für alle Beteiligten.

Ich sitze also zuhause vor meinem Computer und und logge mich in die Software „Adobe Connect“ ein. Und bin gleich überrascht: Ich sehe Frau Schmalfuß, die Projektleiterin, meine Kommilitonen aus der Fakultät für Medien, die in den Bänken sitzen, und noch einen mir unbekannten Mann, der zuhause vor seiner Webcam sitzt. Nach zehn Minuten ist klar: Das ist einer unserer Dozenten, Herr Andreas Bleicher. Er befindet sich in Berlin vor seinem Laptop, fast 240 Kilometer von Mittweida entfernt. Wir bekommen Zugriff auf seine Desktop-Oberfläche, die er für diese Veranstaltung zusammengestellt hat. Er gibt uns eine Einführung in seinen Modulteil. Die Studenten vor Ort bekommen Herrn Bleicher auf den Beamer durchgestellt. Wer will, kann ihm ganz einfach Fragen stellen, Frau Schmalfuß und ihr Team vermitteln.

Ich chatte also ein wenig und stelle Fragen zur Veranstaltung, während Herr Bleicher spricht. Er spricht von Marketing, als wäre es ein Lebensgefühl. Ich habe das Gefühl, selbst dabei zu sein. Um ehrlich zu sein, habe ich sogar das Gefühl, noch viel mehr Möglichkeiten zu haben als meine Kommilitonen, die ich beobachten kann. Es ist Studieren 2.0, Studieren ohne Ort, aber mit viel mehr Kommunikation. Über die Lernplattform kann ich mir nochmal alle Infos zum Modul, interaktive Übungen und die Aufzeichnung der Veranstaltung anschauen. Und wenn ich meinen Lehrbrief mal verlegen sollte – bekomme ich den dort auch.

Am nächsten Tag hole ich beim Projektteam meinen Lehrbrief ab, den alle Teilnehmer des Moduls erhalten. Ich werde gefragt: „Und, wie fandest du es gestern?“ Und ich antworte nur: „Das war der Wahnsinn.“

Zulassungsverfahren Soziale Arbeit

Sehr oft werden wir gefragt: „Warum beginnt das Bachelorstudium der Sozialen Arbeit nur im Sommersemester?“ Nun ja, der Ursprung liegt schon etwas zurück. Noch vor einigen Jahren war ein Praktikum von mindestens 20 Wochen notwendig um die Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen. Damit auch jeder die Chance hatte solch ein Praktikum zu absolvieren, wurde der Studienbeginn in das Sommersemester verschoben.

Heute ist das Praktikum von 20 Wochen keine Pflicht mehr. Warum beginnen wir dann trotzdem erst im März? Die Antwort auf diese Frage liegt im Vergabeverfahren und darin, dass sich dieser Studienstart bewährt hat. Der Studiengang Soziale Arbeit ist ein zulassungsbeschränkter Studiengang und die Vergabe der Studienplätze erfolgt über drei „Ranglisten“.

Rangliste A ist der Notendurchschnitt der Hochschulzugangsberechtigung, Rangliste B betrifft die Wartesemester und Rangliste C nimmt zusätzlich noch Bonuspunkte in das Verfahren auf. Boni gibt es im Übrigen für spezielle Praktika, Ausbildungen oder Einzelnoten, wie auch in der Übersicht zu sehen ist. Damit jeder eine Chance hat, sich nach der Schule und vor dem Studium mit dem Aufgabenfeld der Sozialen Arbeit z.B. in Form eines Praktikums vertraut zu machen und dadurch auch Bonuspunkte zu sammeln, beginnen wir auch weiterhin im März.

Bis zum 15. Januar nehmen wir Bewerbungen an. Danach werden die Angaben und Daten der Bewerber bewertet und das Vergabeverfahren durchgeführt. Somit erhält jeder Anfang Februar Post von der Hochschule Mittweida.

Bei Fragen hilft euch unsere Studienberatung gern weiter.

Als studierte Sprachwissenschaftlerin würde ich jetzt erklären das MINT ein Akronym, eine Kurzwortbildung, aus den folgenden Anfangsbuchstaben darstellt:

M – Mathematik
I – Informatik
N – Naturwissenschaften
T – Technik

Eingefleischte MINT-Kenner klären allerdings sofort darüber auf, dass es um viel mehr geht. Nämlich um eine mittlerweile Rieseninitiative der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Ländern, mit Schulen, Hochschulen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Ziel dieser Initiative ist es dem deutschen Fachkräftemangel in den genannten Bereichen entgegenzuwirken und junge Nachwuchskräfte, besonders auch Frauen, für die MINT-Bereiche zu begeistern.

Klischees aufbrechen

Nun habe auch ich weder Mathematik, noch Informatik, noch Naturwissenschaften oder Technik studiert, sondern wie bereits erwähnt ein Sprachstudium an einer philosophischen Fakultät vorgezogen. Nicht weil es meine große Begabung war Englisch, Italienisch oder Spanisch zu lernen und zu sprechen, sondern weil ich nicht genau wusste, was ich studieren sollte, man Sprachen immer gebrauchen kann und in Berufen mit Fremdsprachen viel mit Menschen zu tun hat.

