Absolventenportrait: Im Studium lernt man zu lernen

Katrin Schindler, Absolventin Multimediatechnik

Ausschlaggebend für das Studium in Mittweida war für Katrin Schindler der gute Mix zwischen den Disziplinen: „Ingenieurswissenschaften haben mich schon immer interessiert und natürlich wollte ich neue Technologien und Programmiersprachen kennenlernen. Außerdem wollte ich unbedingt an eine Fachhochschule, da dort für mich Praxis und Theorie Hand in Hand gehen. Mittweida hat mich durch den damaligen Slogan ‚Campus der kurzen Wege’ angesprochen, außerdem gaben die zahlreichen Infos auf der Webseite viel preis über die ‚kuschelige’ Atmosphäre.“

Keine Angst vor Neuem

Besonders profitiert sie heute noch von den in Mittweida erlernten Soft Skills: „Im Studium, sagt man, lernt man zu lernen. Genau dieser Aspekt ist für mich heute immer noch treibend. Neue Themengebiete selbstständig zu erschließen, zu verstehen und sich weiterzuentwickeln fällt mir durch das erfolgreich gemeisterte Studium enorm leicht. Ich habe keine Angst vor Neuem – ganz im Gegenteil ich bin mehr als neugierig. Natürlich sind auch die technischen und  organisatorischen Grundlagen aus dem Studium, wie das Projektmanagement, wichtige Kompetenzen im Berufsalltag. Multimediatechnik ist wie der Name schon andeutet – vielfältig und multimedial. Wir haben, was das angeht, so gut wie alles im Studium behandelt, was die Medienlandschaft zu bieten hat: von Audio-und Videotechnik, über zahlreiche Webtechnologien, Öffentlichkeitsarbeit und Mobiltechnik. Genau das habe ich an meinem Studiengang geliebt – es wurde thematisch nie langweilig.“

Auch im Job wird es nie langweilig

Direkt nach dem Studium begann Katrin Schindlers Karriere bei der DIAS Infrared GmbH: „Als Diplomandin entwickelte ich eine Benutzeroberfläche für portable Infrarotkameras. Mir wurde dort eine Stelle angeboten. Zunächst war ich im Vertriebsinnendienst tätig und baute seitdem die Marketingabteilung Schritt für Schritt auf. Heute bin ich verantwortlich für unsere Außendarstellung, besonders im Web-, Social-­Media- und Printbereich. Außerdem organisiere ich unsere Messeauftritte. Die Entscheidung für die DIAS Infrared GmbH habe ich nach dem Studium situativ getroffen und bis heute nicht bereut. Flache Hierarchien, Mitarbeitermotivationen in Form von Schulungen, Festen und Ausflügen, betriebliche Altersvorsorge und generell ein gutes Klima sind nur einige Argumente, die für meinen jetzigen Arbeitgeber sprechen.“

Langweilig wird es dabei nie: „Kein Tag ist wie der andere – zum Glück, kann man meinen. Ich organisiere viel und mache viel Kopfarbeit, z.B. plane ich Presseaktivitäten, Messeauftritte, denke mir Texte und Marketingaktionen aus, pflege und programmiere die Webseite und unsere Social-Media-Kanäle wie Twitter und Facebook. Natürlich geht auch mal etwas schief, wie überall. Bei mir waren es anfänglich kleinere Patzer oder ab und an sind es geistige Blockaden, aber das kriegt man in den Griff. Die Branche, in der ich arbeite, ist thematisch sehr speziell und im B2B-Bereich angesiedelt. Das muss man sich bewusst machen und auch das nötige Interesse bzw. den nötigen Willen, sich damit zu befassen, mitbringen. Ich denke allerdings als Absolvent eines Ingenieursstudiengangs sollte das kein Problem sein.“

Auch nebenberuflich lässt sie das Thema Social Media nicht los: „Ich wollte mich ausprobieren und Neues kennenlernen, ohne mich komplett selbstständig zu machen. Die Möglichkeiten, wie Nutzer heute das Web aktiv mitgestalten können und somit zu Multiplikatoren werden, sind absolut vielfältig. Ich berate Unternehmen, meist regionale und mittelständische, ihre Potentiale auf dem Gebiet auszuschöpfen und sich vom Gedanken der klassischen Werbung zu lösen. Durch verschiedene Netzwerke habe ich Kontakte geknüpft und bearbeite neben meiner Tätigkeit Aufträge aus verschiedenen Branchen. Das gibt mir neuen Input und Motivation.“

Familie als Rückhalt für neue Ziele

Auch in Zukunft möchte sich Katrin Schindler weiterentwickeln und Neues dazu lernen: „Ich habe mir, ehrlich gesagt, nie konkrete Vorstellungen gemacht, was ich nach dem Studium beruflich machen möchte. Meine Ziele waren, allgemein gesagt, Geld verdienen mit einem Job, der mich genügend fordert, ausfüllt und thematisch gut zu mir passt. Und ich denke, genau das habe ich für mich erreicht – jedoch ohne mich darauf ausruhen zu wollen. Ich bin 2008 wieder nach Dresden gezogen und lebe seitdem mit meinem Mann zusammen. Natürlich muss man akzeptieren, dass sich viele Studienkontakte schlichtweg verlieren, trotz des hohen Vernetzungsgrades, den wir heute haben. Das ist schade, aber der Lauf der Dinge. Ich bin durch meine Familie und meinen Freundeskreis sehr verwurzelt in Dresden, das hat sich seit meiner Rückkehr noch mehr gefestigt. Ich möchte mich auch in Zukunft weiterentwickeln, beruflich und persönlich – neue Technologien entdecken, neue Projekte realisieren. Privat möchte ich vor allem viel reisen und beruflich meinen Nebenjob weiter festigen und etablieren. Irgendwann möchte ich Kinder haben, aber das kann noch warten.“

5 Kommentare
  1. Victoria – Leben deinen Beruf
    Victoria – Leben deinen Beruf sagte:

    Ein guter Artikel der zeigt das vieles nicht von selbst geht, aber das es auch spannend ist und es mit Freude geschehen darf.

    Wenn der Job keine Freude macht dann sollten wir den Job und/oder uns selbst ändern.

  2. Prof. Dr. Kira Klenke
    Prof. Dr. Kira Klenke sagte:

    Danke für dieses interessante Absolventenportrait: so wird das Studieren und „wofür überhaupt studieren“ gut greifbar.
    Ja, und ganz wichtig ist „im Studium lernt man zu lernen“ – aber das eben (leider!) nicht „automatisch nebenbei“, wie viele SchülerInnen und Studierende und leider auch etliche meiner Professoren-Kollegen meinen. Das Lernen im Studium sollte ganz bewusst und mit Plan geschehen. Eben damit das Studium (und auch danach der Beruf) Spaß macht und auch persönliches Wachstum bringt.

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