Damit entspreche ich laut Statistik dem Klischee bei der Berufs- und Studienwahl. Denn die meisten jungen Frauen entscheiden sich bewusst oder unbewusst gegen MINT-Berufe, weil sie in Mathe nur eine drei hatten, weil sie das Bild eines einsam im Labor tüftelnden Menschen haben, weil ihnen der Nutzen und die Anwendbarkeit in der späteren Praxis nicht klar ist und weil oftmals doch noch in stereotypischen Kategorien wie Frauen und Männerberufen gedacht wird.

Mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Angeboten wie Schnupperstudientagen, Experimentier-Camps und Forschungsgruppen sollen junge Frauen die Möglichkeit bekommen sich technisch auszuprobieren, ihre Stärken zu entdecken und ihre Neugier für mathematische Fragestellungen oder naturwissenschaftliche Phänomene soll geweckt werden. Das gemeinsame MINT-Ziel ist eine bessere Orientierung und das Aufzeigen beruflicher Perspektiven. Denn oftmals wissen viele gar nicht was sich konkret hinter den einzelnen Studiengängen und Berufsfeldern verbirgt. Dem soll nun mit einer nachhaltigen und bundesweiten MINT-Strategie und positiven, besonders auch weiblichen, Rollenvorbildern entgegengewirkt werden.

Vielleicht hätte auch ich mich mit ausreichend Hintergrundinformationen, Raum zum Ausprobieren, persönlichen Ansprechpartnerinnen und Rollenvorbildern und der nötigen Praxisrelevanz für ein Biotechnologiestudium oder ein Studium im Maschinenbau entschieden? Immerhin nahm ich zu Beginn meiner Schulzeit noch an Matheolympiaden teil und fand auch zu gymnasialzeiten Physik und Technik faszinierender als Deutsch oder Englisch. Unter dem Motto „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“ kam ich mit 2,9 durchs Abi. Sprachen waren zum damaligen Zeitpunkt meiner Meinung nach eine gute Wahl, obwohl ich sowohl in den MINT-Disziplinen als auch in den Sprachen durchgehend Dreien zu verzeichnen hatte. Jedoch bin ich nach meinem Abi nie auf die Idee gekommen Ingenieurin oder Technikerin werden zu wollen. Sonst würde ich jetzt vielleicht Zellstrukturen erforschen oder die Flugzeuge von morgen mitkonstruieren und würde Deutschland helfen die Fachkräftelücke zu füllen?

Aufklären, Motivieren, Vorantreiben

Inzwischen ist MINT ein wichtiger Teil meines Jobs an der Hochschule Mittweida. Im Campusbüro für Familie und Chancengleichheit bin ich hinter den Kulissen tätig, erarbeite ein nachhaltiges MINT-Konzept und motiviere damit hoffentlich viele junge Studentinnen und Wissenschaftlerinnen zu einer zukunftsträchtigen Karriere in den MINT-Studiengängen.

Die Hochschule Mittweida fördert den MINT-Nachwuchs beispielsweise durch folgende Angebote:

  • In jährlich vier KinderUni-Vorlesungen, hauptsächlich aus den MINT-Bereichen, halten Professorinnen und Professoren unserer Hochschule beispielsweise zu den Themen „Laserstrahlung – wie funktioniert das eigentlich“ oder „Wie funktioniert ein Rennauto“ anschauliche und praxisorientierte Vorlesungen für Grundschulkinder.
  • Zum diesjährigen Experimentiertag forschten und entdeckten 9- bis 12-jährige Ferienkinder zu den spannenden Themen „Wasserballons und Lichtumleitung“ und „Blähende Saurier und Kaviar“
  • Auch während des einwöchigen Sommer-Camps zum Thema „Junge Redakteure auf Hochschultour“ hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe eine Zeitung, inklusive aller technischen Herausforderungen, komplett selbst zu entwerfen.
  • Zusätzlich wird es in den Winterferien 2013 erstmalig ein 3tägiges MINT-Camp für Abiturientinnen geben in welchen rund um die Fachgruppen Mathematik, Physik und Informatik geforscht, experimentiert und konstruiert wird. Ziel ist es zu zeigen das ein Studium und spätere Einsatzmöglichkeiten in den Disziplinen Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik durchaus sehr abwechlungsreich und anwendungsbezogen sein können.

Neben vielen weiteren Angeboten wie die Nacht der Wissenschaften, den Ganztagesangeboten der Hochschule in Kooperation mit regionalen Schulen, oder der Betreuung von BELL-Arbeiten werden an der Hochschule außerdem kooperative Promotionsverfahren im Rahmen der hochschuleigenen Promotionsstipendien unterstützt. Diese ermöglichen es jungen Wissenschaftlerinnen, wie z.B. Annette Hübner ihre einzigartige Forschung am Scheidenblütengras in der Biotechnologie erfolgreich voran zu treiben.

Ob all diese Bemühungen langfristig eine erfolgreiche Wende in Bezug auf einen signifikant ansteigenden MINT-Frauennachwuchs bringen werden, bleibt abzuwarten – eventuell kaugummikauend in meiner mint-grünen Wohnküche mit der Gewissheit, dass im Leben auf kurz oder lang alles seinen Sinn hat.